anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 6. Juni 2019
angenehmes Wetter, positiver Fristablauf und jede Menge Irre
Das Wünschen hat geholfen, die Temperaturen heute waren mit 14°C im sehr angenehm kühlen Bereich, das Leben macht wieder Sinn, alles wird gut.

Weil ich mich so freute, dass der Tag heute keine Hitzedepression versprach, musste ich spontan eine Runde frische Luft im Garten genießen und konnte mich dort gleich wieder freuen, denn ich finde, dort sieht es schön aus.
Weil wir die letzten Wochen entweder krank oder nicht da waren, konnte alles, was sich da im Garten so angesiedelt hat, in Ruhe und ungestört vor sich hinwachsen, ein Garten, in dem kein Gärtner störend herumfuhrwerkt, entwickelt eine ganz eigene Schönheit.
Weil es heute ja kühl ist, ist der Himmel auch trüb und bedeckt, damit kein perfektes Fotowetter für Garten, ich fand aber, macht nix, ich musste es trotzdem alles hochbeglückt knipsen, weil ich nicht weiß, wie lange der Mohn noch blüht.


Außerdem ist heute noch ein weiterer positiver Termin, denn heute ist CW genau 5 Jahre und einen Tag tot, und das heißt, die Verschweigungseinrede greift ab sofort und bei dem Durcheinander, was CW hinterlassen hat, finde ich das eine absolut beruhigende Sicherheit. Betroffen gewesen wären die Kinder, aber ich denke, jetzt können wir alle beruhigt aufatmen.

Im Büro tobte dafür heute der Irrsinn, ein Kollege kommentierte es mit "wer hat denn all diese Memmen gleichzeitig losgelassen?" und es mag böse und diskriminierend sein, aber ich musste ihm aus vollem Herzen recht geben. Es gibt Menschen, die vor lauter Vorsicht und Besorgnis, irgendetwas falsch zu machen, ständig und ohne Pause alles falsch machen, bzw. der Grund sind, warum wirkliche Dramen passieren, nämlich weil sie anderen Leuten mit ihrer Vorsicht so auf die Nerven gehen, dass die dann zwischendurch mal kurz durchdrehen und damit dann einen Großschaden anrichten.
Wobei ich meist mehr Sympathie für den Amokläufer habe als für die vorsichtigen Hosenscheißer, weil ich eindeutig verstehen kann, dass man die Hasskappe aufzieht, wenn man zuviel Mimimigejammer an einem Tag verarbeiten muss.

Beispiele:
Ein Kollege schreibt eine Mail, er wäre beim Arzt gewesen und er würde leider über Wochen, wenn nicht Monate ausfallen, weil er ganz schlimm krank wäre. Die gesamte Abteilung wird umorganisiert, eine Vertretung für seinen Arbeitsplatz organisiert, alles rotiert und sortiert neu, nach zwei Tagen erscheint er wieder zur Arbeit, alles nicht so schlimm, er war beim MRT, kein Befund, genaugenommen ist gar nichts, aber hätte ja sein können.

Die Sekretärin ist im Urlaub und der tiefbegabte Assistent der Geschäftsführung wurde verdonnert auserkoren, die Ablage nach dem Zahlungsverkehr zu machen. Sekretärin und Buchhalterin versichern: Es gibt eine schriftliche Anleitung, was wo und wie abzulegen ist, das ist so genau erklärt und so einfach, das kann wirklich jeder.
Ich habe heute mindestens 10 Kopien aus dem Buchhaltungsordner gefischt (dem Ordner, wo grundsätzlich ALLE Originale abgelegt werden, und wegen Buchhaltung und Belegfunktion und so auch NUR Originale). Wo die Originale jetzt sind, weiß keiner, ich fürchte, der Kerl hat die Original vorsorglich kopiert und dann gut weggepackt.....

Ein Kollege einer Tochtergesellschaft braucht dringend sofort einen neuen Computer und will ihn online kaufen, die Firma versendet aber nur nach Vorabüberweisung - oder sofort bei Zahlung mit Kreditkarte oder PayPal. Jetzt wird er wohl keinen Computer bekommen, da die Tochtergesellschaft weder PayPal noch Kreditkarte hat - und der nächste Zahlungsverkehr erst in einer Woche freigegeben wird. Die Idee, seine eigene Kreditkarte zu benutzen, gefällt ihm nicht, wie soll er denn das bloß abrechnen nachher?

Ein anderer Kollege, Ingenieur und Projektleiter in der Immobilienabteilung, soll bestätigen, dass ein Zaun an einem Grundstück baufällig ist und ersetzt werden muss. Schriftlich will er sich dazu aber nicht äußern, weil er das dann doch nicht so genau und selbstständig beurteilen kann.

Und dann waren da noch ein paar Themen mit Verwendungsnachweisen für Kulturprojekte. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, Kulturmenschen sollte man kein Geld geben, das endet immer im Desaster
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