anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 25. April 2025
Zimtschnecken
Grundsätzlich bin ich ja überhaupt kein "Süß-Typ", d.h. ich mag keine Schokolade, keine Pralinen, keine Sahne und eigentlich auch keinen Kuchen.
"Eigentlich", weil es ein paar Ausnahmen gibt, ich mag zB unsere Familien-Schwarzwälderkirsch-Torte, ich mag den Borkumer Butterkuchen und ich mag die Marzipantorte von Coppenrath. Zugegeben, etwas schräge Ausnahmen und ein Muster ist nur schwer zu erkennen, aber für all die Kuchen, die ich mag, gilt vor allem: ich esse sie, ohne mich anzustellen, ich kann aber auch sehr gut ohne sie leben.
Alles, was ich ansonsten an "Süßkram" mag, esse ich immer nur sehr in Maßen. 1-2 Stück und dann reicht es mir auch schon wieder. Heißhungerattacken auf irgendetwas Süßes habe ich noch nie gehabt.

Die habe ich dafür regelmäßig auf was Herzhaftes.
Mein absolutes Super-Lieblings-Soulfood-Essen ist eine Tüte Paprika Chipse von Lorenz. Ich bin hier ungemein Marken und Sorten penibel, ich esse auch andere, aber alle anderen laufen schon unter 1b und es gibt auch Chipssorten und -marken, die mag ich gar nicht.

Dies vorab zur Einordnung, denn als ich neulich in Frankfurt auf dieser Investorenkonferenz war, gab es als Zwischensnack Zimtschnecken. Normalerweise hätte ich die gar nicht erst probiert, weil ich genau weiß, dass ich all dieses "Schneckengebäck", also Rosinenschnecken oder Puddingschnecken oder was es da sonst noch so gibt, schon seit immer verweigert habe.

Aber aus irgendeinem Grund habe ich dann doch so eine Zimtschnecke probiert, sie sah ja auch anders aus als das sonstige Schneckengebäck, was ich bisher kannte, und war spontan begeistert. Diese Zimtschnecke schmeckte mir ausgesprochen gut, ich habe an den zwei Tagen in Frankfurt bestimmt vier oder fünf davon gegessen und hätte mir noch eine Tüte als Vorrat mit nach Hause genommen, wenn sie nicht schon abgeräumt gewesen waren, als mir das einfiel.

Als ich heute dann sah, dass Lidl seit neuestem Zimtschneckenbackmischungen im Sortiment hat, musste ich natürlich sofort eine Packung mitnehmen und ausprobieren, wie selbstgebackene Zimtschnecken schmecken.

Darf ich präsentieren, meine ersten selbstgebackenen Zimtschnecken:
Selbstgebackene Zimtschnecken

Das nächste Mal werden sie gleichmäßiger, ich hatte noch überhaupt kein Gefühl, was da am Ende rauskommt - aber geschmeckt haben sie auf alle Fälle schon mal sehr gut. Ich denke, ich werde das wiederholen, das nächste Mal allerdings ohne Backmischung, sondern mit Einzelzutaten nach Rezept
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Donnerstag, 24. April 2025
Frisurenschubladen
Die Fähigkeit, Menschen nicht an ihrem Gesicht erkennen zu können, heißt Prosopagnosie und ist eine meiner besonderen Eigenschaften.
Da ich das Wort an einem Tag entdeckte, wo ich aus einem anderen Grund grade damit beschäftigt war, Wörter oder Begriffe durch Betonungsverschiebung zu entstellen*, habe ich mir sofort meine eigene Aussprache für dieses Wort zugelegt, Proso-pack-noosie ist also nur echt mit der Betonung auf dem "no" und kurzem "a".

*Eine ehemalige Kollegin hatte die Angewohnheit, die Hessische Landesbank, die sich selber Helaba nennt, als "heLAAba" zu bezeichnen, also mit der Betonung auf der zweiten Silbe, was nachvollziehbar ist, wenn man die Betonung auf "Landes" legt, was aber nicht der in Bänkerkreisen üblichen Aussprache entspricht. Auch die Mitarbeiter der Helaba selber nennen ihre Bank 'heːlaba, also mit der Betonung auf der ersten Silbe und einem breiten e wie in "gehen". Diese schiefe Aussprache der Kollegin machte mich regelmäßig ganz kribbelig, bis ich damit konterte, dass ich das ebenfalls machte und mir dafür maximal bekannte Begriffe suchte, wo sich eine Betonungsverschiebung besonders schräg anhört. Versuchen Sie mal bei ADAC die Betonung auf das zweite A zu legen und lauschen Sie dann Ihrer eigenen Aussprache nach ;-)

Aber ich war ja bei meiner Prosopacknoosie, die bei mir dazu führt, dass ich Merkmale von Menschen in Schubladen klastere, um so wenigstens eine grobe Wiedererkennungschance zu haben. Ein wichtiges Merkmal zur Wiedererkennung sind Frisuren, weshalb ich für sehr viele typische Frisuren einzelne Schubladen mit passenden Namen in meinem Kopf eingerichtet habe. Da ich nicht nur gesichtsblind, sondern gleichzeitig auch komplett zeichenblind* bin, brauchen die Schubladen sprechende Namen, damit ich mit dem Namen sofort ein passendes Bild verbinde.

*Diese Zeichenblindheit ist vor allem in den letzten Jahren verstärkt lästig geworden, weil mit dem Smartphone diese Emoticons oder Smileys oder was weiß ich, wie diese Minibilder heißen, aufgekommen sind und alle Welt sie benutzt - nur ich bin regelmäßig zu blöd, zu verstehen, was mir der andere damit sagen will bzw. was sie grundsätzlich bedeuten könnten. Hatte ich früher schon immer meine liebe Last mit Pictogrammen, so bin ich heute endgültig raus aus dem Spiel, wenn es um eine angemessene Teilnahme in irgendwelchen Whatsappgruppen geht. Seitdem ich diesen kleinen Kackhaufen mit Augen mal für ein niedliches Hutzeltierchen gehalten habe und allen Leuten als Aufmunterung und gute Laune-Symbol schickte, habe ich gelernt, von diesen Dingern vorsichtshalber die Finger zu lassen.

In meinen Kopfschubladen für Frisuren gibt es natürlich Beschriftungen wie "Glatze" oder "Strubbelkopf" (das sind die Frisuren, wo man immer das Gefühl hat, der Mensch hätte grade in eine Steckdose gepackt), aber auch mir bekannte Promis (zumindest die paar, die ich tatsächlich kenne) sind eine von mir gern genutzte Schublade, weil derartige Frisuren meist häufiger vorkommen. So gibt es in meinem Kopf z.B. "Katja Ebstein" (=lange glatte Haare mit Pony, blond und rot) oder Winnetou (lange glatte Haare, dunkel, kein Pony) usw.
Dabei gibt es natürlich auch Bezeichnungen, die sind inzwischen nicht mehr politisch korrekt, weil ich diese Methode des Merkmaleklasterns/Schubladenbeschriftens schon seit fast 50 Jahren mache und deshalb viele dieser Begriffe noch aus meiner Jugend stammen, als ganz andere Wörter politisch inkorrekt waren als heute.
Da ich diese Begriffe aber nur für mich in meinem Kopf verwende, finde ich es müßig, meine Kopfschubladen umzubenennen, weil es ja außer mir niemand mitbekommt, was ich da für einen Schweinkram* denke.

*"Politisch inkorrekt" ist auch eine Bezeichnung der heutigen Zeit, früher hießen alle Wörter, die man als wohlerzogener Mensch nicht sagte, schlicht "Schweinkram", weil es hauptsächlich Begriffe waren, die sich in irgendeiner Art und Weise um S*x drehten, den man natürlich auch nicht ausschrieb.

Da Frisuren einem gewissen Modetrend unterliegen, werden auch immer mal wieder neue Frisuren modern, für die ich dann neue Schubladentitel brauche. Wenn ich Glück habe, erfinden andere Leute für mich einen Begriff, den ich gerne aufgreife und für mich verwende, wenn er nur sprechend genug ist. Vokuhila war so ein Begriff, der es sogar zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat.

Irgendwann hatte ich auch verstanden, was allgemein unter einem Bob verstanden wird und spätestens seit Sascha Lobo war mir auch der Begriff "Irokese" als Frisur geläufig.

Die aktuellen Frisurentrends der jüngeren Leute bekomme ich oft gar nicht mehr mit, weil ich kaum jüngere Menschen kenne und mir deshalb wenig Mühe mache, hier Klaster zu bilden, manchmal entdecke ich so einen Trend aber durch Zufall, weil ich einen Schubladennamen finde, der sich bei mir sofort mit einem Bild verbindet - und dann plötzlich überall junge Menschen mit so einem Haarschnitt sehe.

Einen sehr schönen Schubladennamen habe ich im Dezember bei Carsten K. gefunden, der sich über die invasive Verbreitung der Alpaka Frisur amüsierte und mir sofort einfiel, dass ich auch mindestens einen jungen Mann mit so einem lockigen Pony kenne, der sich extra zum Zwecke der Modischheit eine Dauerwelle hatte machen lassen. (In den 80ern nannte man das noch Minipli, da war das schon mal modern, allerdings anders geschnitten.)

Und ganz neu habe ich bei Christian Hanne die Torsten-Frings-Gedächtnis-Frisur entdeckt, mit der ich zwar spontan nichts anfangen konnte, weil der Name "Torsten Frings" im Unterschied zu Alpaka bei mir keine optische Vorstellung auslöst, aber weil der Name mich neugierig machte, habe ich nach Torsten Frings gegoogelt und seitdem grinse ich vor mich hin, weil ich auch jemanden mit einer Torsten-Frings-Gedächtnis-Frisur kenne, der vor allem höchst empört darüber wäre, wenn er erführe, dass ich extra für ihn eine neue Frisurenschublade eingerichtet habe, die ab sofort eben Torsten-Frings-Gedächtnis-Frisur heißt. Ich bin ja durchaus ein Fan von diesen passiv-aggressiven Nickeligkeiten, auf die ich immer dann zurückgreife, wenn der andere ein grundsätzlich sehr lieber Mensch ist, nach dem man nicht treten darf, aber nur lieb, ach, ach, dazu tauge ich nicht wirklich
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Mittwoch, 23. April 2025
Unhöfliche Ärzte und freie Software
Heute habe ich den Onkel um halb elf mit dem Auto abgeholt, weil ich ihn ins MVZ begleiten wollte, um einmal selber die Reihenfolge des weiteren Vorgehens künftiger Untersuchungen und Behandlungen mit dem Arzt zu besprechen.
Der Onkel ist zwar grundsätzlich geistig noch recht fit, aber manchmal versteht er Sachen nicht richtig oder verwechselt Dinge, auf alle Fälle fand ich das, was er mir erzählte, was die Ärzte gesagt haben sollten, sehr seltsam und wollte das selber persönlich direkt vor Ort klären.

Hier auf der Insel darf man nicht wählerisch sein, was Ärzte angeht, dafür gibt es viel zu wenige und man muss froh sein, wenn man überhaupt behandelt wird. Es gibt genau zwei Hausarztpraxen - und das MVZ.

Der Onkel ist nun auch kein sehr einfacher Mensch, mit den beiden Hausärzten hier auf der Insel verbindet ihn tiefe Abneigung, auf welchen Gründen die basiert habe ich nicht rauskriegen können, er mag die halt nicht. Also bleibt ihm nur das MVZ als Hausarztzentrum und so geht er seit Jahren dorthin.

Heute wurde er von dem leitenden Oberarzt selbst und persönlich "behandelt", der ihn gleich mit den Worten begrüßte: "Na, so richtig fit im Kopf sind Sie auch nicht mehr, nicht wahr?"
Der Onkel war daraufhin sofort eingeschnappt, weil er sehr stolz darauf ist, dass er eben noch nicht unzurechnungsfähig ist, also übernahm ich das Gespräch.

Angeblich gibt es einen Termin für eine stationäre Aufnahme in der Pneumologie im Klinikum in Leer, um dort abzuklären, wie man die schlechten Sauerstoffwerte wieder nach oben bringt, denn wegen der schlechten Sauerstoffwerte hat ihn die Orthopädie-Klink in Hamburg, wo sein Knie repariert werden sollte, wieder nach Hause geschickt - Leute mit so schlechten Werten würden sie nicht operieren, sei zu riskant.

Das war im Dezember - seitdem versucht er, das mit den Blutsauerstoffwerten in Griff zu bekommen, wird aber nur sinnlos in der Gegend rumgereicht, wirklich untersucht, diagnostiziert und behandelt wird er nirgends. Es ist alles sehr seltsam.

Und heute hieß es, es gäbe doch diesen Termin im Krankenhaus und den müsse er jetzt erst mal abwarten, bevor man sich über die Reparatur von Knie und Hüfte Gedanken macht.
Blöd war nur, dass der Onkel nichts von dem Termin wusste, weshalb der Arzt meinte, er wäre halt geistig nicht mehr fit.
Ich meine, bisher hat dem Onkel noch niemand den Termin mitgeteilt, denn solche wichtigen Dinge vergisst er wirklich nicht, er hat da ein sehr gut funktionierendes System mit Aufschreiben und an mich weitermelden.

Ich fand den Arzt unhöflich und extrem unempathisch, der wäre besser Pathologe statt Internist geworden, aber hilft ja nix, was anderes hat der Onkel nicht zur Auswahl.
Im Juni wird dann also endlich mal abgeklärt, ob und wie seine Blutsauerstoffwerte verbessert werden können, bis dahin nimmt er Morphium, weil die Schmerzen von kaputtem Knie und kaputter Hüfte langsam kaum nch auszuhalten sind, aber auch hier gibt es wenig andere Möglichkeiten.

Ich habe nur mal wieder einen neuen Beweis dafür bekommen, dass ich auf gar keinen Fall so alt (und krank) werden will, wenn ich der Willkür von anderen Menschen dann derart ausgeliefert bin. Ich fand die gesamte Veranstaltung von A-Z gruselig.

Am Nachmittag habe ich mich erst mit einer Steuererklärung beschäftigt und am Abend dann ausführlich mit der Nextcloud.
So nach und nach entwickele ich ein Verständnis dafür, was man da noch so einrichten kann - und was besser nicht.
Entdeckt habe ich in dem Zusammenhang Collabora Online und bin sehr begeistert, dass es genauso ein "freies Programm" ist wie Nextcloud und eventuell braucht man irgendwann gar kein Microsoft Office mehr
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Dienstag, 22. April 2025
Ganz wichtiger Artikel
In der Zeit gibt es einen langen Artikel von Cory Doctorow, der offensichtlich nicht so leicht zu übersetzen war, zumindest finde ich die deutsche Version "Die Verschlimmscheißerung von allem" nicht wirklich gelungen.
Auf englisch heißt es "The enshittification of everything" und für mich klingt das deutlich passender, denn bei "Verscheißern" klingt so ein spaßig-spielerischer Hintergrund mit, wie bei veräppeln, und ja, natürlich werden wir alle von den großen Tech-Multis veräppelt, aber es ist eher gruselig und nicht spaßig.

Doch welche Sprache auch immer man bevorzugt, der Inhalt des Artikel ist davon ja unabhängig und auch wenn mich dieser Artikel ganz ungemein wütend gemacht hat, (weil es so schrecklich ist, die Realität derart ungeschminkt präsentiert zu bekommen) so teile ich doch ausdrücklich die Forderung meiner Tochter: "Ich will, dass jeder in der Welt das liest."

Bitte gehen Sie also los und verteilen die Links zu diesem Artikel an jeden, den sie kennen, denn die Lösung für ungemein viele Probleme unserer aktuellen Welt-Gesellschaftsform besteht darin, dass ganz viele Leute wissen, dass und welche Lösungen es dafür gibt - und das dann von ihren Politikern einfach einfordern.

Ich neige sonst nicht zu Missionarismus, aber diesmal fände ich es wirklich super, wenn sich jeder die Zeit nimmt, diesen langen Artikel zu lesen.

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Weil der Wetterbericht für heute das erste Mal seit Tagen keine Regentropfen in der Vorschau zeigte, habe ich ja gehofft, dass heute ein guter Tag zum Wäsche waschen und draußen trocknen sei. Ich besitze zwar einen Trockner, aber an der frischen Luft getrocknete Wäsche ist einfach schöner, duftiger und energiesparender als maschinell getrocknete Wäsche, deshalb richte ich mich mit meinen Waschtagen gerne nach dem Wetter - und heute sollte ein guter Tag sein.

Um 11h hing die zweite Maschine Wäsche auf der Leine, ich prüfte extra noch mal die Vorhersage für heute, ab 15h wurde das Sonnenzeichen in der Vorschau noch dicker, ich lehnte mich zufrieden zurück und freute mich über meine volle Wäschespinne.

Um 14h fuhren wir bei Sonnenschein und nahezu Windstille einkaufen.
Als wir um 14.30h aus dem Laden rauskamen, waren die Fahrräder schon pitschnass geregnet (fies, weil ich einen Lammfellbezug über meinem Sattel habe, der macht dann einen extra nassen Hintern) und es plädderte munter weiter.

Ich beeilte mich, nach Hause zu kommen, rupfte dort die Wäsche von der Leine, es war aber schon zu spät, sie war gründlich nass geworden und wegen der Windstille, die schon den ganzen Tag herrschte, vorher auch nicht gut getrocknet. Also stopfte ich dann doch alles in den Trockner, echt ärgerlich.

Um 18h schien dann endlich die angekündigte Sonne und wir machten uns noch mal mit den Fahrrädern auf den Weg. Erst zum Onkel, der hat grade Stress mit ein paar anspruchsvollen Ferienwohnungsmietern und dann noch mal die große Runde über den Loopdeelenweg.

In den Wiesen vorm Deich lief grade eine Gänsefamilie rum, die zwar so tat, als würde sie sich nicht von uns stören lassen, als ich aber anhielt, um ein Foto zu machen, haben sie ihre Küken doch systmatisch Richtung Priel gedrängt. Besser mal Abstand halten...
Gänsefamilie unterwegs

Hinterm Deich lag dann die Nordsee rum und machte einen auf Ostsee. Keine Welle rührte sich, es war schon fast unheimlich.
Schon fast wie Ostsee

Für Morgen habe ich noch eine Maschine Wäsche geplant, ich hoffe sehr, dass wenistens die morgen störungsfrei draußen trocken wird
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Montag, 21. April 2025
Osterkekse und Osterfeuer
Die taz führte ein Interview mit Sebastian Klein, dessen Meinung ich in vielen Punkten zustimme, am besten gefiel mir aber das Wort "Überreichtum", denn das beschreibt die Probleme unserer Gesellschaft genauso passend wie der Begriff "Überkonsum" - der übrigens nicht nur von Überreichen betrieben wird. Und ja, natürlich von mir auch, das ist mir sehr bewusst.
Aber ach, eine funktionierende Lösung weiß ich leider auch nicht, es ist kompliziert.

Aus einer Laune heraus habe ich Osterkekse gebacken.
Osterplätzchen
Dabei musste ich unbedingt verschiedene Ausstecher ausprobieren, am lustigsten fand ich den Otter und weil Otter mit O anfängt, zählt das auch als Osterdeko, finde ich.

Weil das Wetter heute noch trüber war als gestern und weil ich gestern schon so gründlich fror, habe ich einen Draußenaufenthalt heute komplett verweigert.
Morgen soll aber ab und zu die Sonne scheinen und Regen steht auch nicht mehr in der Vorschau-App, also habe ich mal eine Ladung Schmutzwäsche in die Waschmaschine gesteckt und den Start soweit verzögert, dass die Maschine pünktlich um 9h morgen früh fertig ist.

Hier drinnen sorgt der Kaminofen für eine angenehme Wärme, wir verfeuern grade das Holz, das wir vor dem Osterfeuer gerettet haben.
Osterfeuer im Kaminofen

Zum Abendessen gab es Kartoffelsuppe mit Würstchen, so nach und nach lichtet sich der Kühlschrank
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Sonntag, 20. April 2025
Fernsehprogramm und beSt
Der Nachteil an einem Privatierdasein ist die Nutzenumkehr von Sonn- und Feiertagen, man hat an Feiertagen eine eindeutig geringere Aktivitätsauswahl als an normalen Werktagen.

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Der Vorteil des analogen Fernsehens ist seine Unterkomplexität - man guckt das, was grade gesendet wird und die Auswahl ist äußerst beschränkt. Wer je an Multioptionsparalyse litt, weiß das zu schätzen.
Der Nachteil des analogen Fernsehens ist aber leider das oft maximal langweilige Programmangebot.

Der Vorteil eines Smart-TVs ist, dass es neben den analogen Programmen auch den Zugang zur Mediathek anbietet.
Der Nachteil der Mediathek in einem (eigentlich) analogen Fernseher ist die umständliche Bedienbarkeit durch diese altertümliche Fernbedienungen. Ich wünsche mir einen Fernseher mit einer Fernbedienung, die wie ein Smartphone funktioniert.

Mein aktueller Workaround: Ich klicke mich auf dem Smartphone durch die Mediathekangebote, suche etwas aus, was mich interessiert, packe es in meine Merkliste (zu diesem Zweck habe ich in allen Mediatheken ein Konto), schalte das TV-Gerät ein, kämpfe mich auf/mit der Fernbedienung bis zur Mediathek, synchronisiere meine Mediathek mit dem TV-Gerät, suche mir dort (mühsam) meine Merkliste und kann dann endlich das gewünschte Programm anschauen.
Oder, in der abgekürzten Version: Ich gucke das Mediathek-Programm gleich auf dem iPad und verzichte auf den großen Bildschirm des Fernsehers, weil zu umständlich.
Technik unterstütztes Leben im Jahr 2025

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Auf meinem plattgemachten PC war mein Zugang zum "beSt", dem besonderen elektronischen Steuerberaterpostfach.
Anwälte haben so was auch, da heißt es beA, das besondere elektronische Anwaltspostfach, und fast alle Anwälte haben sich darüber sehr lange und sehr ausgiebig aufgeregt als es eingeführt wurde, weil es so ätzend war, das Ding ans Laufen zu kriegen und noch ätzender, damit zu kommunizieren. Anwälte brauchen es zur Kommunikation mit dem Gericht.
Steuerberater brauchen ihr beSt ebenfalls für eine eventuelle Kommunikation mit dem Finanzgericht, allerdings kommt das in meinem Alltag eher selten vor und mit dem Finanzamt kommuniziere ich problemlos über Elster.
Ich habe dieses beSt seit Einführung also noch nie benutzt, aber es ist verbindlich vorgeschriebenen, dass man sich da registriert und den Zugang funktionsfähig hält.

Vorletzte Woche passierten zwei Dinge gleichzeitig: Mein Zertifikat für dieses beSt musste erneuert werden - und mein Rechner, wo der Krempel drauf lief, wurde auf Null gesetzt. Keine gute Ausgangslage, um der Bürokratie Genüge zu tun.

Da ich diese Woche prompt eine Ermahnungs-E-Mail der Bundessteuerberaterkammer erhielt, habe ich mich heute also seufzend damit beschäftigt, den Kram zunächst mal auf dem alten Borkum-Rechner einzurichten und ans Laufen zu bekommen. Der alte Greven-Rechner wird hardwaretechnisch erst noch aufgerüstet, damit mir so ein meltdown wegen Festplatte überfüllt nicht noch mal passiert. Bis dahin nutze ich ausschließlich den Borkum-Rechner.

In der Ermahnungs-E-Mail war ein Link zu einer Anleitungsseite, wie man das Zertifikat erneuert und diese Anleitungsseite selber gab es als pdf-Datei oder als "click-through-Datei" mit insgesamt 31 Seiten.
Weil ich mir unter "click-through" nichts, bzw. etwas Falsches vorstellte, habe ich erwartungsvoll die click-through-Anleitung geöffnet - und dann maximal gestaunt: Es gab keine Links oder Auswahlbuttons zum Anklicken und den Rest erledigte das Programm alleine, nein, es handelte sich nur um eine auf maximales Idiotenniveau heruntergebrochene, superkleinteilige Anweisung mit Screenshots der einzelnen Seiten des Installations- und Downloadprogramms und einer farblich hervorgehobenen Stelle, was, wo und wie auf der jeweiligen Seite anzuklicken sei.

Ehrlich, ich bin durch die Betreuung des Onkels einiges gewöhnt, was den vereinfachten und teils sehr individuellen und creativen, aber leider nicht sachgerechten Umgang mit PC und Handy angeht und ich gebe mir immer viel Mühe, ihm alles maximal verständlich zu erklären und zu dokumentieren - aber diese click-through-Datei (die nur deshalb so hieß, weil man auf jeder Seite immer unten auf "weiter" klicken musste, damit sich der nächste Screenshot mit Markierungen öffnete) unterschritt das Niveau, was ich beim Onkel nutze, noch mal um Längen. Dabei war es für (aktive) Steuerberater gemacht, und genau dieser Punkt gibt mir jetzt wirklich sehr zu denken.

Wie auch immer, dieser Rechner ist jetzt freigeschaltet und legitimiert bis zum 20.4.2028 sich mit meinem Account zu verbinden und über das beSt zu kommunizieren. Ich habe in dem Zusammenhang alle Nachrichten der letzten zwei Jahre abgerufen, Ergebnis: Es gibt keine. Genau das, was ich erwartet hatte. Aber darum ging es ja auch nicht
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Samstag, 19. April 2025
Leerer Strand und gekappter Baum
Geweckt wurde ich heute von strahlendem Sonnenschein, aber schon am späten Vormittag schoben sich dicke Wolken vor die Sonne, es wurde trüb und vor allem kalt.
Als wir uns (für unsere Verhältnisse früh, also so gegen halb elf) auf den Weg ins Dorf machten, weil ich endlich die Fährkarten kaufen wollte, hatte auch der Wind aufgefrischt und die Fahrt über die Promenade am Wasser lang war eher ungemütlich.
Vor allem auch deshalb, weil ich mich von der Sonne hatte blenden lassen und annahm, dass die dicke Winterausstattung (Schal, Ohrenschützer, Pulswärmer, Handschuhe, Nierengurt) nicht mehr notwendig sei.

Als ich im Dorf ankam, war ich gründlich durchgefroren.

Aber ich habe endlich das Fährkartenthema erledigt, wir haben den Onkel besucht, dort Dinge erledigt und sind dann auch noch mal zu Lidl gefahren, um auch das Abenteuer "Einkaufen vor Ostern" noch mal genießen zu können.

Am Nachmittag machten wir dann noch einen Strandspaziergang, dort war es, wetterbedingt, ziemlich leer, nur die Möwen sind schon eifrig unterwegs und suchen zwischen den Strandzelten nach Essensresten
Ostersamstag am Strand

Auf dem Rückweg kamen wir an einem Baum vorbei, der wirklich bis auf den Stamm zurückgeschnitten worden war und jetzt wieder austrieb
Der komplett gestutzte Baum schlägt wieder aus
K musste mich natürlich ausdrücklich darauf hinweisen, dass man Pflanzen regelmäßig bis "auf den Stock zurücksetzen" muss, damit sie anschließend besonders gut wieder neu ausschlagen.
Er hat das schon mehrfach mit Pflanzen bei uns im Garten gemacht, die dann allerdings sehr lange brauchten, bis sie wieder ausschlugen und teilweise heute noch nur struppig, aber nicht "rund und füllig" aussehen, ich bin mal gespannt, wie dieser Baum im Sommer aussieht.

Zum Abendessen gab es Lammspieße mit Ofenkartoffeln, als Beilage Kartoffelspalten aus dem Ofen.
Lammspieße mit Gemüse und Kartoffeln
Wir hatten verschiedene Kartoffeln, die weg mussten und nur ein Stück Lammlachs, was sich aber wunderbar mit Pilzen, Paprika und Zwiebeln auf vier Spieße strecken ließ. Insgesamt waren wir beide sehr von diesem improvisierten Restessen angetan
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