anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 29. April 2020
Zäher Verlauf
Welcher Tag ist heute? Ich habe eben dreimal auf dem Kalender nachgesehen, dann auf dem Handy gegengecheckt, weil ich nicht glauben wollte, dass tatsächlich schon Dienstag ist.
Der Tag fühlte sich eindeutig wie Montag an, alles war irgendwie schwergängig und auch die Mitarbeiter benahmen sich so seltsam, bzw. machten derart gehäuft viele Fehler, dass ich ganz unruhig wurde darüber. Als ob sie über ein verlängertes Wochenende alle verlernt hätten zu denken.
Dafür hat heute endlich der ungeliebte Geschäftsführungskollege den Aufhebungsvertrag unterschrieben. Halleluja! Es war zwar nur eine reine Formsache, denn den neuen Arbeitsvertrag im Mutterhaus hat er schon vor ein paar Wochen zum 1.5. angenommen, es war also eigentlich absolut klar, dass er unsere Firma ganz sicher endgültig verlässt, aber bei so etwas bin ich ja abergläubisch, ich traue erst dann, mich zu freuen, wenn ich es schwarz auf weiß habe. Nun liegt dieses Papier also vor und ich bin sehr froh.

Ungefähr zwei Stunden habe ich heute damit verbracht, die passenden Schlüsselpaare zur Entschlüsselung geheimer E-Mail-Kommunikation mit den verschiedenen Vermögensverwaltern aus der Sicherung meines ehemaligen C-Laufwerks rauszufischen, was exakt gar nicht gelang. Die Sicherung, die offiziell mehr als 2GB Daten umfassen sollte, ist tatsächlich nur einige MB groß und Schlüsselpaare sind da auch keine drin.
Hatte zur Folge, dass ich mich überall neu registrieren und freischalten lassen musste, auf so etwas stehe ich ja ganz ungemein.
Vor allem, weil mich dieser Verschlüsselungszirkus sowieso immer ganz hibbelig macht.
Von einer Bank, die wirklich ALLES verschlüsselt schickt, auch die offiziellen Statements ihrer Volkswirte, die ich mir alternativ auch direkt aus dem Internet runterladen kann (dies als Hinweis, wie ungemein geheim das ist), von dieser Bank hatte ich noch ungefähr acht verschlüsselte E-Mails im Posteingang, weil ich letzte Woche zu faul war, mich damit zu beschäftigen und aus den Anhängen erkennen konnte, dass es nichts Eiliges war, von diesen acht E-Mails kann ich nun also genau gar keine mehr öffnen, weil alter Schlüssel weg, so dass ich alle acht E-Mails mit einem Rutsch als erledigt kennzeichnen konnte, irgendwie fand ich das auch okay.

Morgen werde ich das erste Mal seit sechs Wochen mal wieder ins Büro fahren, irgendwann müssen wir uns ja wohl der Wirklichkeit stellen und akzeptieren, dass man sich nicht ewig vor Corona verstecken kann, da bin ich mal gespannt, wie sich das anfühlen wird
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