anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 3. Juni 2019
Einzeldinge
Wenn man so frei am Strande steht,
begreift man nur sehr schwer,
weshalb man in Büros und Meetings geht
- und plötzlich will man das nicht mehr.
So oder so ähnlich dichtete einst Erich Kästner, er stand wohl im Wald als ihm das auffiel, ich stand gestern am Strand, als ich ähnliche Überlegungen hatte und tröstete mich damit, dass ich mit meiner Bürounlust nicht alleine bin, und dass es schon vor 70 Jahren Menschen gab, denen es ähnlich ging.

Und weil trotz aller Unlust ein Rest Disziplin mich doch immer noch regelmäßig ins Büro treibt, bin ich dort also heute ordnungsgemäß erschienen und habe auch ein-zwei Dinge geregelt, die grade drohten, anzubrennen, aber energiegeladen geht ganz bestimmt anders.
Was für ein Glück, dass Montag war, da merkt das keiner.

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Seit einiger Zeit habe ich eine akute "Grauphase". Ich schätze, 80% aller Kleidungsstücke, die ich in den letzten zehn Monaten gekauft habe, sind grau, wobei es so unendlich viele verschiedene Grauschattierungen gibt, dass ich es ganz natürlich finde, dass ich jetzt acht graue Hosen und mindestens 20 graue T-Shirts besitze. Dazu diverse Pullover, Blusen und Jacken, außerdem natürlich Schuhe, Gürtel und Taschen, die Garderobe einer Frau ist komplex und wenn man eine neue Lieblingsfarbe entdeckt, dann verlangt es eine detailreiche Einkaufsliste, um auch Kleinigkeiten passend kombinieren zu können.
So fiel mir auf, dass ich gerne noch eine graue Armbanduhr hätte, also nicht die Uhr selber, sondern das Armband, die Uhr, deren bisheriges schwarzes Armband ich austauschen wollte, besaß ich schon.
Nach viel Rumgesuche im Netz fand ich dann bei ebay einen Händler, der recht hübsche und noch einigermaßen bezahlbare Uhrenarmbänder anbot, dort bestellte ich eines in grau, 22mm Stegbreite.
Drei Tage später war das Uhrenarmband in der Post, leider war es nicht grau und 22mm, sondern beige und 19mm breit.
Ich beantragte die Rückgabe, weil ich damit ja nun wirklich nichts anfangen konnte. Antwort des Händlers: "Das graue Armband war ausverkauft, da habe ich Ihnen ein anderes geschickt."
Manchmal frage ich mich, was die Leute denken, was ich so denke, wenn ich Dinge bestelle.
Als ich darauf bestand, dass ich nur ein graues Armband mit 22mm Breite haben wolle, bekam ich weitere drei Tage später noch ein Armband, eine Preisklasse höher, dafür in grau und in passender Breite, mit der Bitte, jetzt aber das verkehrte Armband auf eigene Kosten zurückzuschicken.
Das fiel mir leicht, denn die Briefmarke war nicht abgestempelt worden ;-)

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K hat letzten Monat seine Winterreifen gegen Sommerreifen in der Werkstatt wechseln lassen. Da letztes Jahr, als die Sommerreifen runterkamen, ein Reifen ständig Druck verlor, hat er sich diesen Reifen mitgeben lassen und hat ihn in einer Spezialwerkstatt reparieren lassen. Den reparierten Reifen brachte er jetzt zum Sommerreifenwechsel natürlich im Kofferraum wieder mit.
Als er am Abend sein Auto abholte, bzw. als er zu Hause in den Kofferraum schaute, fand er dort einen Winterreifen.
Die von der Werkstatt haben tatsächlich angenommen, dass er grundsätzlich nur drei Reifen einlagern möchte, um den vierten immer noch als Reserve im Kofferraum rumzufahren, oder so. Haben sie zumindest als Begründung angegeben, als sie gefragt wurden, weshalb sie einen Reifen wieder in Kofferraum gelegt hätten.
Am besten fragt man sich nicht, was die Leute so denken, dass man selber denkt.
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