anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 9. Dezember 2021
Unterdurchschnittlich
Der Tag heute bekommt lieb gemeinte vier von zehn Punkten. Am Morgen dachte ich noch, es wird ein entspannter Tag, weil ich nur einen großen Zahlungsverkehr als Termineintrag hatte und ansonsten freie Verfügung über meine Zeit. Das sind grundsätzlich gute Voraussetzungen, denn dann habe ich üblicherweise Gelegenheit, meine aufgelaufenen Mails abzuarbeiten. Das letzte Mal hatte ich dafür am 29.11. Zeit, was bedeutet, dass in den letzten 10 Tagen immer nur die allerdringendsten E-Mails kurzfristig beachtet und bearbeitet wurden, alles andere blieb liegen, weil es kein Mayday- oder Alarmstufe-Rot-Signal trug.

Heute war also großes Aufräumen für Dinge der letzten zwei Wochen angesagt und es begann damit, dass ich mich sofort gründlich ärgerte.
Es gab nämlich eine Menge E-Mails, die hatte ich nur als Marker für "hier noch mal kurz nachfragen, ob XY, der dafür zuständig sein sollte, seine Aufgaben auch wirklich erledigt hat." Und in allen Fällen, in denen ich hoffnungsvoll anfragte, wie weit die Sache gediehen sei, erntete ich ein bedauerndes Schulterzucken und die Antwort: "Ich wusste nicht, ob Sie wirklich wollten, dass ich das mache."
Solche Antworten machen mich ja regelmäßig fassungslos, weil ich nicht verstehe, was an dem Satz: "Dann ist das jetzt künftig Ihre Aufgabe" noch großartig interpretiert werden muss.

Aber so war es und damit geriet mein schwungvolles Aufräumen auch fix ins Stocken, weil ich plötzlich wieder Dinge selber machte, die ich längst abgegeben zu haben glaubte.

Außerdem ärgerte ich mich über E-Mails, die mir Menschen in gehobener Leitungsfunktion aus anderen Abteilungen schickten, denen Verträge beilagen, die ihrer Meinung nach final bearbeitet und nun unterschriftsreif seien. Aber wenn ich wollte, könnte ich ja auch noch mal drüberschauen.

Eigentlich bin ich überhaupt gar nie daran interessiert, über andererleuts Verträge drüber schauen, denn ich habe grundsätzlich keine Lust, andererleuts Arbeit zu machen. Deshalb bleiben diese Mails auch immer erst mal liegen und werden nicht sofort bearbeitet. Beim Aufräumen fallen sie mir aber natürlich wieder in die Finger, ich öffne die Anhänge dann doch und ärgere mich dann eben. Es ist schon bemerkenswert, was für einen Murks auch (oder gerade?) Menschen in gehobenen Leitungspositionen ohne mit der Wimper zu zucken fabrizieren.
Einen weiteren, größeren Teil des Tages war ich also damit beschäftigt, Verträge, für die ich eigentlich gar nicht zuständig bin, vernünftig zu formulieren.
Grummel.

Am Abend bekam der Tag aber doch wieder eine Wendung ins Positive, denn K brachte eine große Tüte voll mit frischen Sushi vom Japaner mit - und so gibt's am Ende dann immerhin doch noch vier Punkte
.

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