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Donnerstag, 29. Juli 2021
Über gute Präsentationen und mehrgeschlechtliche Planeten
anje, 00:59h
Noch ein Drinnentag und ich gebe zu, ich habe es sehr genossen.
Ich habe meine Excel-Tabelle fertig gestellt und sie war nachher so schön, dass ich sie noch mindestens sieben Mal wieder geöffnet habe, nachdem sie fertig und abgespeichert war, weil ich mich immer wieder aufs Neue daran freuen wollte.
Auf einer Seite alle wesentlichen Informationen über die Entwicklung meiner privaten finanziellen Situation in den letzten 10 Jahren, das finde ich wirklich ganz prima und bin sehr zufrieden damit.
Aus meiner Sicht ist die Herausforderung bei Excel ja nicht das Verarbeiten komplizierter Formeln, das ist Pillepalle, die stehen alle im Internet, jeder der Googeln kann, kann auch komplizierte Formeln benutzen.
Nein, das wirklich Herausfordernde ist die Wahl und die Anordnung der wesentlichen Daten, damit ein fremder Dritter sofort genau das erfasst, was die Tabelle aussagen oder darstellen soll.
Eine richtig gute Excel-Tabelle hat nur ganz wenige Zahlen auf der Präsentationsseite. Alles mit Zahlen vollkleistern und sie - worst case - auch noch willkürlich nur irgendwie auf dem Blatt zu verteilen, das ist die leider weit verbreitete Methode von Stümpern, die eben genau kein Verständnis für Zahlen und damit auch kein Verständnis für das große Ganze haben.
Ähnlich katastrophal schlecht sind ja auch viele Powerpoint-Präsentationen: Komplett mit Text oder Zahlen überfrachtet, ständig wechselnde Formate, willkürlich hingerotzte Informationen ohne roten Faden, schlimm.
Viel hilft viel, denken sich dabei wahrscheinlich die Ersteller solcher Präsentationen und außerdem haben sie ihr eigenes Wissen meist noch gar nicht strukturiert und sortiert oder wollen zumindest auf keinen Fall das Ergebnis präsentieren.
Darüber, was die eigentliche Quintessenz dessen ist, was sie konkret aussagen wollen, haben sie in den meisten Fällen noch überhaupt nicht nachgedacht, sie knallen einfach ihr gesamtes, zusammengetragenes Wissen in eine Powerpoint Präsentation und diese dann dem Publikum um die Ohren.
"Jetzt weißte alles, was ich auch weiß, nu entscheide selber, was de willst."
Klassischer Fall von wenig meinungsstarken Mitarbeitern, die sich nicht trauen, sich festzulegen.
Sorry, ich bin etwas abgeschwoffen, weil ich mich immer wieder aufs Neue darüber aufregen kann, wie gedankenlos sowohl die meisten Excel-Tabellen als auch Powerpoint-Präsentationen gefertigt werden.
Ansonsten habe ich es genossen, hemmungslos durchs Internet zu surfen. Ich habe mir ein paar sehr interessante TED-Talks angehört und bin unter anderem dabei auf Lera Boroditsky gestoßen, deren Vortrag ich angenehm und erfrischend gut fand.
Ihren Ansatz, dass und vor allem wie Sprache Denken formt, finde ich komplett logisch, denn natürlich sind die Art zu sprechen und die Art zu denken eng miteinander verknüpft.
Wenn sie das Beispiel von Sonne und Mond bringt, die in südlichen, romanischen Ländern ein anderes Geschlecht haben als in nördlichen, germanischen Ländern und darauf hinweist, dass einer männlichen Sonne andere Eigenschaften zugewiesen werden als einer weiblichen, dann entspricht das aber auch exakt der Logik der passenden Rollen. In den nördlichen Ländern ist die Sonne männlich, weil sie oft sehr heiß und brennend und damit vernichtend sein kann, im Unterschied zur Wahrnehmung einer weiblichen Sonne in den eher kühleren Ländern, wo die Sonne vor allem wärmend und Wohligkeit spendend erlebt wird.
Ob wir bei Sonne und Mond im Rahmen der Klimaveränderung und vor allem in unserem großen Bemühen um geschlechtsneutrale Sprache demnächst auch gendern müssen?
Ich frag ja nur
.
Ich habe meine Excel-Tabelle fertig gestellt und sie war nachher so schön, dass ich sie noch mindestens sieben Mal wieder geöffnet habe, nachdem sie fertig und abgespeichert war, weil ich mich immer wieder aufs Neue daran freuen wollte.
Auf einer Seite alle wesentlichen Informationen über die Entwicklung meiner privaten finanziellen Situation in den letzten 10 Jahren, das finde ich wirklich ganz prima und bin sehr zufrieden damit.
Aus meiner Sicht ist die Herausforderung bei Excel ja nicht das Verarbeiten komplizierter Formeln, das ist Pillepalle, die stehen alle im Internet, jeder der Googeln kann, kann auch komplizierte Formeln benutzen.
Nein, das wirklich Herausfordernde ist die Wahl und die Anordnung der wesentlichen Daten, damit ein fremder Dritter sofort genau das erfasst, was die Tabelle aussagen oder darstellen soll.
Eine richtig gute Excel-Tabelle hat nur ganz wenige Zahlen auf der Präsentationsseite. Alles mit Zahlen vollkleistern und sie - worst case - auch noch willkürlich nur irgendwie auf dem Blatt zu verteilen, das ist die leider weit verbreitete Methode von Stümpern, die eben genau kein Verständnis für Zahlen und damit auch kein Verständnis für das große Ganze haben.
Ähnlich katastrophal schlecht sind ja auch viele Powerpoint-Präsentationen: Komplett mit Text oder Zahlen überfrachtet, ständig wechselnde Formate, willkürlich hingerotzte Informationen ohne roten Faden, schlimm.
Viel hilft viel, denken sich dabei wahrscheinlich die Ersteller solcher Präsentationen und außerdem haben sie ihr eigenes Wissen meist noch gar nicht strukturiert und sortiert oder wollen zumindest auf keinen Fall das Ergebnis präsentieren.
Darüber, was die eigentliche Quintessenz dessen ist, was sie konkret aussagen wollen, haben sie in den meisten Fällen noch überhaupt nicht nachgedacht, sie knallen einfach ihr gesamtes, zusammengetragenes Wissen in eine Powerpoint Präsentation und diese dann dem Publikum um die Ohren.
"Jetzt weißte alles, was ich auch weiß, nu entscheide selber, was de willst."
Klassischer Fall von wenig meinungsstarken Mitarbeitern, die sich nicht trauen, sich festzulegen.
Sorry, ich bin etwas abgeschwoffen, weil ich mich immer wieder aufs Neue darüber aufregen kann, wie gedankenlos sowohl die meisten Excel-Tabellen als auch Powerpoint-Präsentationen gefertigt werden.
Ansonsten habe ich es genossen, hemmungslos durchs Internet zu surfen. Ich habe mir ein paar sehr interessante TED-Talks angehört und bin unter anderem dabei auf Lera Boroditsky gestoßen, deren Vortrag ich angenehm und erfrischend gut fand.
Ihren Ansatz, dass und vor allem wie Sprache Denken formt, finde ich komplett logisch, denn natürlich sind die Art zu sprechen und die Art zu denken eng miteinander verknüpft.
Wenn sie das Beispiel von Sonne und Mond bringt, die in südlichen, romanischen Ländern ein anderes Geschlecht haben als in nördlichen, germanischen Ländern und darauf hinweist, dass einer männlichen Sonne andere Eigenschaften zugewiesen werden als einer weiblichen, dann entspricht das aber auch exakt der Logik der passenden Rollen. In den nördlichen Ländern ist die Sonne männlich, weil sie oft sehr heiß und brennend und damit vernichtend sein kann, im Unterschied zur Wahrnehmung einer weiblichen Sonne in den eher kühleren Ländern, wo die Sonne vor allem wärmend und Wohligkeit spendend erlebt wird.
Ob wir bei Sonne und Mond im Rahmen der Klimaveränderung und vor allem in unserem großen Bemühen um geschlechtsneutrale Sprache demnächst auch gendern müssen?
Ich frag ja nur
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