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Freitag, 23. Juli 2021
Kunst und Alltag
anje, 22:37h
Dadurch, dass ich heute ab 8.30h über Teams an einer ansonsten analog stattfindenden Besprechung teilnahm, hatte der größte Teil des Tages auf alle Fälle Struktur, denn der Termin war erst nach Mittag beendet und danach habe ich dann noch über eine Stunde mit dem Projektleiter telefoniert, der seine Empörung über diesen Termin am Telefon auf der Rückfahrt loswerden musste.
Es geht natürlich um das große Projekt, was grade von der Planungs- in die Umsetzungsphase geht, aber bevor mit der Umsetzung begonnen werden kann, muss die Planung fertig sein und das wiederum bedeutet, es braucht Entscheidungen, ob die Planung jetzt so akzeptiert werden kann, wie sie vorliegt, was bei so einem großen Projekt natürlich niemals für alle Details funktioniert und das heißt, wir unterhalten uns grade über Unmengen an Details, die alle einzeln besprochen und wegentschieden werden müssen.
Das ist ziemlich kompliziert, da es für viele Details ja auch mehr als eine Planung gibt und die Planer durchaus unterschiedlicher Meinung sind. Was der eine ganz toll findet, findet der andere total grottig und umgekehrt.
Ich lerne grade, dass es für technische Probleme fast immer eine Lösung gibt, dass die schwierigsten Probleme aber die reinen Geschmacksfragen sind und hier ist es durchaus spannend, mit welcher Verve die einzelnen Planer ihre Entwürfe verteidigen und wie häufig sie ihre Geschmacksvorlieben mit Technik begründen bzw. totschlagen wollen, wenn es Entwürfe sind, die ihnen nicht gefallen.
Heute ging es zB unter anderem darum, ob die offen sichtbaren Kanten im Sichtbeton mit oder ohne Fasen ausgeführt werden sollen.
Der Entwurfsarchitekt war für scharfe Kanten, weil er sie für qualitativ hochwertiger hält. (Sind natürlich auch teurer in der Herstellung, weil viel komplizierter auszuführen). Ich musste erst googeln, was Fasen sind (abgeschrägte Kanten).
Als ich es verstanden hatte, konnte ich den Architekten nur verständnislos anstarren.
Wer um alles in der Welt will in einem Gebäude exakt ausgeführte 90° spitze Kanten, die nach allem, was ich bisher in dieser Welt gelernt habe, in Windeseile angedengelt werden und dann nicht mehr wie sauber ausgeführte scharfe Kanten aussehen, sondern wie schlecht ausgeführte, billige oder ungepflegte Kanten und das kann man doch nicht ernsthaft wollen oder gar als qualitativ hochwertiger bezeichnen?
Gelernt habe ich deshalb auch, dass Architekten wahrscheinlich am liebsten reine Museumsgebäude entwerfen, also Gebäude, die was ganz besonderes sind, einzigartig in allen Details, aber nicht für eine profane Alltagsnutzung geeignet, weil sie dafür entweder viel zu unpraktisch oder viel zu empfindlich sind. Das Beste wäre, man baut ein Haus und konserviert es dann, ohne es je zu nutzen, der Architekt fände das prima, so kommt seine Kunst am besten zur Geltung.
Ich glaube, der Architekt mag mich nicht, ich schätze seine Kunst nicht ausreichend wert. Blöd nur für ihn, dass mir das egal ist und noch blöder, dass ich mich da jetzt eingeklinkt habe und höchst kritisch ständig auf dem Kosten-Nutzen-Verhältnis rumreite.
Am Nachmittag habe ich dann ein bisschen in meinem PC aufgeräumt.
Dateien ordentlich und sortiert ablegen, dabei vernünftig beschriften und alles einheitlich speichern ist etwas, für das ich mich sehr begeistern kann, leider frisst so etwas auch Zeit ohne Ende.
Aber ich hab's ja, ich hab schließlich Urlaub
.
Es geht natürlich um das große Projekt, was grade von der Planungs- in die Umsetzungsphase geht, aber bevor mit der Umsetzung begonnen werden kann, muss die Planung fertig sein und das wiederum bedeutet, es braucht Entscheidungen, ob die Planung jetzt so akzeptiert werden kann, wie sie vorliegt, was bei so einem großen Projekt natürlich niemals für alle Details funktioniert und das heißt, wir unterhalten uns grade über Unmengen an Details, die alle einzeln besprochen und wegentschieden werden müssen.
Das ist ziemlich kompliziert, da es für viele Details ja auch mehr als eine Planung gibt und die Planer durchaus unterschiedlicher Meinung sind. Was der eine ganz toll findet, findet der andere total grottig und umgekehrt.
Ich lerne grade, dass es für technische Probleme fast immer eine Lösung gibt, dass die schwierigsten Probleme aber die reinen Geschmacksfragen sind und hier ist es durchaus spannend, mit welcher Verve die einzelnen Planer ihre Entwürfe verteidigen und wie häufig sie ihre Geschmacksvorlieben mit Technik begründen bzw. totschlagen wollen, wenn es Entwürfe sind, die ihnen nicht gefallen.
Heute ging es zB unter anderem darum, ob die offen sichtbaren Kanten im Sichtbeton mit oder ohne Fasen ausgeführt werden sollen.
Der Entwurfsarchitekt war für scharfe Kanten, weil er sie für qualitativ hochwertiger hält. (Sind natürlich auch teurer in der Herstellung, weil viel komplizierter auszuführen). Ich musste erst googeln, was Fasen sind (abgeschrägte Kanten).
Als ich es verstanden hatte, konnte ich den Architekten nur verständnislos anstarren.
Wer um alles in der Welt will in einem Gebäude exakt ausgeführte 90° spitze Kanten, die nach allem, was ich bisher in dieser Welt gelernt habe, in Windeseile angedengelt werden und dann nicht mehr wie sauber ausgeführte scharfe Kanten aussehen, sondern wie schlecht ausgeführte, billige oder ungepflegte Kanten und das kann man doch nicht ernsthaft wollen oder gar als qualitativ hochwertiger bezeichnen?
Gelernt habe ich deshalb auch, dass Architekten wahrscheinlich am liebsten reine Museumsgebäude entwerfen, also Gebäude, die was ganz besonderes sind, einzigartig in allen Details, aber nicht für eine profane Alltagsnutzung geeignet, weil sie dafür entweder viel zu unpraktisch oder viel zu empfindlich sind. Das Beste wäre, man baut ein Haus und konserviert es dann, ohne es je zu nutzen, der Architekt fände das prima, so kommt seine Kunst am besten zur Geltung.
Ich glaube, der Architekt mag mich nicht, ich schätze seine Kunst nicht ausreichend wert. Blöd nur für ihn, dass mir das egal ist und noch blöder, dass ich mich da jetzt eingeklinkt habe und höchst kritisch ständig auf dem Kosten-Nutzen-Verhältnis rumreite.
Am Nachmittag habe ich dann ein bisschen in meinem PC aufgeräumt.
Dateien ordentlich und sortiert ablegen, dabei vernünftig beschriften und alles einheitlich speichern ist etwas, für das ich mich sehr begeistern kann, leider frisst so etwas auch Zeit ohne Ende.
Aber ich hab's ja, ich hab schließlich Urlaub
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