Montag, 22. Februar 2021
Anstrengend
anje, 23:19h
Im Moment geht mir das Arbeiten im Büro mal wieder intensiv auf die Nerven. Ich habe das Gefühl, ich bin zu 90% nur damit beschäftigt, hinter anderen Leuten herzuräumen, Arbeiten zu kontrollieren und ausführlich zu korrigieren, zu ergänzen und in eine vorzeigbare Form zu bringen.
Mich macht das enorm müde, weil ich nicht verstehe, warum die Menschen ihre Arbeit nicht selber ordentlich machen, sondern im Gegenteil oft auch noch davon überzeugt sind, dass sie ganz hervorragende Arbeit leisten. Grade dieses Auseinanderfallen in der Eigen- und Fremdwahrnehmung finde ich anstrengend, denn wie gehe ich mit einem Mitarbeiter um, der mir stolz erzählt, er hätte alles fertig und ganz offensichtlich begierig auf ein dickes Lob ist - und wenn ich die Arbeit dann anschaue, strotzt sie vor Fehlern und Lücken.
Wenn ich dem armen Kerl dann sage, was alles fehlt und falsch ist, bricht er total enttäuscht zusammen und man sieht ihm an, dass er mir die Schuld daran gibt, dass seine tolle Arbeit nicht wertgeschätzt wird.
Ich verstehe durchaus, dass das nicht motivierend für Mitarbeiter ist, wenn man ihnen ständig sagt, was sie falsch machen, es ist aber auch kompliziert, Mitarbeiter zu loben, wenn sie nur einfachste Selbstverständlichkeiten fehlerfrei erledigen.
"Oh, hallo Frau Sekretärin, was ich Ihnen noch sagen wollte, der Brief, den Sie letzte Woche geschrieben haben, den fand ich ganz toll. Kein einziger Rechtschreibfehler und das bei einem so langen Schriftstück von über 100 Worten. Respekt, sehr gut gemacht."
"Guten Morgen Herr Buchhalter, ich habe gesehen, dass Sie den Abschluss für die Firma XY fertig gemacht haben. Das finde ich sehr erfreulich. Das war eine gute Grundlage für meine Umbuchungsliste, die ich gestern noch erstellt habe. Hier sind nur 100 Umbuchungen, das ist ein sehr guter Wert für so eine komplizierte Buchhaltung, die ja locker mehr als 300 Geschäftsvorfälle hatte.
Und hey, wir haben die Lizenz für die Finanzbuchhaltung als Jahresgebühr erworben und zahlen nicht pro Buchung, deshalb macht es gar nichts, dass in der Buchhaltung mit 300 Geschäftsvorfällen ca. 600 Buchungssätze verbucht wurden, immerhin haben Sie bei jedem zweiten Buchungssatz den Fehler selber bemerkt und sofort wieder storniert."
Nein, im Moment macht mich das alles nur müde und ich möchte mich eigentlich gar nicht mit solchen Dingen beschäftigen, ich habe aber noch keine Ersatzlösung gefunden
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(Abgelegt in anjeklagt und bisher 835 x anjeklickt)
Mich macht das enorm müde, weil ich nicht verstehe, warum die Menschen ihre Arbeit nicht selber ordentlich machen, sondern im Gegenteil oft auch noch davon überzeugt sind, dass sie ganz hervorragende Arbeit leisten. Grade dieses Auseinanderfallen in der Eigen- und Fremdwahrnehmung finde ich anstrengend, denn wie gehe ich mit einem Mitarbeiter um, der mir stolz erzählt, er hätte alles fertig und ganz offensichtlich begierig auf ein dickes Lob ist - und wenn ich die Arbeit dann anschaue, strotzt sie vor Fehlern und Lücken.
Wenn ich dem armen Kerl dann sage, was alles fehlt und falsch ist, bricht er total enttäuscht zusammen und man sieht ihm an, dass er mir die Schuld daran gibt, dass seine tolle Arbeit nicht wertgeschätzt wird.
Ich verstehe durchaus, dass das nicht motivierend für Mitarbeiter ist, wenn man ihnen ständig sagt, was sie falsch machen, es ist aber auch kompliziert, Mitarbeiter zu loben, wenn sie nur einfachste Selbstverständlichkeiten fehlerfrei erledigen.
"Oh, hallo Frau Sekretärin, was ich Ihnen noch sagen wollte, der Brief, den Sie letzte Woche geschrieben haben, den fand ich ganz toll. Kein einziger Rechtschreibfehler und das bei einem so langen Schriftstück von über 100 Worten. Respekt, sehr gut gemacht."
"Guten Morgen Herr Buchhalter, ich habe gesehen, dass Sie den Abschluss für die Firma XY fertig gemacht haben. Das finde ich sehr erfreulich. Das war eine gute Grundlage für meine Umbuchungsliste, die ich gestern noch erstellt habe. Hier sind nur 100 Umbuchungen, das ist ein sehr guter Wert für so eine komplizierte Buchhaltung, die ja locker mehr als 300 Geschäftsvorfälle hatte.
Und hey, wir haben die Lizenz für die Finanzbuchhaltung als Jahresgebühr erworben und zahlen nicht pro Buchung, deshalb macht es gar nichts, dass in der Buchhaltung mit 300 Geschäftsvorfällen ca. 600 Buchungssätze verbucht wurden, immerhin haben Sie bei jedem zweiten Buchungssatz den Fehler selber bemerkt und sofort wieder storniert."
Nein, im Moment macht mich das alles nur müde und ich möchte mich eigentlich gar nicht mit solchen Dingen beschäftigen, ich habe aber noch keine Ersatzlösung gefunden
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