anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 1. Februar 2021
Dinge erledigt und ein langes Telefonat geführt
Weil ich mit einer Kaufinteressentin, die Dinge persönlich anschauen und abholen wollte, 17h vereinbart hatte, hatte ich heute einen wichtigen Grund, das Büro entsprechend früh zu verlassen und war dann auch tatsächlich Punkt 16.59h zuhause. Natürlich wartete die Dame schon vor der Tür als ich kam, ich fand aber, ich musste deshalb kein schlechtes Gewissen haben, wenn 17h vereinbart ist, dann ist 16.59h pünktlich genug.

Um 17.30h war sie wieder weg, immerhin hatte sie aber einen Stapel Kram mitgenommen, jedes Teil, das das Haus verlässt, ist ein gutes Teil.

Heute hatte mal wieder der Briefträger Zeit für unsere Straße, dementsprechend war es gleich wieder ein ganzer Stapel Post, der bei uns im Briefkasten gelandet war. Unter anderem ein Steuerbescheid, gegen den ich sofort Einspruch eingelegt habe, weil das Finanzamt einen Fehler, den ich in der Steuererklärung gemacht habe, durch einen noch größeren Fehler "korrigiert" hat, es dauert eine Weile bis ich begriff, wie die völlig abstrusen Zahlen in diesem Bescheid zu erklären waren.
Wenn ich solche Dinge sofort, wenn sie eintrudeln, auch bearbeite, dann machen sie am wenigsten Arbeit, weil ich keinerlei Energie benötige, um Ausreden für Fristverlängerungen zu erdenken. An diesen Fall konnte ich also sofort einen Haken dran machen, die korrigierte Steuererklärung ist schon elektronisch übermittelt, der Einspruch geschrieben, ausgedruckt, eingetütet und frankiert und insgesamt ist alles in der Akte abgelegt und schon wieder weggeräumt. Wie bei so richtig ordentlichen Menschen.

Die restliche Post ist auch bereits eingescannt, bearbeitet und abgelegt und danke, ja, es geht mir gut, kein Grund, sich Sorge um mein Wohlbefinden zu machen, solche Schübe habe ich manchmal, das vergeht auch alles wieder.

Dann kam K nach Hause, schmiss sich in seine Home-Office-Hose (übrigens Info an N: Größe 5, ich habe extra nachgesehen, wusste ich's doch) schnappte sich den Bohrer und begann die Wand zu durchlöchern, weil er ja einen neuen Fernseher mit einer neuen Halterung gekauft hatte und das bedeutet, es brauchte neue Löcher.
Ich konnte ihm grade noch den Staubsauger beim Bohren halten, weil kurz nach dem er das letzte Loch gebohrt hatte, mein Telefon klingelte und ich mich dann anderthalb Stunden lang mit einer mir bis dahin gänzlich unbekannten Anwältin aus München unterhalten habe. Die hatte ein gemeinsamer Bekannter an mich verwiesen, weil ich gesagt habe, dass ich zu jeder Unterstützung bereit bin, um den ehemaligen Geschäftsführern von CWs Gesellschaft die Pest an den Hals zu klagen und dass ich keinen Cent haben möchte, wenn man da noch Geld rausholen kann, das dürfen alles die Anwälte behalten, komplett, ich möchte nur, dass diese Typen drankommen wegen Betrug, Unterschlagung, Erpressung und allem, was man sich sonst noch so an Gemeinheiten ausdenken kann.
Also habe ich dieser Anwältin 90 Minuten lang den Sachverhalt mit Hintergründen erzählt und das, was sie am alleröftesten sagte, war "Das ist ja Wahnsinn, das glaubt man doch gar nicht." Wir waren uns nachher einig, dass das Verhalten dieser Geschäftsführer vom Prinzip viele Ähnlichkeiten mit dem Fall "wirecard" hat, nur dass hier die absoluten Zahlen etwas kleiner sind, aber immer noch groß genug, als dass eine große Anwaltskanzlei angebissen hat, sich jetzt rein auf Erfolgsbasis mit dem Fall zu beschäftigen und wenn es denen wirklich gelingt, diesen Widerlingen das Handwerk zu legen, dann machte mich das ungemein froh.
Nun, wir werden sehen, einen Versuch ist es aber auf alle Fälle wert.

Als ich nach dem Telefonat wieder runterkam, war K grade fertig mit der Gesamtmontage des Fernsehers und der Fernsehhalterung, das sieht jetzt alles ganz ungemein schick und edel und überhaupt natürlich viel schöner als vorher aus, wir sind uns beide einig, dass wir diesen Fernseher samt Halterung ganz bestimmt mitnehmen, wenn wir umziehen
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