anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 17. September 2020
Büromüde
Zehn Stunden Büro führen zu einer großen Müdigkeit im Kopf.
Ich werde durch Büroarbeit antriebslos, unmotiviert und stumpf. Wenn ich abends nach Hause fahre, ist mein Hauptwunsch, möglichst schnell im Bett zu verschwinden. Es bleibt natürlich noch die ganz normale private Arbeit im Haushalt und zur Sicherung der eigenen Existenz, also Einkaufen, kochen, essen, aufräumen, saubermachen, Wäsche waschen, Müll rausstellen.
Außerdem gibt es aber auch regelmäßig irgendwelche Verwaltungsarbeiten zu tun, also Post (Papier und elektronisch) öffnen und dann beantworten oder bearbeiten, bezahlen, ablegen, eben all der Kram, der einfach grundsätzlich passiert und um den man sich kümmern muss. Diesen Teil des Privatlebens finde ich meist besonders schlimm, denn er unterscheidet sich von meinem Berufsleben im Grunde gar nicht und wenn ich doch während des Tages schon zehn Stunden vorm Computer gesessen habe und solche Dinge getan habe, dann habe ich einfach keine Lust, am Abend noch mehr davon zu machen. Aber irgendwie hilft das ja alles nix, es muss halt trotzdem getan werden.

Ich bekomme häufig zu hören, dass ich doch immerhin den Vorteil hätte, dass mir diese Verwaltungsarbeiten leicht fallen, eben weil sie genau mein Beruf sind. Das stimmt, verglichen mit der Zeit, die die meisten anderen Menschen dafür aufbringen müssen, kann ich all diese Arbeiten deutlich schneller erledigen und muss meist auch nicht lange nachdenken oder recherchieren. Aber nur weil einem Arbeiten leichtfallen oder weil man sie beherrscht, heißt das ja noch lange nicht, dass man sie deshalb auch gerne macht.
Ich zumindest finde Fensterputzen oder Bügeln grundsätzlich angenehmer als diese elenden Büroarbeiten.
Blöderweise sind die Folgen von nicht erledigten Bügel- oder Fensterputzarbeiten in aller Regel deutlich weniger schlimm als das, was passieren kann, wenn man unerwünschte Post einfach mal länger unbearbeitet liegenlässt.
Aber vielleicht ist auch genau das der Grund, weshalb ich all diese Haushalts- und Putzarbeiten so angenehm finde: Weil es grundsätzlich schnurzepiepsegal ist, ob sie getan werden oder nicht. Es passiert einfach nichts. Früher hätte vielleicht meine nicht eheliche Schwiegermutter noch einen Herzinfarkt vor Empörung bekommen können, wenn sie sich zu oft meinen Schweinestall hätte ansehen müssen, aber das wäre ja auch keine wirklich schlimme Folge gewesen.

Heute Abend war der Haushalt zum Glück wirklich schnell getan, wir hatten noch reichlich mitgenommene Reste von unserem gestrigen Sushiessen und um ein wenig Abwechslung ins Spiel zu bringen, habe ich uns gemeinsam eine große Portion Pommes Frites in der leckeren Frittenbude hier im Ort geholt, das war dann sozusagen doppeltes Schlemmeressen, Fritten mit Sushi, echt schwer zu toppen. Ich musste also nichts kochen, nur nachher den Verpackungsmüll artgerecht entsorgen
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