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Mittwoch, 6. Mai 2020
Schlafen als Hobby und ein neues Lieblingswort
anje, 23:59h
Angeregt durch ein Nebengespräch in der Warteschleife einer Telefonkonferenz habe ich heute mal darüber nachgedacht, welche Dinge mir wirklich wichtig sind, wofür ich viel Unbill und Ärger akzeptieren würde, einfach nur, um es zu bekommen und was ich in den letzten acht Wochen Neues über mich gelernt habe.
Was mir als erstes einfällt, wenn ich versuche, mir eine Liste an Dingen oder besser Hauptworten vorzustellen, die mir wirklich wichtig sind, dann beginnt die Liste eindeutig mit SCHLAFEN. In Großbuchstaben, denn Platz zwei und drei bleiben im Zweifel unbesetzt, weil Schlafen für mich so besonders wichtig und gleichzeitig auch so besonders schön ist.
Ich liebe schlafen. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen und ein Leben, was zu 90% aus Schlafen besteht, erscheint mir zumindest kein schlechtes Leben zu sein. Die verbleibenden 10% verbringt man mit Essen, Trinken und WC-Besuchen, mehr braucht es eigentlich nicht.
Da ich akzeptiere, dass selbst ich, die ich wirklich fast nie unter Schlafproblemen leide, nicht dauerhaft täglich 21,5 Stunden schlafen kann, gibt es natürlich noch andere Dinge, die die Zeit zwischen Geburt und Tod füllen und die man auf einer Punkteskala von 1-10 (10 Punkte = Schlafen) mit mehr als fünf Punkten bewerten kann, denn mehr als fünf ist ja schon fast gut, auf alle Fälle besser als egal und damit wert, sich dafür anzustrengen.
Aber es bleibt dabei: Wenn ich aus allen vorstellbaren Alternativen wählen kann, ist Schlafen die Wahl, die ich noch nie bereut habe. Und ich habe schon sehr viel verschlafen. Mais, je ne regrette rien.
Und genau das habe ich in den letzten acht Wochen auch noch mal eindrücklich gelernt: "Zuviel" und "geschlafen" in einem Satz kommt bei mir auch dann nicht vor, wenn ich jeden Tag zwei Stunden länger schlafen kann.
Ab und zu lese ich von Leuten (meist diese völlig unvorstellbar obskuren Lerchetypen), die meinen, sie bräuchten nu 4-5 Stunden Schlaf pro Tag, weil sie es viel zu schade fänden, ihr Leben zu verschlafen. Solche Aussagen lassen mich immer sehr kopfschüttelnd zurück. Ich sitze nicht gerne auf einer Bank in der Abendsonne, weil es viel spannender ist, barfuß über Nagelbretter zu laufen. Gibt es auch, solche Menschen, aber die überlasse ich künftig sehr entspannt meinem ältesten Sohn, der will ja Psychiater werden.
Ach übrigens, bevor ich es vergesse, ich habe ein neues Lieblingswort, N lernt grade Psych-Kram und ich amüsiere mich gut über die Wörter, die da vorkommen.
Weil ich mich so gerne über moderne, sorgfältig kuratierte Sprachformen lustig mache, die unbedingt alles richtig ausdrücken wollen und deshalb vor lauter Vorsicht nichts und niemanden bloß nicht und auch nicht nur ansatzweise oder irgendwie ein bisschen und auch nicht vielleicht oder nur eventuell, besser also ganz sicher gar nicht diskriminieren, weil ich es also immer wieder witzig finde, was da an Wortverrenkungen rauskommt, wenn man alles perfekt benennen will, habe ich jetzt gelernt, dass nicht nur "normal" ein böses, böses Unwort ist (das ist ja schon lange bekannt), weil es automatisch die Abgrenzung zu "unnormal" mit sich bringt und so darf man ja nun wirklich niemanden nennen, jetzt habe ich gelernt, dass auch "gesund" so ein böses Ausgrenzungswort ist, weil man damit Leute, die nicht unter die Definition von „gesund“ fallen als krank bezeichnet und das ist doch nun wirklich eindeutig zu negativ. Nur weil jemand ein Verhalten hat, was statistisch gesehen nicht dem „normalen“, „gesunden“ Verhalten der Mehrheit entspricht, darf man das eben nicht sagen, weil unnormal und krank eindeutig zu negativ und ausgrenzend konnotiert sind, deshalb hat man jetzt für die „Normalen“ und „Gesunden“ einfach ein anderes Wort gefunden, was exakt dasselbe bedeutet, das aber so ungewohnt und neu ist, dass man nicht automatisch einen negativ besetzten Gegenpart dazu assoziiert. Menschen, die einfach nur eine langweilig normale Durchschnittspsyche haben, sind ab sofort „neurotypisch“.
Ist es nicht schön? Wenn man das Wort nicht kennt, hält man doch glatt neurotypisch auch für eine unnormale, kranke Variante. Aber im Zweifel ist das wahrscheinlich auch so, weil psychische Besonderheiten heutzutage sowieso alle nur noch als Spektrumsformen vorkommen, wie so ein Regenbogen, der beeinhaltet ja auch das gesamte Farbspektrum. Im Zweifel sind wir deshalb sowieso alle irre – ich wusste es ja schon immer.
Ich übrigens bekennend und gleichzeitig problemfrei, wenn andere damit ein Problem haben, mögen sie bitte einfach ihr Problem lösen, ich komme ganz gut mit meinem Irrsinn klar
.
Was mir als erstes einfällt, wenn ich versuche, mir eine Liste an Dingen oder besser Hauptworten vorzustellen, die mir wirklich wichtig sind, dann beginnt die Liste eindeutig mit SCHLAFEN. In Großbuchstaben, denn Platz zwei und drei bleiben im Zweifel unbesetzt, weil Schlafen für mich so besonders wichtig und gleichzeitig auch so besonders schön ist.
Ich liebe schlafen. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen und ein Leben, was zu 90% aus Schlafen besteht, erscheint mir zumindest kein schlechtes Leben zu sein. Die verbleibenden 10% verbringt man mit Essen, Trinken und WC-Besuchen, mehr braucht es eigentlich nicht.
Da ich akzeptiere, dass selbst ich, die ich wirklich fast nie unter Schlafproblemen leide, nicht dauerhaft täglich 21,5 Stunden schlafen kann, gibt es natürlich noch andere Dinge, die die Zeit zwischen Geburt und Tod füllen und die man auf einer Punkteskala von 1-10 (10 Punkte = Schlafen) mit mehr als fünf Punkten bewerten kann, denn mehr als fünf ist ja schon fast gut, auf alle Fälle besser als egal und damit wert, sich dafür anzustrengen.
Aber es bleibt dabei: Wenn ich aus allen vorstellbaren Alternativen wählen kann, ist Schlafen die Wahl, die ich noch nie bereut habe. Und ich habe schon sehr viel verschlafen. Mais, je ne regrette rien.
Und genau das habe ich in den letzten acht Wochen auch noch mal eindrücklich gelernt: "Zuviel" und "geschlafen" in einem Satz kommt bei mir auch dann nicht vor, wenn ich jeden Tag zwei Stunden länger schlafen kann.
Ab und zu lese ich von Leuten (meist diese völlig unvorstellbar obskuren Lerchetypen), die meinen, sie bräuchten nu 4-5 Stunden Schlaf pro Tag, weil sie es viel zu schade fänden, ihr Leben zu verschlafen. Solche Aussagen lassen mich immer sehr kopfschüttelnd zurück. Ich sitze nicht gerne auf einer Bank in der Abendsonne, weil es viel spannender ist, barfuß über Nagelbretter zu laufen. Gibt es auch, solche Menschen, aber die überlasse ich künftig sehr entspannt meinem ältesten Sohn, der will ja Psychiater werden.
Ach übrigens, bevor ich es vergesse, ich habe ein neues Lieblingswort, N lernt grade Psych-Kram und ich amüsiere mich gut über die Wörter, die da vorkommen.
Weil ich mich so gerne über moderne, sorgfältig kuratierte Sprachformen lustig mache, die unbedingt alles richtig ausdrücken wollen und deshalb vor lauter Vorsicht nichts und niemanden bloß nicht und auch nicht nur ansatzweise oder irgendwie ein bisschen und auch nicht vielleicht oder nur eventuell, besser also ganz sicher gar nicht diskriminieren, weil ich es also immer wieder witzig finde, was da an Wortverrenkungen rauskommt, wenn man alles perfekt benennen will, habe ich jetzt gelernt, dass nicht nur "normal" ein böses, böses Unwort ist (das ist ja schon lange bekannt), weil es automatisch die Abgrenzung zu "unnormal" mit sich bringt und so darf man ja nun wirklich niemanden nennen, jetzt habe ich gelernt, dass auch "gesund" so ein böses Ausgrenzungswort ist, weil man damit Leute, die nicht unter die Definition von „gesund“ fallen als krank bezeichnet und das ist doch nun wirklich eindeutig zu negativ. Nur weil jemand ein Verhalten hat, was statistisch gesehen nicht dem „normalen“, „gesunden“ Verhalten der Mehrheit entspricht, darf man das eben nicht sagen, weil unnormal und krank eindeutig zu negativ und ausgrenzend konnotiert sind, deshalb hat man jetzt für die „Normalen“ und „Gesunden“ einfach ein anderes Wort gefunden, was exakt dasselbe bedeutet, das aber so ungewohnt und neu ist, dass man nicht automatisch einen negativ besetzten Gegenpart dazu assoziiert. Menschen, die einfach nur eine langweilig normale Durchschnittspsyche haben, sind ab sofort „neurotypisch“.
Ist es nicht schön? Wenn man das Wort nicht kennt, hält man doch glatt neurotypisch auch für eine unnormale, kranke Variante. Aber im Zweifel ist das wahrscheinlich auch so, weil psychische Besonderheiten heutzutage sowieso alle nur noch als Spektrumsformen vorkommen, wie so ein Regenbogen, der beeinhaltet ja auch das gesamte Farbspektrum. Im Zweifel sind wir deshalb sowieso alle irre – ich wusste es ja schon immer.
Ich übrigens bekennend und gleichzeitig problemfrei, wenn andere damit ein Problem haben, mögen sie bitte einfach ihr Problem lösen, ich komme ganz gut mit meinem Irrsinn klar
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