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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 29. August 2020
Alt werden und Coronairrsinn
Ich habe mir ja seit vielen Jahren angewöhnt, jeden Abend hier einen Text in meinen Blog zu schreiben.
Meine eigene, selbst auferlegte Regel sagt zwar nur "jeden Tag", so dass ich auch ohne internen Regelverstoß bereits am Vormittag oder irgendwann während des Tages etwas schreiben könnte, aber mit der nunmehr seit fast fünf Jahren eingeübten Routine, fühlt sich ein Blogbeitrag während des Tages irgendwie noch nicht so "richtig" an, so dass es einfach dabei bleibt: Geschrieben wird am Abend.
Was mich natürlich nicht davon abhält, schon während des Tages alle möglichen Ideen und vor allem Formulierungsbruchstücke für den abends fälligen Blogbeitrag zu sammeln, nur leider geschieht dieses "Sammeln" auch nach fast fünf Jahren noch immer nicht wirklich effizient.
Es fällt mir etwas schwer, das zuzugeben, denn normalerweise ist "Effizienz" der heilige Gral, dem ich mein Leben gewidmet habe, aber tatsächlich ist hier noch viel Verbesserungspotential, wenn es um das Festhalten guter Formulierungen geht, aber auch ganz grundsätzliche Themen, die ich gerne erwähnen möchte und die mir während des Tages so einfallen, habe ich dann oft am Abend schon wieder vergessen.
Halten wir also fest: Ich bin schlecht organisiert und es stört mich. Eine Lösung habe ich allerdings noch nicht dafür, aber ich habe hier noch nicht resigniert.

Das vorab, um im Grunde als Quintessenz des heutigen Tages festzuhalten: Jau, war ein guter Tag, aber was ich konkret alles so gemacht und gedacht habe, das habe ich grad schon wieder komplett vergessen.

Mir fallen nur einzelne Erinnerungsfetzen ein, die ich mir dringend merken wollte. Beispielsweise Gedanken über das Altwerden, die ich mir schon seit längerem mache, die aber immer wieder neue Spins bekommen. Als ich z.B. heute meinem Sohn sagte, dass er doch dies und das so und so machen könnte und er darauf antwortete: "Ach Mama, ich werde halt älter, das ist heute alles nicht mehr so leicht wie früher." - und ich daraufhin mit offenem Mund meinen Sohn anstaunte.
Ich meine, er ist mein KIND, was heißt das eigentlich für die Mutter, wenn das eigene Kind einem sagt, dass es dies und das nicht mehr kann, weil es mit Alterszipperlein kämpft????? Actually, I was not amused.
Kurz vorher, hatte mir meine MUTTER noch gesagt, dass ich ja nun wirklich sichtbar sehr grau werde - auch das nicht unbedingt eine Aussage, die die eigene Jugendlichkeit stützt.

Und zwischen diesen Generationen eingeklemmt überlegte ich mir, was Altwerden eigentlich wirklich bedeutet.

Meine Kinder sind inzwischen wirklich alle erwachsen, auch der Jüngste, denn wenn jemand sein erstes Staatsexamen abgelegt hat, hat er unbestritten inzwischen ein Erwachsenenalter erreicht, das auch ich nicht mehr verleugnen kann.
Insgesamt also nix mehr Kind, sondern alles sehr selbstständige Erwachsene.
Nicht, dass das jemand falsch versteht, ich finde das prima, genau darauf habe ich meine Kinder von ihrem ersten Tag an vorbereitet, nichts war mir wichtiger, als dass ich sie möglichst früh (Zielalter war immer "mit 18") in ihr eigenes Leben entlassen kann, um mich selber aus der Verantwortung als Mutter herauszuziehen. Ich habe nur nie darüber nachgedacht, dass sie ja mit 18 nicht komplett aus meinem Leben verschwunden sein werden, sondern als selbstständige Erwachsene weiter in meinem Umfeld existieren. Auch das finde ich toll und will nicht daran ändern - aber ich realisiere erst jetzt, dass es halt gleichzeitig auch bedeutet, dass ich die nächste Stufe im nicht aufzuhaltenden Prozess des Alterns erreicht habe.
Ich muss das erst noch sacken lassen, aber wahrscheinlich wird es mir gut gefallen,wenn ich mich erst mal dran gewöhnt habe.

Und sonst noch:
Diese Anticoronademonstranten lassen mich auf gewisse Weise komplett fassungslos, gleichzeitig aber auch sehr aggressiv zurück: Sach mal, ihr schwachsinnigen Dummbatzen, was genau habt ihr von dem Gedanken an demokratisch gewählter Regierung nicht verstanden?
Mag ja sein, dass ihr mit den geltenden Coronavorbeugemaßnahmen nicht einverstanden seid, mag auch sein, dass ihr mit den Vorgaben der aktuellen Regierung so überhaupt gar nicht einverstanden bin, aber sie handeln und entscheiden auf Basis der aktuellen gültigen Gesetze - und genau die sind nun schon ziemlich alt und sollten doch wirklich über jeden Zweifel der "Diktatur" erhaben sein.

Wenn euch da also irgendwas nicht dran passt, so könnt ihr es ja gerne ändern - aber doch nicht, in dem ihr offen gegen die gültigen Gesetze verstoßt?!!! Was ist das denn für eine Art?????
Wartet also einfach die nächsten Wahlen ab, dann wird sich zeigen, welche Parteien welche Mehrheiten bekommen - und bis dahin GILT DAS AKTUELLE GESETZ!!!
Und wenn das vorschreibt, dass alle Leute Mundnasenmasken zu tragen haben, dann trägt man die eben. Ist ja nur bis zur nächsten Wahl. Dann werden die Mehrheitskarten neu gemischt und ihr könnt ja gerne versuchen, dann etwas zu beeinflussen.

Ich begreife es echt nicht, wie man derart offen gegen legal verabschiedete Gesetze und Vorschriften einer genauso legal und demokratisch gewählten Regierung verstoßen kann. Das ist doch bekloppt, wieso machen die das? Ist eine Nebenfolge dieses Covid-19 Virus, dass es auch formal nicht infizierten Menschen derart das Hirn vernebelt, dass sie alle als unzurechnungsmäßig zu ihrer eigenen Sicherheit weggesperrt werden sollten?

Ganz ehrlich, so langsam macht mir das Angst
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?
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