Samstag, 29. August 2020
Friseur
anje, 00:49h
Den Vormittag habe ich heute mit allerlei Klimperkram vertrödelt, es ist erstaunlich, in welchem Tempo die Zeit verfliegt, grade wenn man Dinge tut, an die man sich schon am Abend nicht mehr erinnern kann, ich habe mich aber nicht gelangweilt und plötzlich war es 15h und Zeit zu meinem Friseurtermin aufzubrechen. Ich war nämlich heute das erste Mal seit fast einem Jahr wieder beim Friseur und bin das erste Mal seit langem nach einem Friseurbesuch richtig zufrieden.
Die Friseurin war eine Vertreterin der Friseurin, zu der K und J sonst regelmäßig hingehen, ich war noch nie bei ihr, weil, ach, ich weiß auch nicht, weil ich ja sowieso nur sehr selten zum Friseur gehe und weil es sich halt nie ergeben hatte.
Bei meinem letzten Friseurbesuch hat mich der Friseur zu einer Farbe überredet "die viel frischer wirkt" - ich glaube, das ist Friseursprech für "die jünger macht", die mir aber eigentlich nie gefallen hat, weil sie mir viel zu hell war, nämlich sichtbar heller als meine Naturfarbe, oder wenigstens heller als meine frühere Naturfarbe, die war nämlich mal ganz klassisch straßenköterblond, Friseure sagen hierzu wohl "aschblond". Sie war auf alle Fälle nicht "goldblond", aber irgendwie sowas hatte mir der Friseur da letztes Jahr reingefärbt und als nach drei Monaten der Ansatz sichtbar tiefergerutscht war, habe ich irgendwas Richtung "goldblond" auf den Ansatz geschmiert, um den anzugleichen, weitere drei Monate später habe ich das wiederholt, es war aber eine andere Farbmischung, weil ich die gleiche nicht noch mal bekommen hatte, so dass meine Haarfarbe insgesamt im Laufe der Monate etwas durcheinandergeraten war.
Als meine Mutter neulich hier war, stellte sie sehr uncharmant, aber auch sehr treffend fest: "Du bist ja schon ziemlich grau geworden, aber das Gelb, was du dir da unten reingefärbt hast, das sieht seltsam aus, so künstlich."
So eine direkte Ansage ist vielleicht nicht freundlich, aber wirksam, ich beschloss, da müsse jetzt mal wieder ein professioneller Friseur dran und als N meinte, er müsse auch mal wieder zum Friseur, habe ich mir gleich einen Termin im Anschluss geben lassen.
Weil der Ansatz mittlerweile wirklich schon sehr weit rausgewachsen war, konnte die Friseurin gut erkennen, welche Farbe da von alleine rauskommt und mein Wunsch, sie möge bitte alles so anpassen, dass ein rausgewachsener Ansatz nicht mehr ganz so doll auffällt, den hat sie perfekt umgesetzt.
Insgesamt sieht meine Haarfarbe jetzt endlich wieder so aus, wie ich finde, dass meine Haarfarbe aussehen sollte - man glaubt nämlich nicht, dass sie gefärbt sind, weil sich keine Frau so eine langweiliges Straßenköterblond färbt, sondern üblicherweise irgendwas, das deutlich frischer wirkt und vor allem mehr Strähnchen oder "Farbspiel" trägt, weil das natürlich auch so viel lebhafter ist und Schwung und Reflexe ins Haar zaubert.
Außerdem hat die Friseurin mit einer normalen Schere die Spitzen geschnitten, aber auch nur die Spitzen, weil ich die Haare gerne noch weiter wachsen lassen möchte. Durch das simple Abschneiden mit einer Schere ist jetzt aber auch dieser gesamte Kalligraphiecut entfernt, den die letzte Friseurin vor einem Jahr da reingeschnibbelt hat, auch so ein moderner Shishi, der unter Friseuren grade ungemein en vogue ist, der bei meinen Haaren aber nur dazu geführt, dass sie noch struppiger aussehen als eh schon.
Ich habe jetzt also einfach nur einen ganz langweiligen 08/15 Schnitt für überschulterlange Haare, ohne Heckmeck, dafür ideal für einen Pferdeschwanz oder einen Dutt und eine extrem langweilige, einheitlich aschblonde Farbe, ich bin das erste Mal seit langem wirklich rundum zufrieden, weil es sich endlich anfühlt wie back to normal und ich nicht mehr Gefahr laufe, eine von diesen überschminkten, aufgetakelten Alten zu werden, einen Typ Frau, den ich schon immer ganz gruselig fand
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Die Friseurin war eine Vertreterin der Friseurin, zu der K und J sonst regelmäßig hingehen, ich war noch nie bei ihr, weil, ach, ich weiß auch nicht, weil ich ja sowieso nur sehr selten zum Friseur gehe und weil es sich halt nie ergeben hatte.
Bei meinem letzten Friseurbesuch hat mich der Friseur zu einer Farbe überredet "die viel frischer wirkt" - ich glaube, das ist Friseursprech für "die jünger macht", die mir aber eigentlich nie gefallen hat, weil sie mir viel zu hell war, nämlich sichtbar heller als meine Naturfarbe, oder wenigstens heller als meine frühere Naturfarbe, die war nämlich mal ganz klassisch straßenköterblond, Friseure sagen hierzu wohl "aschblond". Sie war auf alle Fälle nicht "goldblond", aber irgendwie sowas hatte mir der Friseur da letztes Jahr reingefärbt und als nach drei Monaten der Ansatz sichtbar tiefergerutscht war, habe ich irgendwas Richtung "goldblond" auf den Ansatz geschmiert, um den anzugleichen, weitere drei Monate später habe ich das wiederholt, es war aber eine andere Farbmischung, weil ich die gleiche nicht noch mal bekommen hatte, so dass meine Haarfarbe insgesamt im Laufe der Monate etwas durcheinandergeraten war.
Als meine Mutter neulich hier war, stellte sie sehr uncharmant, aber auch sehr treffend fest: "Du bist ja schon ziemlich grau geworden, aber das Gelb, was du dir da unten reingefärbt hast, das sieht seltsam aus, so künstlich."
So eine direkte Ansage ist vielleicht nicht freundlich, aber wirksam, ich beschloss, da müsse jetzt mal wieder ein professioneller Friseur dran und als N meinte, er müsse auch mal wieder zum Friseur, habe ich mir gleich einen Termin im Anschluss geben lassen.
Weil der Ansatz mittlerweile wirklich schon sehr weit rausgewachsen war, konnte die Friseurin gut erkennen, welche Farbe da von alleine rauskommt und mein Wunsch, sie möge bitte alles so anpassen, dass ein rausgewachsener Ansatz nicht mehr ganz so doll auffällt, den hat sie perfekt umgesetzt.
Insgesamt sieht meine Haarfarbe jetzt endlich wieder so aus, wie ich finde, dass meine Haarfarbe aussehen sollte - man glaubt nämlich nicht, dass sie gefärbt sind, weil sich keine Frau so eine langweiliges Straßenköterblond färbt, sondern üblicherweise irgendwas, das deutlich frischer wirkt und vor allem mehr Strähnchen oder "Farbspiel" trägt, weil das natürlich auch so viel lebhafter ist und Schwung und Reflexe ins Haar zaubert.
Außerdem hat die Friseurin mit einer normalen Schere die Spitzen geschnitten, aber auch nur die Spitzen, weil ich die Haare gerne noch weiter wachsen lassen möchte. Durch das simple Abschneiden mit einer Schere ist jetzt aber auch dieser gesamte Kalligraphiecut entfernt, den die letzte Friseurin vor einem Jahr da reingeschnibbelt hat, auch so ein moderner Shishi, der unter Friseuren grade ungemein en vogue ist, der bei meinen Haaren aber nur dazu geführt, dass sie noch struppiger aussehen als eh schon.
Ich habe jetzt also einfach nur einen ganz langweiligen 08/15 Schnitt für überschulterlange Haare, ohne Heckmeck, dafür ideal für einen Pferdeschwanz oder einen Dutt und eine extrem langweilige, einheitlich aschblonde Farbe, ich bin das erste Mal seit langem wirklich rundum zufrieden, weil es sich endlich anfühlt wie back to normal und ich nicht mehr Gefahr laufe, eine von diesen überschminkten, aufgetakelten Alten zu werden, einen Typ Frau, den ich schon immer ganz gruselig fand
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