Mittwoch, 20. Juni 2018
Ganztagsjob
anje, 01:03h
J. hat neulich ein 14tägiges Praktikum in einer Apotheke gemacht, weil er sich erhofft hat, in der Zeit rauszukriegen, was ein Apotheker eigentlich so den ganzen Tag macht.
Das Ergebnis war relativ ernüchternd, denn er hat festgestellt, dass Apotheker tatsächlich nichts besonders Spannendes machen, eigentlich machen sie genau das gleiche wie die Angestellten PTAs: Medikamente verkaufen, sich immer wieder die gleichen Geschichten von alten Omas anhören, Regale einräumen, Bestände kontrollieren, Bestellungen aufgeben und außerdem unendlich viel Buchführung und Abrechnungen.
Weshalb man dafür zwölf Semester studieren muss, erschließt sich einem wirklich nicht, aber mit einem Pharmaziestudium muss man ja nicht zwingend Apotheker werden, in der Pharmaindustrie gibt es garantiert auch einige spannendere Jobs.
Ich habe leider nicht nur überhaupt keine Ahnung von Naturwissenschaften, ich habe dummerweise noch weniger Ahnung, welche Jobs es in diesen Fächern überhaupt gibt und wodurch sich der Job eines Chemikers von dem eines Biochemikers, von dem eines Pharmazeuten letztlich unterscheidet, wenn nachher alle drei in der Forschung arbeiten. Aber vielleicht sind die Unterschiede auch gar nicht von so großer Bedeutung, ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass sich die tatsächliche Spezialisierung erst im Job ergibt und nicht schon durch das Studium.
Ich bin deshalb durchaus gespannt, für welches Studium sich J. letztlich entscheidet, ich persönlich fände ja Pharmazie attraktiv, dann hätte ich einen Mediziner Sohn und einen Apotheker Sohn, und müsste mir um meine medizinische Versorgung im Alter keine Gedanken mehr machen.
Eine ernüchternde Zusatzerkenntnis, die J. aus seinem Praktikum gewonnen hat, ist die Feststellung, dass von einem Tag nur sehr wenig übrig bleibt, wenn man tatsächlich acht Stunden arbeitet. Das habe ich dann nur mit „Ach was“ kommentiert
.
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Das Ergebnis war relativ ernüchternd, denn er hat festgestellt, dass Apotheker tatsächlich nichts besonders Spannendes machen, eigentlich machen sie genau das gleiche wie die Angestellten PTAs: Medikamente verkaufen, sich immer wieder die gleichen Geschichten von alten Omas anhören, Regale einräumen, Bestände kontrollieren, Bestellungen aufgeben und außerdem unendlich viel Buchführung und Abrechnungen.
Weshalb man dafür zwölf Semester studieren muss, erschließt sich einem wirklich nicht, aber mit einem Pharmaziestudium muss man ja nicht zwingend Apotheker werden, in der Pharmaindustrie gibt es garantiert auch einige spannendere Jobs.
Ich habe leider nicht nur überhaupt keine Ahnung von Naturwissenschaften, ich habe dummerweise noch weniger Ahnung, welche Jobs es in diesen Fächern überhaupt gibt und wodurch sich der Job eines Chemikers von dem eines Biochemikers, von dem eines Pharmazeuten letztlich unterscheidet, wenn nachher alle drei in der Forschung arbeiten. Aber vielleicht sind die Unterschiede auch gar nicht von so großer Bedeutung, ich kann mir sogar sehr gut vorstellen, dass sich die tatsächliche Spezialisierung erst im Job ergibt und nicht schon durch das Studium.
Ich bin deshalb durchaus gespannt, für welches Studium sich J. letztlich entscheidet, ich persönlich fände ja Pharmazie attraktiv, dann hätte ich einen Mediziner Sohn und einen Apotheker Sohn, und müsste mir um meine medizinische Versorgung im Alter keine Gedanken mehr machen.
Eine ernüchternde Zusatzerkenntnis, die J. aus seinem Praktikum gewonnen hat, ist die Feststellung, dass von einem Tag nur sehr wenig übrig bleibt, wenn man tatsächlich acht Stunden arbeitet. Das habe ich dann nur mit „Ach was“ kommentiert
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fritz_,
Mittwoch, 20. Juni 2018, 01:36
Ich habe einen körperlich kranken Freund, dem ich nebenher so ein bisschen unter die Arme zu greifen versuche. Heute habe ich ihn zum geplanten Arztbesuch begleitet.
Der Internist versuchte sich zusammenzureimen, wie bestimmte gemessene Blutwerte zustandekommen, die ihm in der Weise wie böhmische Dörfer erschienen, und er versuchte, in Sachen ihm nicht geläufiger seltener Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu recherchieren. Er rief spontan eine ihm bekannte Krankenhausapothekerin an, dann folgte zehn Minuten intensives Gespräch zwischen den beiden zum Thema. Ein bisschen mehr als Mörser und Stößel bedienen und Aspirin rausgeben gehört bei den Nerds im Beruf schon dazu.
Der Internist versuchte sich zusammenzureimen, wie bestimmte gemessene Blutwerte zustandekommen, die ihm in der Weise wie böhmische Dörfer erschienen, und er versuchte, in Sachen ihm nicht geläufiger seltener Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu recherchieren. Er rief spontan eine ihm bekannte Krankenhausapothekerin an, dann folgte zehn Minuten intensives Gespräch zwischen den beiden zum Thema. Ein bisschen mehr als Mörser und Stößel bedienen und Aspirin rausgeben gehört bei den Nerds im Beruf schon dazu.
anje,
Mittwoch, 20. Juni 2018, 11:18
Ja klar, dass es den ein oder anderen Apotheker gibt, der das Glück hat, die richtigen Leute zu kennen, mit denen er dann auf Augenhöhe fachsimpeln kann, davon ist auszugehen. Und grade in einer Krankenhausapotheke finden sich bestimmt noch mal andere Alltagsabläufe und Aufgaben als in einer normalen „Durchgangsapotheke“, die in der Regel heute nur noch überleben können, wenn sie gut und reichlich sonstigen Kram verkaufen und (prozentual zum Umsatz) möglichst wenig Medikamente.
Außerdem ist es unbestritten, dass Pharmazie ein komplexes Studium ist und die Studenten eine Menge wichtige Dinge lernen, was J. aber zu seiner Ernüchterung während seines Praktikums in dieser „einfachen“ Apotheke erlebt hat, zeigte, dass die Apotheker zumindest in dieser Apotheke nur sehr, sehr wenige, wirklich anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben.
Außerdem ist es unbestritten, dass Pharmazie ein komplexes Studium ist und die Studenten eine Menge wichtige Dinge lernen, was J. aber zu seiner Ernüchterung während seines Praktikums in dieser „einfachen“ Apotheke erlebt hat, zeigte, dass die Apotheker zumindest in dieser Apotheke nur sehr, sehr wenige, wirklich anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben.