Sonntag, 5. Juni 2016
Zwei Jahre
anje, 23:27h
Ja, ich weiß CW, dass Du Dich immer darüber geärgert hast, dass ich mich nicht zwischendurch einfach nur mal so gemeldet habe, sondern dass immer Du derjenige warst, der ein "Hallo, wie geht es Dir, alles okay?" geschickt hat und so den Kontakt immer aktuell hielt, aber nur weil ich nicht regelmäßig Laut gebe, heißt das noch lange nicht, dass Du in Vergessenheit gerätst.
Und ja, natürlich hast Du recht, dass dieser Jahrestag im Grunde auch wieder ein Anschubser von Dir ist und ich mich zwischendurch lange nicht gemeldet habe, aber es ist tatsächlich so, dass ich froh darüber bin, dass ich es immer mehr als Normalität empfinde, dass Du nicht mehr da bist.
Denn weißt Du, die erste Zeit war echt richtig oberblöd. Ich bin durch die Gegend gelaufen und bin Dir jeden Tag siebzehnmal begegnet. So oft, wie ich in den ersten Wochen täglich in Gedanken darüber gestolpert bin, dass ich mit Dir reden wollte, Dir Dinge erzählen, zeigen oder schenken wollte, Dich Sachen fragen wollte, das Gefühl hatte, ohne Deinen Rat komme ich gar nicht weiter, so oft wie Du mir in den ersten Wochen täglich gefehlt hast, so oft habe ich in den Jahren zuvor noch nicht mal in einem Monat mit Dir Kontakt gehabt.
Es war so wie mit dem Rauchen aufzuhören. Bevor ich aufgehört habe zu rauchen, habe ich vielleicht noch drei-fünf Zigaretten täglich geraucht, als ich aufgehört habe, habe ich jeden Tag mindestens vierzig Zigaretten nicht geraucht. Inzwischen denke ich vielleicht nur noch einmal im Monat daran, wie es wäre eine Zigarette zu rauchen - aufhören wird das nie, aber so ist es einigermaßen erträglich.
Ich hätte nie, nie nie gedacht, dass Du mir so entsetzlich fehlen wirst, wie Du mir dann tatsächlich gefehlt hast. Du warst so sehr ein Teil meines Lebens, dass es mir sogar gefehlt hat, dass ich mich nicht mehr mit Dir streiten konnte.
Die ersten Wochen habe ich dann hauptsächlich versucht zu funktionieren. Vieles habe ich auf Krischan abgeschoben, der mir immer wieder das Gefühl gegeben hat, wir schaffen das schon irgendwie.
Und wir haben das ja auch geschafft bisher. Es ist immer noch lange nicht alles erledigt, aufgearbeitet und neu organisiert, aber so nach und nach flackert da immer häufiger ein Licht am Ende des Tunnels.
Das meiste ist wahrscheinlich nicht so geworden, wie Du Dir das vorgestellt hast - andererseits hattest Du aber auch ein paar Dinge in der Vergangenheit so verbockt und völlig verkehrt beurteilt, dass da wirklich nichts mehr zu retten war. Wenn ich mir die Dinge ansehe, die so völlig daneben gegangen sind, kannst Du echt froh sein, dass Du tot bist und Dich nicht mehr darüber ärgern musst. Ich glaube, sonst wärst Du spätestens an dem Schock gestorben, wenn Dir klar geworden wäre, was Du für grandiose Fehler gemacht hast.
Ich habe da echt nicht mit gerechnet. dass Du solche großen, unheilbaren Fehler machst, aber letzten Endes ist es dann auch wieder nur Geld und dann gönne es halt Herrn B. und Herrn G., die sich den größten Teil dadurch einstecken konnten, dass Du vergessen hast, die Satzungen rechtzeitig zu ändern.
Alles in allem komme ich aber inzwischen gut zurecht und freue mich über die Dinge, die gut klappen.
Den Kindern geht es auch gut, J. ist wohl derjenige, der im Moment am meisten damit hadert, dass Du nicht mehr da bist. Ihr hattet eine große Deutschlandrundreise geplant, wenn er 18 ist und Dich chauffieren kann? Er wird nächsten Monat 18 und ich kann Dich in diesem Punkt nicht ersetzen.
Er sagte, er stellte es sich so deutlich vor: "Wir fahren dann jeden Tag in eine neue Stadt, Papa sagt dort irgendwelche Papasachen, wir besichtigen Museen und Kirchen und Dinge, die mich alle nicht interessieren und es wäre einfach toll gewesen."
Aber immerhin siehst Du daran, dass Du natürlich permanent da bist. Quietschlebendig, nicht nur in meinen, sondern auch in den Gedanken Deiner Kinder - und ich denke, genau so hast Du Dir das auch vorgestellt , oder?
Deshalb reicht es, wenn ich Dir nur an dem von Dir verursachten Jahrestag eine Rückmeldung schicke, ansonsten streiten wir uns mit Dir in unserem Alltag genauso , wie wir es schon immer getan haben, warum sollte sich daran etwas ändern?
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Und ja, natürlich hast Du recht, dass dieser Jahrestag im Grunde auch wieder ein Anschubser von Dir ist und ich mich zwischendurch lange nicht gemeldet habe, aber es ist tatsächlich so, dass ich froh darüber bin, dass ich es immer mehr als Normalität empfinde, dass Du nicht mehr da bist.
Denn weißt Du, die erste Zeit war echt richtig oberblöd. Ich bin durch die Gegend gelaufen und bin Dir jeden Tag siebzehnmal begegnet. So oft, wie ich in den ersten Wochen täglich in Gedanken darüber gestolpert bin, dass ich mit Dir reden wollte, Dir Dinge erzählen, zeigen oder schenken wollte, Dich Sachen fragen wollte, das Gefühl hatte, ohne Deinen Rat komme ich gar nicht weiter, so oft wie Du mir in den ersten Wochen täglich gefehlt hast, so oft habe ich in den Jahren zuvor noch nicht mal in einem Monat mit Dir Kontakt gehabt.
Es war so wie mit dem Rauchen aufzuhören. Bevor ich aufgehört habe zu rauchen, habe ich vielleicht noch drei-fünf Zigaretten täglich geraucht, als ich aufgehört habe, habe ich jeden Tag mindestens vierzig Zigaretten nicht geraucht. Inzwischen denke ich vielleicht nur noch einmal im Monat daran, wie es wäre eine Zigarette zu rauchen - aufhören wird das nie, aber so ist es einigermaßen erträglich.
Ich hätte nie, nie nie gedacht, dass Du mir so entsetzlich fehlen wirst, wie Du mir dann tatsächlich gefehlt hast. Du warst so sehr ein Teil meines Lebens, dass es mir sogar gefehlt hat, dass ich mich nicht mehr mit Dir streiten konnte.
Die ersten Wochen habe ich dann hauptsächlich versucht zu funktionieren. Vieles habe ich auf Krischan abgeschoben, der mir immer wieder das Gefühl gegeben hat, wir schaffen das schon irgendwie.
Und wir haben das ja auch geschafft bisher. Es ist immer noch lange nicht alles erledigt, aufgearbeitet und neu organisiert, aber so nach und nach flackert da immer häufiger ein Licht am Ende des Tunnels.
Das meiste ist wahrscheinlich nicht so geworden, wie Du Dir das vorgestellt hast - andererseits hattest Du aber auch ein paar Dinge in der Vergangenheit so verbockt und völlig verkehrt beurteilt, dass da wirklich nichts mehr zu retten war. Wenn ich mir die Dinge ansehe, die so völlig daneben gegangen sind, kannst Du echt froh sein, dass Du tot bist und Dich nicht mehr darüber ärgern musst. Ich glaube, sonst wärst Du spätestens an dem Schock gestorben, wenn Dir klar geworden wäre, was Du für grandiose Fehler gemacht hast.
Ich habe da echt nicht mit gerechnet. dass Du solche großen, unheilbaren Fehler machst, aber letzten Endes ist es dann auch wieder nur Geld und dann gönne es halt Herrn B. und Herrn G., die sich den größten Teil dadurch einstecken konnten, dass Du vergessen hast, die Satzungen rechtzeitig zu ändern.
Alles in allem komme ich aber inzwischen gut zurecht und freue mich über die Dinge, die gut klappen.
Den Kindern geht es auch gut, J. ist wohl derjenige, der im Moment am meisten damit hadert, dass Du nicht mehr da bist. Ihr hattet eine große Deutschlandrundreise geplant, wenn er 18 ist und Dich chauffieren kann? Er wird nächsten Monat 18 und ich kann Dich in diesem Punkt nicht ersetzen.
Er sagte, er stellte es sich so deutlich vor: "Wir fahren dann jeden Tag in eine neue Stadt, Papa sagt dort irgendwelche Papasachen, wir besichtigen Museen und Kirchen und Dinge, die mich alle nicht interessieren und es wäre einfach toll gewesen."
Aber immerhin siehst Du daran, dass Du natürlich permanent da bist. Quietschlebendig, nicht nur in meinen, sondern auch in den Gedanken Deiner Kinder - und ich denke, genau so hast Du Dir das auch vorgestellt , oder?
Deshalb reicht es, wenn ich Dir nur an dem von Dir verursachten Jahrestag eine Rückmeldung schicke, ansonsten streiten wir uns mit Dir in unserem Alltag genauso , wie wir es schon immer getan haben, warum sollte sich daran etwas ändern?
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