anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 21. November 2021
Sonntagsgedrösel
Den Tag heute habe ich ziemlich unproduktiv aber sehr zufrieden hauptsächlich verdröselt.

Ich habe mit meiner Freundin telefoniert, das hat mir gefallen und immer, wenn wir alle 10 Monate einmal telefonieren, frage ich mich, warum wir das nicht öfter machen, aber dann versinke ich wieder in meinem Alltagstrott und zwei Tage später sind schon wieder zehn Monate um. Schlimm.

Außerdem habe ich in meinem privaten Büro aufgeräumt und Ablage gemacht. Das ist eine Arbeit, die ich auch höchstens alle zehn Monate mache, hier habe ich aber nicht das Gefühl, ich müsste das viel öfter machen, eher im Gegenteil. Im privaten Büro rächt sich allerdings die durch das bezahlte Büroleben angewöhnte Chefattitude. Im bezahlten Büroleben habe ich Mitarbeiter für die Ablage, was bedeutet, dass ich überhaupt kein Training mehr in solchen Tätigkeiten habe. Früher, als ich in meinem Beruf noch selber arbeiten musste und nicht nur Chef war, da klappte das auch deutlich besser mit der privaten Ablage.
Auch schlimm.

Weil Sonntag war und Sonntag traditionell mein Hauswirtschaftstag ist, habe ich zusammen mit K das Bett frisch bezogen und anschließend den Staubsauger sehr demonstrativ mitten im Raum abgestellt.
Drei Stunden später ist K eingeknickt und hat das Staubsaugen erledigt.

Ich habe dafür ein bisschen im Bad die Vorräte sortiert, denn durch das Beschäftigen mit dem neuen Haus rückt ein Umzug plötzlich in die Nähe des realistischen Horizonts, und das bedeutet, dass ich beginne, mir ernsthaft zu überlegen, was ich alles umziehen möchte und an welchen Stellen ich schon mal mit Ausmisten beginnen könnte.
Bis das Haus fertig ist, wird es wohl noch anderthalb bis zwei Jahre dauern, aber so schnell wie die Zeit seit neuestem verfliegt, ist plötzlich übermorgen und ich muss Kartons packen, deshalb kann es nicht schaden, wenn ich jetzt schon mal anfange.
Heute also gesammelte Mitbringsel aus tausendundeiner Reise, größere Mengen davon stammen noch aus meiner Zeit mit CW, in der wir ja ständig in der Weltgeschichte rumgegondelt sind und aus allen Hotels auch grundsätzlich alle Fläschchen täglich aus dem Bad eingesteckt haben. Ich habe das Zeug gesammelt, weil ich dachte, es ist praktisch, so kleine Fläschchen mit Duschgel und Shampoo zu haben, wenn man mal verreist....
Tatsächlich braucht man die mitgebrachten Fläschchen aber natürlich nie, weil ja auf jeder Reise in jedem Hotel stets neue Fläschchen stehen und sogar mehr, als man vor Ort verbraucht, so dass der Heimvorrat niemals abgebaut wird, sondern immer weiter anwächst.

Diesen jahrelang gehorteten Vorrat habe ich heute durchsortiert und einen Teil davon im Bad als Verbrauchsnachschub für die Alltagsduscherei bereitgestellt. Wenn wir jetzt wirklich konsequent nix Neues mehr kaufen, sondern nur noch diese kleinen Fläschchen benutzen, haben wir eine reelle Chance, dass wenigstens die Hälfte von dem Zeug bis zum Umzug verbraucht ist.
Ich habe übrigens auch größere Mengen von diesen schicken, neuen Badartikeln gefunden, die man heutzutage für teuer Geld im Fachhandel erwerben kann, neulich gab es sie allerdings auch schon als Extraposten im Lidlmarkt: Festes Shampoo und festes Duschgel.
Zumindest festes Duschgel hieß früher schlicht Seife - und davon habe ich echt noch viele Stücke auf Vorrat.

Dann hätte ich gerne eine Steuererklärung fertig gemacht, da fehlten mir aber Angaben, denn die Zahlen, die ich hatte, die passten nicht zum Vorjahr und sowas macht mich ja immer sofort sehr misstrauisch. Also habe ich die fehlenden Unterlagen nachgefordert, die angefangene Steuererklärung zwischengespeichert und wieder geschlossen.

Am Abend habe ich mir im Fernsehen beguckt, was Judith Rakers auf Borkum, Pellworm und Baltrum erlebt hat und musste dabei mehrfach sehr die Augen verdrehen, denn es ist schon ein ganz schöner Müll, den sie da außerhalb von echten Informationen im normalen Smalltalk mit den Menschen verzapft.
Aber vielleicht ist das das, was die Leute sehen hören wollen, ich fürchte sogar, dass genau solche Sendungen die Smalltalkerwartungen der Menschen im Alltagsleben prägen - und habe damit die wahrscheinlich passendste Erklärung, warum ich keine Lust auf andere Menschen habe. Eine Kommunikation auf dem Level der kompletten Aussagelosigkeit, die nur aus albernen Sprüchen und leeren Phrasen besteht, finde ich überflüssig. Aber nun ja, wenn man sonst nichts zu sagen hat, füllt man so wenigstens Redezeit
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