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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 24. November 2020
Seuche im Süden
Wenn man sich die deutschlandweite Coronadurchseuchungskarte ansieht, dann bemerkt man ein sehr deutliches Nord-Süd-Gefälle, wobei die Verseuchung in den letzten Wochen auch immer weiter hoch in Richtung Norden wanderte.
Während der Pandemie habe ich mich wenn überhaupt, dann fast ausschließlich zwischen Westfalen und Niedersachsen bewegt und habe keine spür- oder sichtbaren Unterschiede bemerkt zwischen den Hygienekonzepten der Einkaufsläden und auch keine Unterschiede im Verhalten der Menschen allgemein.
Die meisten Menschen hielten Abstand, in den Läden waren überall große Mengen an Abstandsmarkierungen auf den Böden verklebt, jeder hielt sich an die Vorschriften (z.B. Betreten eines Laden nur mit Einkaufswagen und Maske) und eigentlich trug auch jeder überall Maske, in den letzten 2-3 Wochen auch schon auf dem Parkplatz.
Und obwohl die Vorschriften in NRW sicherlich anders waren als in Niedersachsen, ist mir das nicht aufgefallen, auf mich wirkte alles sehr ähnlich. Ich gebe aber zu, dass ich mich auch nicht ausführlich mit den Detail-Vorschriften beschäftigt habe, da ich keinen Bedarf an sonstigen sozialen Kontakten habe und mich im Wesentlichen nur zum Einkaufen außerhalb des Hauses aufgehalten habe.

Wir hatten heute einen Termin in Moers und sind deshalb nicht nur 150km Richtung Süden gefahren, sondern haben dabei auch den Aldiäquator überquert und das (interne) Bundesland gewechselt, d.h. wir haben Westfalen und Aldi-Nord verlassen und sind ins Rheinland zu Aldi-Süd gefahren.
Spannendes Erlebnis.
Natürlich mussten wir bei Aldi-Süd einkaufen gehen, bis vor 12,5 Jahren war das mein Leib und Magen Einkaufsladen und ich habe es sehr vermisst als ich in Norden ging. Inzwischen habe ich mich eingewöhnt und habe, was den Hausdealer angeht, Aldi-Süd gegen Lidl getauscht. Aldi-Nord war kein adäquater Ersatz.
Aber wenn ich denn mal auf Besuch im Süden bin, dann ist ein Abstecher zu Aldi-Süd ein fester Programmpunkt.
Deshalb waren wir dort heute Einkaufen - und huiiii, was für ein Unterschied.
Dabei meine ich gar nicht mehr das Sortiment, das ist mir inzwischen so fremd wie es früher das Sortiment von Lidl war, aber die Unterschiede im gelebten und umgesetzten Hygienekonzept, die waren schon spannend.
Sozusagen keine aufgeklebten Abstandsbalken (2-3 vor den Kassen, mehr nicht), die Hälfte der Kunden ohne Einkaufswagen (wir hatten zwei, weil wir so intensiv auf das Konzept pro Kunde ein Wagen konditioniert sind) und Abstand war auch nichts, wo drauf irgendjemand besonderen Wert legte. Die Leute trugen zwar Masken, aber auch das teilweise nur sehr nachlässig. So echte Nasenpimmel habe ich hier im Norden in den letzten Wochen gar nicht mehr gesehen, hier geht alles sorgfältig und ordentlich zu.
Hier ist halt Norden und Westfalen.

Und irgendwie fühlte sich dieser Ausflug in den wilden Süden an wie eine Erklärung für die sichtbar unterschiedliche Seuchenausbreitung im Land.
Tja
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