anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 3. Juni 2020
Abreisetag mit üblicher Sinnkrise
Letzter Tag Insel, morgen wieder Büro.
Die Rückkehr ins Büroleben fällt jedesmal schwerer.
Noch vier Jahre und dieses - und ich beginne immer mehr daran zu zweifeln, dass ich das noch so lange durchhalte, weil ich ganz ausdrücklich echt keine Lust mehr habe, mich mit diesem Bürokram zu beschäftigen.
Ich schaue immer häufiger von außen auf die Dinge, die so gemacht werden müssen, und frage mich dabei, warum man das ernst nehmen sollte.
Das allermeiste ist unendlich trivial und wird vor allem getragen von Bürokratie, die befolgt werden muss.

Aktuell laufen im Büro grade die letzten Abstimmungen für die Abschlussprüfungen zum 31.12.2019
Die Wirtschaftsprüfer haben ihre Vorschriften und die müssen befolgt werden.
Nicht, dass es irgendeinen Unterschied machen würde, aber es muss halt genauso gemacht werden, wie es vorgeschrieben ist. Und das ist in den allermeisten Fällen einfach nur langweilig, überflüssig oder albern, ganz wie man es nimmt. Dieses Jahr müssen in allen Abschlüssen ausführliche Stellungnahmen zur Auswirkung und zum Umgang mit dem Coronakram stehen, auch in Unternehmen, die einfach überhaupt nicht davon betroffen sind und auch in Unternehmen, bei denen man wirklich gar keine Ahnung hat, wie sich dieser gesamte Coronazirkus letztlich tatsächlich auswirken wird, also in rein vermögensverwaltenden Unternehmen, denn da wird man es erst am Ende des Jahres wissen, weil die Glaskugeln grade ausverkauft sind. Aber man muss unbedingt jetzt schon was schreiben, im Abschluss zum 31.12.019, weil es da einen Prognoseberichte gibt, und da muss was zu Corona drinstehen.

Ich habe jetzt im Internet bereits veröffentlichte Abschlüsse gegoogelt und dort die entsprechenden Passagen als Textbausteine rauskopiert, aus all diesen Bausteinen bastele ich jetzt morgen einen schicken Prognoseberichte für unsere Unternehmen - und alles nur, damit die Wirtschaftsprüfer ihren Haken dranmachen.
Und das soll man dann ernstnehmen. Na, wohl bekomm's.

Gegen Mittag sind wir zum Onkel gefahren, weil dort noch die Ferienwohnung fertig aufgeräumt und durchsortiert werden musste, der Onkel hatte alle Bettwäsche und alle Handtücher, die im gesamten Haus vorhanden sind, zusammengetragen und ich habe es sortiert und dann entschieden, welche Garnituren wir in den Ferienwohnungen und den Zimmern aufziehen, welche wir zum Wechseln hinlegen - und welche wir alle wegwerfen. Das waren viele.

Jetzt sieht die Ferienwohnung im Haupthaus schon etwas ansprechender aus, erstaunlich, dass auch hässliche Möbel aus den 80ern gar nicht mehr so schlimm aussehen, wenn man erst mal den gesamten blödsinnigen Dekoschnickschnack drumherum entfernt hat. Ich glaube, ich habe eine Häschen, Entchen und Bärchenallergie, ich kriege auf alle Fälle sofort Puls, wenn ich diesen Kram sehe.

Dort haben wir dann rund drei Stunden gewirbelt, dann sind wir nach Hause gefahren, haben dort aufgeräumt und das Haus wieder abreisefertig gemacht und gegen 18h waren wir am Flugplatz und sind in einem sehr ruhigen Flug ohne Besonderheiten mit einem Zwischenstopp zum Tanken nach Münster geflogen.

Am Vormittag saßen wir eine Zeitlang auf einer Bank vor der Heimlichen Liebe und haben aufs Wasser und den Strand geschaut und uns über die Leute amüsiert, die dort so vorbeispazierten. Es gibt schon schräge Gestalten. Und ich finde es erstaunlich, dass der Strand an dieser Stelle fast menschenleer ist, dafür drängeln sich alle an den offiziellen "Badestränden". Im Moment ist das Wasser eh noch zu kalt zum Baden, da geht man nur an den Strand, um in der Sonne zu sitzen und aufs Wasser zu gucken - aber warum tuen das 98% der Menschen dort, wo es alle machen? Ich werde das nicht begreifen.
Vor der Heimlichen Liebe ist auf alle Fälle noch viel Platz am Strand.


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