anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 1. Dezember 2017
Mutter i.R.
Ich muss heute noch einen Eintrag hinterher schieben, denn mir fällt jetzt erst auf, dass wir heute den 30. November haben und ich hier tiefenentspannt auf meinem Sofa sitze.
Denn ich muss keine Adventskalendergeschenke einpacken und anschließend ganze Adventskalender Horden aufhängen, ich muss einfach gar nichts tun, außer nur meinen Abend genießen.
Ich finde, das ist schon ziemlich geil.
Ich weiß nicht genau, wie viele Jahre oder Jahrzehnte ich am 30. November regelmäßig in hektische Betriebsamkeit verfiel, weil ja die Adventskalender gefüllt und aufgehangen werden mussten,
Aber so cirka 20 Jahre lang war das sicher ein fester Termin.
Bei drei Kindern heißt das, 72 Geschenke einwickeln und in Tüten stecken. Das größte Problem ist allerdings, sie vorher überhaupt besorgt zu haben.
Bei kleinen Kindern ist man als Mutter ja noch sehr engagiert und die Geschenke sind auch einfach zu finden. Kleine Kinder freuen sich auch über bunte Radiergummi und Glitzerbilder.
Aber je älter die Kinder werden, umso anspruchsvoller wird das mit den Geschenken, irgendwann war ich ernsthaft versucht, einfach jeden Tag einen fünf Euro Schein in so ein Tütchen zu stecken, aber das hätte bei drei Kindern dann auch 360 € bedeutet, und das fand ich dann wieder viel.
Und so quälte sich diese Adventskalendermacherei so durch die Jahre, ich habe regelmäßig schon im Januar angefangen, für die Adventskalender Geschenke zu sammeln und die Kinder haben es tapfer ertragen, dass sie jedes Jahr im Dezember mit irgend einem Krimskrams Müll überhäuft wurden. (Süßigkeiten waren nur maximal jeden 5. Tag drin, irgendwie fand ich Süßigkeiten im Adventskalender immer einfallslos.)
Bis dann irgendwann, so ungefähr vor drei Jahren, der erste (in diesem Fall = der Jüngste) die Eier hatte, zu sagen, er bräuchte keinen Adventskalender mehr.

Dass der Jüngste als erster in die Adventskalenderverweigerungshaltung gegangen ist, fand ich perfekt, denn grundsätzlich hätte ich sonst die Sorge gehabt, dass er mir vorwirft, er hätte absolut am wenigsten Adventskalender bekommen. (was ja grundsätzlich stimmt) Da aber ausgerechnet der Jüngste als erster sagte, er wäre mit dem Kram jetzt durch, konnte ich mit gutem Gewissen gleich bei allen dreien die Adventskalenderverteilerei einstellen.

Und heute jährt sich zum dritten Mal der 30. November, an dem ich entspannt auf dem Sofa chillen kann, ohne mit hektisch roten Wangenflecken in die Massenproduktion der Adventskalendervöllereifüllerei einsteigen zu müssen.

Ich kann es nur immer wieder wiederholen: es geht nichts über erwachsene Kinder,
.
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