anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 22. August 2017
Süßkartoffelsuppe
Ich habe mich in den Finger geschnitten.
In den Zeigefinger der linken Hand.
Ich wollte Süßkartoffeln zerkleinern. Die sind hart und widerspenstig, deshalb habe ich ein extra scharfes Messer genommen und extra fest gedrückt.
Leider war dann plötzlich statt der Kartoffel mein Zeigefinger dazwischen.
So Finger bluten ja sofort wie Sau, aber ich habe beschlossen, dass es nicht genäht werden muss, das heilt schon wieder von alleine zusammen.
Ich bin nur etwas behindert beim Tippen, da ich immer um den linken Zeigefinger herumtippen muss. Das ist ungewohnt und deshalb lästig.
Dafür war die Suppe sehr lecker. Nachdem ich den Finger gründlich verpflastert hatte, habe ich natürlich weiter an den Süßkartoffeln rumgeschnibbelt, um sie in die Suppe zu werfen.

Und damit ich künftig nicht lange suchen muss, wie ich diese Suppe gemacht habe, schreibe ich die Zubereitung hier jetzt auf, dann finde ich sie auch selber leicht wieder.
Zutaten Süßkartoffelcremesuppe

2 Süßkartoffeln, (meine wogen knapp ein Pfund) geschält und gut zerkleinert (möglichst ohne Fingerstücke)
1 mittelgroße Zwiebel, geschält
2 Knoblauchzehen, auch geschält
1 großes Stück Ingwer, ebenfalls geschält
3-4 kleine Tomaten, nicht geschält aber geviertelt
3 EL Olivenöl
1/2 Liter Wasser
2 Brühwürfel

1 Becher Schmand

1 Strauß Petersilie
noch mal 2-3 kleine Tomaten

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer fein hacken und ca. 5 Minuten in Olivenöl anbraten, dann die Süßkartoffeln, die Tomaten, das Wasser und die Brühwürfel dazu und alles ca. 20 Minuten köcheln lassen.
Anschließend fein pürieren und dabei einen Becher Schmand mit unterpürieren.

Als Einlage 2-3 kleine Tomaten und die Petersilie zusammen fein hacken und dann löffelweise auf die Suppe im Teller geben.

War echt lecker
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Bilder gibt es auch
Habe ich gestern vergessen:

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Mir wird sofort blümerant, wenn ich Zeuge werde, wie ein Freund, Arbeitskollege, Spezi, Kamerad, Sympathisant, Compadre oder Nachbar seine Schnittwunde im Fuss von einer Scherbe, seine Stichwunde im Bein vom abgerutschten Werkzeug oder seinen halbappen Finger mit nur Ducktape, Gaffatape, o.ä. schient. Mit was halt da ist. Wuahhhh!

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Diese Fingerabschneiderei hat in meiner Familie Tradition. Deshalb bin ich schon gut daran gewöhnt und entscheide sehr pragmatisch, wann erweiterte, medizinische Versorgung notwendig ist und wann ein festes Pflaster reicht.
Jedes der Kinder hat mindestens einen Finger in die Brotschneidemaschine gehalten und der Umgang mit Cuttermessern war auch nicht immer ganz substanzverlustfrei ( Das ist der medizinische Fachausdruck, wenn man ein Stück vom Finger abschneidet, das sich nicht mehr lohnt wieder anzunähen.)
Blümerant finde ich dagegen ein sehr schönes Wort, das steht doch bestimmt auf der roten Liste der gefährdeten Begriffe, oder? Dafür schneide ich mich doch gerne in Finger.

 
Man kann
das doch sicher auch mit ganz normalen altmodischen Kartoffeln machen? Klingt nämlich eigentlich wirklich lecker - aber ich habe ganz schwer was gegen Süßkartoffeln... Ich musste als Kurz-nach-dem-Kriegskind in Berlin erfrorene Kartoffeln essen - grauenhaft. Und Süßkartoffeln schmecken für mich genau so - hilft auch nicht, dass sie modern sind.

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Ach, ich glaube das kann man mit allem möglichen, verschiedenem Gemüse machen. Ich mag nur Süßkartoffeln deswegen gerne, weil sie so wunderbar viel Stärke haben und die Suppe damit so wunderbar fest und cremig wird. Wenn man normale Kartoffeln nimmt, dann würde ich noch 2-3 Esslöffel Stärkemehl extra mit dazugeben, damit die Suppe nicht so plädderig wird.
Mit Pastinaken müsste es aber noch gut gehen, überlege ich mir grade. Und natürlich mit Petersilienwurzeln, aber dann bekommt die Suppe wieder einen ganz eigenen Geschmack.
Dass Süßkartoffeln inzwischen modern sind, finde ich prima, denn so ist es viel leichter und preiswerter geworden, sie hier zu kaufen. Ich habe sie schon vor weit über 30 Jahren in Afrika kennen gelernt und dort spontan immer sehr lecker gefunden, war aber hier in Deutschland natürlich viel zu faul, deshalb extra in einen Spezialitätenladen zu gehen, um sie zu kaufen.

 
Extra getestet:
Es geht auch wunderbar mit Pastinaken, und weil ich davon nicht genug hatte, habe ich noch zwei Möhren und ein Kartoffel reingeworfen, schmeckt alles. Ich denke, die "Grundwürze", nämlich Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Tomaten ist eine gute Basis für eine Gemüsecremesuppe mit Einlage. Damit werde ich jetzt noch weitere Kombinationen ausprobieren.
Ach übrigens: Geht auch mit ohne Schmand. Der fehlte nämlich beim letzten Mal in meinen Vorräten und ich habe erstaunt festgestellt, dass er geschmacklich dann im Grunde doch nicht fehlte.