Donnerstag, 25. Juni 2020
Schlechte Texte und fehlende Diagnosen
anje, 01:07h
Im Büro hatte ich heute mal wieder Texte-Überarbeitungs-Tag.
Der Chef erster Ordnung schickte mir einen Text, mit dem Hinweis: "Bitte Qualitätssicherung!" - Es handelte sich um den Text zu einem ergänzten Tagesordnungspunkt, der in einer der Aufsichtsratssitzungen morgen noch als Tischvorlage nachgeschoben werden soll. Es war also dringend, aber die zuständigen Mitarbeiter fühlten sich bisher nicht dafür zuständig. Als sie erfuhren, dass ein bestimmter Auftrag nur mit Genehmigung des Aufsichtsrats erteilt werden kann, schusterten sie "mal eben mit heißer Nadel"* eine Vorlage zusammen, die man sich schlechter kaum denken kann.
*das war der Originalkommentar der zuständigen Mitarbeiterin, mit der sie den Text der Vorlage an den Chef erster Ordnung verschickte.
Ich habe wirklich Verständnis dafür, wenn man sich mit Vorlagetexten schwer tut, denn es ist teilweise echt kompliziert zu formulieren, wenn man allen Formalansprüchen gerecht werden will und gleichzeitig noch versucht, den Inhalt einigermaßen lesbar und verständlich rüberzubringen. Ich habe aber kein Verständnis für 17 Tipp- oder Schreibfehler in einem Text mit 200 Wörtern, von denen man im übrigen noch locker die Hälfte streichen kann, weil überflüssig.
Und erst recht kein Verständnis habe ich, wenn ich sehe, dass da jemand ein Jahresgehalt im sechsstelligen Bereich bezieht, aber noch nicht mal in der Lage ist, einfachste Texte selbstständig zu schreiben bzw. auch keine Mitarbeiter hat, die das können.
Ich habe dem Chef erster Ordnung deshalb geantwortet, dass ich den vorgelegten Text im Sinne der Qualitätssicherung einfach nur in den Müll geschmissen und etwas komplett Neues zu dem Thema geschrieben hätte, der Beschlussvorschlag ist aber unverändert. Und habe mich gewaltig geärgert, denn ich bin eigentlich nur für die Buchhaltung und das Controlling dieser Firma zuständig, nicht auch noch für die Vorlagetexte, da aber mein Chef erster Ordnung auch gleichzeitig der Chef erster Ordnung dieser Tochterfirma ist, konnte ich ihn nicht hängen lassen.
Aber ich konnte mich darüber ärgern, was ich gründlich tat.
Außerdem habe ich Halsschmerzen und der Arzt im Haus hat meiner Corona Diagnose nicht widersprochen, schließlich bin ich gestern offen durch Rheda-Wiedenbrück gefahren, da liegt das nahe, dass das nicht gut geht. Könnten aber auch einfach nur normale Halsschmerzen sein, meinte der Arzt im zweiten Satz, er könne aber nichts genaues dazu sagen, seine Approbation sei noch unterwegs und bis dahin hielte er sich mit Diagnosen lieber zurück.
So geht das also, erst lässt man das Kind jahrelang studieren, damit es was lernt und dann kriegt man so schwammige Aussagen und muss undiagnostiziert vor sich hinleiden, nur weil das Kind bürokratisch wird. Das taugt alles nichts mehr, diese neue Freizügigkeit der Jugend gegenüber
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Der Chef erster Ordnung schickte mir einen Text, mit dem Hinweis: "Bitte Qualitätssicherung!" - Es handelte sich um den Text zu einem ergänzten Tagesordnungspunkt, der in einer der Aufsichtsratssitzungen morgen noch als Tischvorlage nachgeschoben werden soll. Es war also dringend, aber die zuständigen Mitarbeiter fühlten sich bisher nicht dafür zuständig. Als sie erfuhren, dass ein bestimmter Auftrag nur mit Genehmigung des Aufsichtsrats erteilt werden kann, schusterten sie "mal eben mit heißer Nadel"* eine Vorlage zusammen, die man sich schlechter kaum denken kann.
*das war der Originalkommentar der zuständigen Mitarbeiterin, mit der sie den Text der Vorlage an den Chef erster Ordnung verschickte.
Ich habe wirklich Verständnis dafür, wenn man sich mit Vorlagetexten schwer tut, denn es ist teilweise echt kompliziert zu formulieren, wenn man allen Formalansprüchen gerecht werden will und gleichzeitig noch versucht, den Inhalt einigermaßen lesbar und verständlich rüberzubringen. Ich habe aber kein Verständnis für 17 Tipp- oder Schreibfehler in einem Text mit 200 Wörtern, von denen man im übrigen noch locker die Hälfte streichen kann, weil überflüssig.
Und erst recht kein Verständnis habe ich, wenn ich sehe, dass da jemand ein Jahresgehalt im sechsstelligen Bereich bezieht, aber noch nicht mal in der Lage ist, einfachste Texte selbstständig zu schreiben bzw. auch keine Mitarbeiter hat, die das können.
Ich habe dem Chef erster Ordnung deshalb geantwortet, dass ich den vorgelegten Text im Sinne der Qualitätssicherung einfach nur in den Müll geschmissen und etwas komplett Neues zu dem Thema geschrieben hätte, der Beschlussvorschlag ist aber unverändert. Und habe mich gewaltig geärgert, denn ich bin eigentlich nur für die Buchhaltung und das Controlling dieser Firma zuständig, nicht auch noch für die Vorlagetexte, da aber mein Chef erster Ordnung auch gleichzeitig der Chef erster Ordnung dieser Tochterfirma ist, konnte ich ihn nicht hängen lassen.
Aber ich konnte mich darüber ärgern, was ich gründlich tat.
Außerdem habe ich Halsschmerzen und der Arzt im Haus hat meiner Corona Diagnose nicht widersprochen, schließlich bin ich gestern offen durch Rheda-Wiedenbrück gefahren, da liegt das nahe, dass das nicht gut geht. Könnten aber auch einfach nur normale Halsschmerzen sein, meinte der Arzt im zweiten Satz, er könne aber nichts genaues dazu sagen, seine Approbation sei noch unterwegs und bis dahin hielte er sich mit Diagnosen lieber zurück.
So geht das also, erst lässt man das Kind jahrelang studieren, damit es was lernt und dann kriegt man so schwammige Aussagen und muss undiagnostiziert vor sich hinleiden, nur weil das Kind bürokratisch wird. Das taugt alles nichts mehr, diese neue Freizügigkeit der Jugend gegenüber
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anje,
Freitag, 26. Juni 2020, 01:06
"So wie jemand schreibt, so denkt er auch." - war Ks Kommentar zu den völlig verpeilten Texten, über die ich mich gestern so geärgert habe. Wenn er recht hat, was ich mir gut vorstellen kann, ist das ein sehr peinliches Armutszeugnis für die Führungsfrau samt Mitarbeitertruppe eben jener Tochtergesellschaft, deren Vorlagetexte ich gestern überarbeitete. Aber gleichzeitig sind alle enorm begeistert von der guten Arbeit, die dort geleistet wird, was mich regelmäßig zutiefst fasziniert.