anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 2. August 2016
Dies und das
Der Besuch ist wieder komplett nach Hause zurückgeflogen, heute zog hier also quasi wieder Normalität mit der üblichen Schlunzerei ein.
J. ist noch da, seine Schule geht erst Donnerstag wieder los. Morgen bringen wir ihn aber schon ins Internat, damit er den Vorbereitungs-Warmup-Mittwoch schon voll vor Ort mitmachen kann. Nach einem Jahr Abwesenheit muss er sich auch da erst wieder reinfinden.
Heute haben wir schon mal das Fährticket besorgt, K. und ich nutzen die Gelegenheit zu einem Übernachtungsausflug aufs Festland, denn an einem Tag mit dem Wagen hin und her ist so hektisch, dass wir beschlossen haben, irgendwo in der Nähe von Esens zu übernachten und uns dort einfach mal alle Schuhgeschäfte die Gegend anzusehen.
Ein neues Geschirr möchte ich auch haben, denn das in diesem Haus befindliche Porzellan ist wirklich schon sehr in die Jahre gekommen.
Meine heißgeliebten Frühstücksholzbrettchen, die außer mir sonst leider niemand liebt, habe ich gestern schon endgültig entsorgt, nachdem sie mal wieder als Stein des Anstoßes für Unmut sorgten. Da ich keine Lust habe, jedes Mal wegen dieser Brettchen so viel Ungemach bei Besuchern zu erzeugen, wie das in der Vergangenheit wohl regelmäßig der Fall war (es scheint, dass der Rest Welt wohl ausschließlich von Porzellantellern frühstückt, so dass es immer als beckmesserisch und übergriffig empfunden wird, wenn ich die vom Besuch eilfertig und mithelfend gedeckten Frühstücksteller wieder in den Schrank stelle und lieber meine alten, abgenutzten Holzbretter hinstelle), habe ich die Brettchen jetzt endgültig aus dem Haushalt entfernt, macht ja keinen Sinn, dass es immer wieder deshalb Streit gibt.
Da ich persönlich die aktuelle Geschirrausstattung in diesem Haus aber noch viel schlimmer finde als jedes urige Frühstücksbrett, steht neues Porzellan ganz oben auf meiner Einkaufsliste - noch vor Schuhen
.
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von dieser Aussage
muss ich mich aber heftig distanzieren - ich habe nichts gegen Frühstücksbrettchen - im Gegenteil. ich finde, Brot oder Brötchen lassen sich auf ebenem Untergrund viel besser bearbeiten als auf einem noch so flachen Teller. Außerdem habe ich die Bretter des Anstoßes am Samstag morgen freiwillig und selbstständig(!) auf den Tisch gebracht.
So. Und meine Brettchen behalte ich. Egal, wer meckert.

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Too late
Ich hatte mit den Brettchen immer nur Ärger.
K. benutzt grundsätzlich Teller, weil er es so gewohnt ist.
Da er schon vor dem Leben mit mir in vielen entscheidenden Alltagsthemen von einer anderen Frau entscheidend geprägt wurde, habe ich meine Umerziehungsversuche auf die Dinge beschränkt, die mir wirklich wichtig waren. So räume ich seine Unterhosen nicht in den Wäschekorb bzw. wasche hartherzig und gnadenlos nur Sachen, die im Wäschekorb sind und verweigere darüber hinaus z.B. das Bügeln seiner Unterwäsche. So kommt es, dass der arme Westfalenmann schon an vielen Stellen in seinem neuen Leben harte Einschnitte ertragen musste, da wollte ich ihn nicht auch noch zwingen, sich von seinen Frühstückstellern zu verabschieden.
Für Menschen, die für die Ordnung der Küche nicht grundsätzlich zuständig sind, sondern dort immer nur Handlanger- und Aushilfsdienste leisten, sind Frühstücksteller auch die bequemere Alternative. Da fallen die Krümel nicht so schnell auf den Tisch, d.h. die Teller können sie beim Tischabdecken einfach in die Geschirrspülmschine räumen und sind fertig. Ausgeräumt wird die Spülmaschine in den allermeisten Fällen von mir, weil ich keine Lust habe, immer erst jemanden auffordern zu müssen "mach doch mal bitte" und dann ist es ja egal, ob ich 5 Teller mehr oder weniger ausräume, ich bin ja sowieso grundsätzlich für die Küche verantwortlich.
Brettchen hingegen müssen nach dem Tischabdecken mühevoll abgewischt werden UND dann auch noch weggeräumt werden UND der Tisch muss noch entkrümelt werden, insgesamt machen Brettchen dem Tischabdecker also eindeutig mehr Arbeit, eben weil sie nicht in die Geschirrspülmaschine geräumt werden können und weil der Tisch viel sichtbarer vollgekrümelt ist. Kein Wunder, dass alle Küchenaushilfskräfte Teller bevorzugen.

Was genau du bei den Brettchen verkehrt gemacht hast, weiß ich nicht, weil ich es mir nicht aktiv gemerkt habe und du dich nicht beschwert hast, dass ich dich immer korrigiere, aber irgendetwas war es, was ich dann anders gemacht habe, weil du samt Brettchen als Beispiel zitiert wurdest. Hast Du sie vielleicht mit der Rille nach unten auf den Tisch gelegt? (Die Brettchen hier im Haus haben hatten nämliche eine Umlaufrinne, die ich natürlich immer nach oben lege. Wenn also jemand die Brettchen andersrum auf den Tisch legt, drehe ich sie quasi zwanghaft um.)
Ich habe insgesamt nur gelernt, dass es anstrengend ist, mit mir zu leben, weil ich ständig alles besser weiß und dann entweder die anderen böse niedermache oder ihnen zumindest das Gefühl vermittele, ich könnte sie böse niedermachen. Das vor allem deshalb, weil ich immer alles anders machen muss und nicht akzeptieren kann, dass andere Leute Dinge eben auch anders machen. Statt dessen gehe ich hin und drehe die Brettchen um.
Ich sehe ein, dass das schwierig ist, deshalb habe ich die Brettchen entsorgt.

 
gar nichts
habe ich falsch gemacht. Brettchen gedeckt, richtig herum, nicht ausgeschimpft worden, alles gut. Das meine ich ja: ich war das nicht. Deshalb will ich ja auch nicht zitiert werden - zumindest nicht im Zusammenhang mit Frühstücksbrettchen. Ich habe allerdings gefragt, wie rum ich die aufdecken soll, denn am Freitag lag zumindest meins mit der Rille nach unten. Schade, dass Loriot von uns gegangen ist - das Thema hätte was!