anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 6. Mai 2021
Leitpfosten auf dem Arbeitsweg
Boah ey, Wortfindungsprobleme vom Feinsten treiben mich hier grade in den Wahnsinn.
Ich wollte was erzählen über die Straßenarbeiten auf dem Weg, den ich jeden Morgen und Abend als Arbeitsweg mit dem Auto befahre. Und es ging damit los, dass mir kein Wort einfiel, wie ich die Strecke zwischen Wohnung und Arbeitsstätte in etwas gängigerem Deutsch beschreiben könnte. Nach Wörtern googeln, die einem grade entfallen sind, ist immer eine heikle Sache, in diesem Fall schlug Google "Arbeitsweg" vor und weil mir dieses Wort nur halbgut gefiel, habe ich gegenrecherchiert, was die Wikipedia unter einem Arbeitsweg versteht, und das ist, nun, sagen wir so: Sehr interessant beschrieben. Ich habe das oben verlinkt, klicken Sie das ruhig mal an, da erfährt man spannende Dinge, zumindest die ersten beiden Absätze habe ich gelesen, bis ich augenrollend weiterklickte.

Also, zurück zu meinem Vorhaben: Ich wollte Ihnen etwas erzählen über meinen Arbeitsweg, denn dort fahre ich ja jeden Tag zweimal mit dem Auto lang und im Laufe der Jahre entwickeln sich verschiedene Routinen und Gewohnheiten, man kennt seine Strecke und man trifft häufig auf die gleichen Leute. Von meiner Lieblingsfeindin habe ich vor Jahren schon erzählt und ich habe deshalb auch schon erzählt, dass die Straße durch die Rieselfelder wirklich sehr eng ist und wenn sich zwei Autos begegnen, müssen (wenn es fair zugeht) beide auf den Seitenstreifen ausweichen.
Das Ausweichen auf die (unbefestigten) Seitenstreifen, ist auf Dauer nicht gut für die Seitenstreifen, es entstehen Schlaglöcher, die immer größer werden. Wenn die so groß sind, dass sich die Kinder aus dem Kindergarten, der an dieser Straße liegt, dort drin verstecken können, kommt die Straßenmeisterei und repariert die Seitenstreifen wieder, das passiert jedes Jahr mindestens einmal.
Vor kurzem war es mal wieder so weit, für einige Tage war der Feldweg eine große Baustelle, die Seitenstreifen wurden repariert und als die Baufahrzeuge wieder abzogen, hatten sie nicht nur frisch aufgefüllte und planierte Seitenstreifen hinterlassen, sondern auch so weiße Pfähle am Rand. Hier nervte das Wortfindungsproblem erneut, ich googelte, wie diese Pfähle heißen und fand das Wort Leitpfosten.
Irgendwie sagt mir das gar nichts, Leitpfosten, seltsames Wort, aber nun gut, wenn Wikipedia meint, dass Straßenbegrenzungspfeiler Leitpfosten heißen, dann soll es so sein.

Die vorher schon enge Straße wurde durch diese Leitpfosten jetzt noch enger, denn da, wo ein Leitpfosten stand, konnte man ja nicht mehr auf den Seitenstreifen ausweichen.
Nach dem ich die Straße mit den Leitpfosten aber zum dritten Mal gefahren war und mich zum dritten Mal auch irgendwo unterwegs mit dem Gegenverkehr arrangieren musste, fand ich die Idee der Straßenmeisterei echt genial. Denn wenn früher zwei Fahrzeuge locker mit 70 Sachen, jeder mit der einen Seite auf dem Seitenstreifen fahrend, aneinander vorbeigebrettert sind und dabei natürlich ruckzuck den Seitenstreifen ruinierten, weil der für solche Geschwindigkeiten nicht ausgelegt ist, so geht das heute nicht mehr, weil man heute Slalom fahren muss auf dem Seitenstreifen und vor allem müssen sich die beiden entgegenkommenden Autofahrer intuitiv auf dasselbe "Loch" zum Ausweichen einigen, was, das kann ich längst aus Erfahrung bestätigen, das allerkomplizierteste überhaupt ist. Ich tippe, die Durchschnittsgeschwindigkeit des sich begegnenden Verkehrs ist locker um 50km/h gesunken.

Dass es gleichwohl immer noch einige Autofahrer gibt, die einen einigermaßen zügigen Slalom um die Leitpfosten herumfahren, sieht man an den Spuren, die sich da jetzt schon nach kurzer Zeit zeigen:


Die Strecke bietet jetzt aber auch eindeutig mehr Herausforderungen.
Meiner Lieblingsfeindin bin ich zwar schon seit langem nicht mehr begegnet, ich schätze, die Kinder sind dem Kindergarten entwachsen, es gibt aber immer noch reichlich andere Autofahrer, die die Challenge akzeptiert haben - und allein für diesen Arbeitsweg lohnt es sich, regelmäßig ins Büro zu fahren
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