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Sonntag, 18. August 2019
Inseltaxi und Wolkenformationen
anje, 01:22h
J wollte heute nach Wangerooge, weil sein Kumpel Geburtstag hat und zum Geburtstagsgrillen eingeladen hatte.
Ein Nachteil dieses Internats, das J vier Jahre besucht hat, ist, dass es als das "Niedersächsische Internatsgymnasium" nicht nur für eine Insel zuständig ist, sondern halt für alle Insel in Niedersachsen - und das sind sieben. Heißt damit auch, dass die Internatskinder im Internat auch jede Menge Kinder von den anderen Inseln kennenlernen, so dass sich recht enge, inselübergreifende Freundschaften entwickeln. Was sich romantisch anhört, hat einen handfesten logistischen Nachteil: Wenn man von einer Insel auf die andere möchte, ist das entweder eine Tagesreise mit Fähre - Bus/Zug - Fähre, oder man kennt jemanden, der ein Flugzeug hat.
J kennt jemanden, der ein Flugzeug hat, weshalb heute ein Taxiflug nach Wangerooge geplant war, morgen möchte er wieder abgeholt werden. Grundsätzlich kein Problem, wenn nicht ausgerechnet dieses Wochenende die Wetterbedingungen mehr als grenzwertig wären.
Aber dann fand sich doch das fliegbare Wetterloch von 45 Minuten - denn mehr braucht es nicht für einmal hin und her, die Schiff-Land-Schiffreise bräuchte alternativ ca. acht Stunden, Glück für J.
Ob es morgen auch zurück klappt, werden wir morgen sehen, die Wettervorhersagen sind grade hier für die Insel oft nicht wirklich passend.
Ich bin mitgeflogen, weil ich K grundsätzlich ungern alleine fliegen lasse. Wenn er abstürzt, ist es mir lieber, ich bin dabei, die Vorstellung, alleine zurückzubleiben finde ich ungleich schrecklicher als gleich auch mit abzustürzen.
Das Problem des alleine Zurückbleibens hatte diesmal die arme C, der das auch während unserer Abwesenheit ziemlich bewusst wurde. Als wir zu zweit, heil, gesund und fröhlich wieder zurück waren, war sie sehr erleichtert. Sie hatte eine schwere Stunde verbracht mit quälenden Vorstellungen, was sie tun würde, wenn wir zu zweit oder gar zu dritt (schon auf dem Hinweg) im Watt zerschellen. Mein Hinweis, dass ich doch ihre Fährrückfahrkarte extra vorher für sie rausgelegt hatte, tröstete sie auch nur wenig.
Ein bisschen aufregend war der Flug tatsächlich, denn beim Start funktionierte die Geschwindigkeitsanzeige nicht, weshalb K den ersten nud auch den zweiten Start abbrach.
Startabbrüche sind nicht unbedingt das, was ich gerne mag. Ist ja auch eine blöde Situation: Um den Vogel in die Luft zu kriegen, nimmt man auf der Startbahn Anlauf und beschleunigt so viel es geht, um rechtzeitig, bevor die Startbahn zu Ende ist, die Füße in der Luft zu haben. Wenn man beim Beschleunigen bemerkt, dass was nicht stimmt, muss man so rechtzeitig aufhören zu beschleunigen, dass der Rest der Startbahn noch reicht, zum bremsen.
Hat aber funktioniert, nach dem ersten Start hat K das Pitotrohr kontrolliert und freigepustet, manuell bedient, funktionierte alles, beim zweiten Startversuch war die Instrumentenanzeige aber immer noch tot, also noch mal abgebrochen, noch mehr freigepustet - und beim dritten Versuch war alles okay, weitere Störungen traten nicht mehr auf.
Das Wetter war ebenfalls grenzwertig, es liess sich dann aber doch problemlos fliegen, man machte halt einen Bogen um die dicken, schwarzen Wolken und so kamen wir gut hin und wieder zurück.
Die Fotos sind ganz hübsch geworden, schwarze Wolken mit Sonne und Wasser gibt interessante Kontraste, besonders auf dem Rückflug, wo wir Richtung Westen unterwegs waren und damit gegen die Sonne flogen.
Das hier ist Baltrum, unten das Festland neben Baltrum, da konnte man die schwarzen Wolken besonders gut sehen.
Hier verschiedene Inseln, die hellen Flecken ergaben sich immer dort, wo grade keine Wolken waren und die Sonne ungehindert bis nach unten scheinen konnte.
Das hier habe ich noch mal einzeln rausgefischt, weil mich dieser Sandhaufen regelmäßig besonders fasziniert. Es ist eine Aufnahme von Kachelot, einer Sandbank, die sich grade in den letzten Jahren ganz massiv verändert hat und gefühlt jedes mal größer geworden ist, wenn wir drüber fliegen.
Mittlerweile kann man an mehreren Stellen schon deutlich sichtbaren, grünen Bewuchs erkennen, ein untrügliches Zeichen, dass dieser Teil der Sandbank auch bei Hochwasser nicht mehr überflutet wird.
Durch die Pflanzen wird der Flugsand aufgehalten, es entstehen Dünen, die im Laufe der Zeit immer höher wachsen.
So sind alle ostfriesischen Inseln entstanden und irgendwie habe ich das Gefühl, wir können hier grade einer neuen Insel beim Entstehen zuschauen.
Zum Abschluss dann noch unser Anflug auf Borkum, wir kamen diesmal aus Osten und nicht wie sonst gewohnt aus Süden, das gibt eine komplett andere Fotoperspektive.
Da erfreulicherweise auch grade Niedrigwasser war, ergaben sich noch mal deutlich hübschere Sand-Watt-Wasser-Spiegelungs-Effekte und auch wenn es im Grunde immer das gleiche ist, so macht es mir doch jedesmal wieder aufs Neue Spaß, es zu fotografieren.
Ansonsten, zum Abhaken der to-do-Liste:
Der Keller ist komplett gereinigt (hui, was gab es da viel Dreck und tote Asseln) und das Duschbad ebenfalls (hier gab es vor allem viele Haare, die sich zu Staubknäueln in den Ecken verknotet hatten).
C hat einen Pflaumenkuchen gebacken aus den Pflaumen, die wir gestern im Vatergarten geerntet haben. Da stehen mindestens drei riesige Pflaumenbäume und sind randvoll mit dunkelblauen Zwetschgen, wobei ich nicht weiß, ob es Pflaumen oder Zwetschgen sind, auf alle Fälle sind die Dinger biestig sauer. Aber mit viel Teig und noch mehr süßen Streuseln schmeckt es gut
.
Ein Nachteil dieses Internats, das J vier Jahre besucht hat, ist, dass es als das "Niedersächsische Internatsgymnasium" nicht nur für eine Insel zuständig ist, sondern halt für alle Insel in Niedersachsen - und das sind sieben. Heißt damit auch, dass die Internatskinder im Internat auch jede Menge Kinder von den anderen Inseln kennenlernen, so dass sich recht enge, inselübergreifende Freundschaften entwickeln. Was sich romantisch anhört, hat einen handfesten logistischen Nachteil: Wenn man von einer Insel auf die andere möchte, ist das entweder eine Tagesreise mit Fähre - Bus/Zug - Fähre, oder man kennt jemanden, der ein Flugzeug hat.
J kennt jemanden, der ein Flugzeug hat, weshalb heute ein Taxiflug nach Wangerooge geplant war, morgen möchte er wieder abgeholt werden. Grundsätzlich kein Problem, wenn nicht ausgerechnet dieses Wochenende die Wetterbedingungen mehr als grenzwertig wären.
Aber dann fand sich doch das fliegbare Wetterloch von 45 Minuten - denn mehr braucht es nicht für einmal hin und her, die Schiff-Land-Schiffreise bräuchte alternativ ca. acht Stunden, Glück für J.
Ob es morgen auch zurück klappt, werden wir morgen sehen, die Wettervorhersagen sind grade hier für die Insel oft nicht wirklich passend.
Ich bin mitgeflogen, weil ich K grundsätzlich ungern alleine fliegen lasse. Wenn er abstürzt, ist es mir lieber, ich bin dabei, die Vorstellung, alleine zurückzubleiben finde ich ungleich schrecklicher als gleich auch mit abzustürzen.
Das Problem des alleine Zurückbleibens hatte diesmal die arme C, der das auch während unserer Abwesenheit ziemlich bewusst wurde. Als wir zu zweit, heil, gesund und fröhlich wieder zurück waren, war sie sehr erleichtert. Sie hatte eine schwere Stunde verbracht mit quälenden Vorstellungen, was sie tun würde, wenn wir zu zweit oder gar zu dritt (schon auf dem Hinweg) im Watt zerschellen. Mein Hinweis, dass ich doch ihre Fährrückfahrkarte extra vorher für sie rausgelegt hatte, tröstete sie auch nur wenig.
Ein bisschen aufregend war der Flug tatsächlich, denn beim Start funktionierte die Geschwindigkeitsanzeige nicht, weshalb K den ersten nud auch den zweiten Start abbrach.
Startabbrüche sind nicht unbedingt das, was ich gerne mag. Ist ja auch eine blöde Situation: Um den Vogel in die Luft zu kriegen, nimmt man auf der Startbahn Anlauf und beschleunigt so viel es geht, um rechtzeitig, bevor die Startbahn zu Ende ist, die Füße in der Luft zu haben. Wenn man beim Beschleunigen bemerkt, dass was nicht stimmt, muss man so rechtzeitig aufhören zu beschleunigen, dass der Rest der Startbahn noch reicht, zum bremsen.
Hat aber funktioniert, nach dem ersten Start hat K das Pitotrohr kontrolliert und freigepustet, manuell bedient, funktionierte alles, beim zweiten Startversuch war die Instrumentenanzeige aber immer noch tot, also noch mal abgebrochen, noch mehr freigepustet - und beim dritten Versuch war alles okay, weitere Störungen traten nicht mehr auf.
Das Wetter war ebenfalls grenzwertig, es liess sich dann aber doch problemlos fliegen, man machte halt einen Bogen um die dicken, schwarzen Wolken und so kamen wir gut hin und wieder zurück.
Die Fotos sind ganz hübsch geworden, schwarze Wolken mit Sonne und Wasser gibt interessante Kontraste, besonders auf dem Rückflug, wo wir Richtung Westen unterwegs waren und damit gegen die Sonne flogen.
Das hier ist Baltrum, unten das Festland neben Baltrum, da konnte man die schwarzen Wolken besonders gut sehen.
Hier verschiedene Inseln, die hellen Flecken ergaben sich immer dort, wo grade keine Wolken waren und die Sonne ungehindert bis nach unten scheinen konnte.
Das hier habe ich noch mal einzeln rausgefischt, weil mich dieser Sandhaufen regelmäßig besonders fasziniert. Es ist eine Aufnahme von Kachelot, einer Sandbank, die sich grade in den letzten Jahren ganz massiv verändert hat und gefühlt jedes mal größer geworden ist, wenn wir drüber fliegen.
Mittlerweile kann man an mehreren Stellen schon deutlich sichtbaren, grünen Bewuchs erkennen, ein untrügliches Zeichen, dass dieser Teil der Sandbank auch bei Hochwasser nicht mehr überflutet wird.
Durch die Pflanzen wird der Flugsand aufgehalten, es entstehen Dünen, die im Laufe der Zeit immer höher wachsen.
So sind alle ostfriesischen Inseln entstanden und irgendwie habe ich das Gefühl, wir können hier grade einer neuen Insel beim Entstehen zuschauen.
Zum Abschluss dann noch unser Anflug auf Borkum, wir kamen diesmal aus Osten und nicht wie sonst gewohnt aus Süden, das gibt eine komplett andere Fotoperspektive.
Da erfreulicherweise auch grade Niedrigwasser war, ergaben sich noch mal deutlich hübschere Sand-Watt-Wasser-Spiegelungs-Effekte und auch wenn es im Grunde immer das gleiche ist, so macht es mir doch jedesmal wieder aufs Neue Spaß, es zu fotografieren.
Ansonsten, zum Abhaken der to-do-Liste:
Der Keller ist komplett gereinigt (hui, was gab es da viel Dreck und tote Asseln) und das Duschbad ebenfalls (hier gab es vor allem viele Haare, die sich zu Staubknäueln in den Ecken verknotet hatten).
C hat einen Pflaumenkuchen gebacken aus den Pflaumen, die wir gestern im Vatergarten geerntet haben. Da stehen mindestens drei riesige Pflaumenbäume und sind randvoll mit dunkelblauen Zwetschgen, wobei ich nicht weiß, ob es Pflaumen oder Zwetschgen sind, auf alle Fälle sind die Dinger biestig sauer. Aber mit viel Teig und noch mehr süßen Streuseln schmeckt es gut
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