Sonntag, 26. Juni 2022
Schlechtes Buch
anje, 00:57h
Heute habe ich am Vormittag noch ein wenig Arbeit nachgeholt und am Nachmittag war Lesetag.
Ich habe den größten Teil des Nachmittags im Bett gelegen und ein Papierbuch gelesen.
Das Buch war so schlecht, dass ich sofort, nach dem ich die letzte Seite gelesen hatte, aufgestanden bin, um es ganz unten im Papiermüll für immer aus dem Verkehr zu ziehen.
In solchen Momenten fühle ich mich immer ein wenig wie Savonarola, der die Welt durch seine Bücherverbrennungen ja auch vor Schlimmeren bewahren wollte, denn es gibt wirklich Bücher, die sollte es nicht geben.
Nicht, weil der Inhalt irgendwie inhaltlich verstörend wäre, darüber will ich gar nicht urteilen, im Gegenteil, es war ein enorm langweiliger 08/15 Krimi, ohne besonders aufregende Handlung und ohne andere eskalierende Highlights.
Er war aber so außergewöhnlich schlecht geschrieben, dass ich denke, niemand sollte auch nur eine Minute seiner Lebenszeit damit verschwenden, so schlechte Bücher zu lesen.
Ich habe aber ja leider diese ungemein lästige Angewohnheit, ein Buch, was ich einmal angefangen habe zu lesen, auch zu Ende zu lesen, egal wie schlecht es wird, deshalb habe ich mich jetzt fast vier Wochen durch dieses Buch gequält und mich dabei jede Minute, die ich darin las, gefragt, warum ich das tue, es ließ sich aber nicht ändern, Magie der Bücher.
Aber weil ich das nicht ändern kann und weil ich der festen Überzeugung bin, dass ich mit diesem Leiden nicht alleine bin, habe ich heute die Welt zu einem ganz klitzekleinen bisschen sichereren Ort gemacht - noch jemanden wird dieses gedruckte Exemplar nicht quälen.
Den Rest des Tages musste ich mich dann von den Strapazen erholen, die das Leben einem dadurch abverlangt, dass es einen in die Fänge derartiger Schundliteratur treibt. Ich dachte, das geht am besten durch Dinge, die noch schlimmer sind und habe deshalb Fernsehen geguckt, genauer: werbefinanzierte Privatsender.
Jetzt weiß ich, es gibt wirklich Dinge, die schlimmer sind als dieses Buch.
Was um alles in der Welt sind das für Menschen, die sich Filme angucken, die zu 80% aus Werbeunterbrechungen bestehen?
Und was um alles in der Welt ist das für eine Zielgruppe, die die Werbung da versucht anzusprechen?
Vielleicht sollte ich aber auch einfach nur froh sein, dass es mir gelingt, genau diese Welt die allermeiste Zeit komplett berührungslos neben meinem Leben nebenher rauschen zu lassen. Ich glaube, es gibt sehr vieles, was ich gar nicht so genau wissen möchte
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(Abgelegt in anjesagt und bisher 220 x anjeklickt)
Ich habe den größten Teil des Nachmittags im Bett gelegen und ein Papierbuch gelesen.
Das Buch war so schlecht, dass ich sofort, nach dem ich die letzte Seite gelesen hatte, aufgestanden bin, um es ganz unten im Papiermüll für immer aus dem Verkehr zu ziehen.
In solchen Momenten fühle ich mich immer ein wenig wie Savonarola, der die Welt durch seine Bücherverbrennungen ja auch vor Schlimmeren bewahren wollte, denn es gibt wirklich Bücher, die sollte es nicht geben.
Nicht, weil der Inhalt irgendwie inhaltlich verstörend wäre, darüber will ich gar nicht urteilen, im Gegenteil, es war ein enorm langweiliger 08/15 Krimi, ohne besonders aufregende Handlung und ohne andere eskalierende Highlights.
Er war aber so außergewöhnlich schlecht geschrieben, dass ich denke, niemand sollte auch nur eine Minute seiner Lebenszeit damit verschwenden, so schlechte Bücher zu lesen.
Ich habe aber ja leider diese ungemein lästige Angewohnheit, ein Buch, was ich einmal angefangen habe zu lesen, auch zu Ende zu lesen, egal wie schlecht es wird, deshalb habe ich mich jetzt fast vier Wochen durch dieses Buch gequält und mich dabei jede Minute, die ich darin las, gefragt, warum ich das tue, es ließ sich aber nicht ändern, Magie der Bücher.
Aber weil ich das nicht ändern kann und weil ich der festen Überzeugung bin, dass ich mit diesem Leiden nicht alleine bin, habe ich heute die Welt zu einem ganz klitzekleinen bisschen sichereren Ort gemacht - noch jemanden wird dieses gedruckte Exemplar nicht quälen.
Den Rest des Tages musste ich mich dann von den Strapazen erholen, die das Leben einem dadurch abverlangt, dass es einen in die Fänge derartiger Schundliteratur treibt. Ich dachte, das geht am besten durch Dinge, die noch schlimmer sind und habe deshalb Fernsehen geguckt, genauer: werbefinanzierte Privatsender.
Jetzt weiß ich, es gibt wirklich Dinge, die schlimmer sind als dieses Buch.
Was um alles in der Welt sind das für Menschen, die sich Filme angucken, die zu 80% aus Werbeunterbrechungen bestehen?
Und was um alles in der Welt ist das für eine Zielgruppe, die die Werbung da versucht anzusprechen?
Vielleicht sollte ich aber auch einfach nur froh sein, dass es mir gelingt, genau diese Welt die allermeiste Zeit komplett berührungslos neben meinem Leben nebenher rauschen zu lassen. Ich glaube, es gibt sehr vieles, was ich gar nicht so genau wissen möchte
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