anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 16. Juni 2022
Hitze und Ausländer
Juhu, es gibt etwas Neues, über das ich jammern kann:
Büro als solches ist ja schon schlimm genug, aber wenn es jetzt auch noch heiß wird, dann ist wirklich die Grenze meiner Leidensbereitschaft erreicht und ich verweigere.

Als das Thermometer in meinem Büro heute die 29° Marke überschritten hatte, war mir das mit Energiesparen und Klimarettung alles genauso egal wie der Vorsatz, Putin zu ärgern, ich habe die Klimaanlage angemacht, anders hätte ich es nicht mehr ausgehalten.

Frieren und Kälte ist ja grundsätzlich auch unschön, aber in aller Regel kann man sich da gegen anziehen.
Gegen Hitze kann man sich aber nur begrenzt ausziehen - auch wenn man nix mehr anhat, ist es noch heiß und unangenehm, ich hasse Hitze deutlich mehr als Kälte.

Temperaturen über 30° lähmen mich genauso wie andere Kreaturen bei Kälter erstarren.
Ich werde akut depressiv und möchte nur noch, dass dieses schreckliche Schwitzgefühl aufhört.

Dass es Menschen gibt, die vorsätzlich und freiwillig in Gegenden in Urlaub fahren, wo es planmäßig und erwartbar regelmäßig wärmer als 30° wird, ist für mich immer wieder eine bizarre Vorstellung.
Es gibt aber ja auch Menschen, die lassen sich fesseln und auspeitschen und finden das toll, ich habe insoweit schon lange aufgegeben, derart abstruse Vorlieben auch nur ansatzweise verstehen zu wollen. Jeder wie er mag, ich verweigere den Aufenthalt in solchen Gegenden nur ganz ausdrücklich und werde extremst schlechtgelaunt, wenn sich solche Temperaturen in den Gegenden abspielen, wo ich auch noch gezwungen bin, Büroarbeit zu leisten.

Zu meiner temperaturbedingt schlechten Laune kommt auch noch die Tatsache, dass ich Freitag einen Finanzgerichtstermin habe, der sich nicht mehr verlegen ließ und der mir natürlich ein langes Brückenwochenende auf Borkum kaputt macht.
Ganz großer Jammer. Und es soll die nächsten Tage noch viel heißer werden.
Es wird also schlimm und ich bereite mich jetzt schon mal auf ein großes Leiden vor.

Nach Büroschluss war ich auf einem After-work-Flohmarkt und hatte ein bisschen Spaß an einer türkischen Verkäuferin, die von einer anders ausländischen Kundin mehr als genervt war. Zugegeben, diese Kundin hat sich wirklich sehr anstrengend und nervig benommen, aber als politisch korrekter Mensch darf man so ein Verhalten ja nicht auf die Herkunft einer Person beziehen. Die Türkin, die selber nur sehr gebrochen Deutsch sprach, hatte für solche Feinheiten aber kein Gespür, sondern regte sich ungefiltert auf und ließ eine lange Schimpftirade über Ausländer los. Ich musste sehr grinsen, weil ich das witzig fand, sie bemerkte den Widerspruch und erklärte mir dann, dass sie zwar wisse, dass sie selber auch Ausländerin sei, dass das aber nichts daran ändert, dass sie mit Ausländern nichts zu tun haben will. Ich wusste dann nicht so recht, was ich dazu sagen sollte
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