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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 1. Dezember 2018
Homeoffice und Körperschaftsteuererklärungen
Ich hatte heute mal wieder Home-Office Tag und habe tatsächlich auch mehr als 10 Stunden am Schreibtisch verbracht. Ich habe mich mit jeder Menge Aktenordnern, einer schlechten Aktenablage und fehlenden Beschriftungen rumgeärgert (Homeoffice, da ärgert so etwas besonders, weil man noch nicht mal den unfähigen Assistenten der Geschäftsleitung dafür beschimpfen kann) und habe vor allem ewig und noch länger mit der Erstellung diverser Bilanzen (samt Jahresbuchhaltung) für die Jahre 2017 und 2018 (zumindest die Buchhaltung bis Stand heute) gekämpft, um schlussendlich die Körperschaftsteuer- und die Gewerbesteuererklärung von zunächst nur einer Firma für das Jahr 2017 elektronisch abzugeben.

Eben habe ich die Dateien abgeschickt - und jetzt versuche ich von meiner schlechten Laune wieder runterzukommen.
Im Grunde sind das alles noch die Hinterlassenschaften von CW. Ich hatte das gesamte Firmenzeug Anfang dieses Jahres in zwei sagenhaften, durchgemachten Wochenendnachtsitzungen immerhin bis zum Jahr 2016 aufgeräumt - aber das Leben bleibt ja nicht stehen und jetzt wurde das Finanzamt pampig, weil sie endlich auch die 2017er Zahlen haben wollen.
Das Problem bei 2017 ist nur, dass das Finanzamt die Erklärungsvordrucke für die Körperschaftsteuer so komplett geändert hat, dass eine Datenübernahme aus dem Vorjahr nicht möglich ist, man muss komplett alle Daten vollständig neu eingeben - und das Gemeine dabei ist, dass alle Plausibilitätsprüfungen und Eingabefelder, an die man sich in den Vorjahren mühsam gewöhnt hatte, nun komplett neu belegt sind und nichts mehr so ist wie es vorher war.
Ich hasse, hasse, hasse dieses Programm. Es ist so unglaublich bedienerunfreundlich, dass es mich im Grunde sehr wundert, dass sich hier noch kein Selbstmordattentäter gefunden hat, der einfach mal die gesamte Finanzamts-IT in die Luft sprengt. Ich würde ihm dafür sofort und auf der Stelle alle Jungfrauen versprechen und besorgen, die er sich wünscht. Vielleicht sollte ich das mal an den richtigen Stellen kommunizieren.
Öffentliche Verwaltung und IT ist ja sowieso ein Oxymoron, wenn man versucht, es in einem Begriff zusammenzufassen, aber was die sich jetzt mit den 2017er Körperschaftsteuererklärungen ausgedacht haben, das toppt echt alles.
Der Witz ist, dass es gesetzlich vorgeschrieben ist. Man MUSS die Erklärung elektronisch übermitteln, das Problem ist nur, dass es im Grunde nicht funktioniert, weil man dauerhaft und ohne Chance etwas zu ändern, blödsinnige Fehlerhinweise bekommt für Stellen, die man ganz sicher richtig eingetragen hat.
Ich hatte das Problem neulich mit einer anderen Firma, die, zugegeben, etwas komplizierter ist. Da ist es mir auch nicht gelungen, die richtigen Zahlen ins elektronische Formular einzugeben. Deshalb habe ich das Formular kurzerhand mit 0 übermittelt, das klappt immerhin, und dann habe ich die richtigen Zahlen per Einspruch, schriftlich auf Papier hinterher geschickt - Einsprüche samt Begründung darf man noch auf Papier abgeben.

Aber ich meine, das ist doch alles komplett krank. Welches Idiotenhirn hat sich denn diese schwachsinnigen Plausibilitätskontrollen ausgedacht und vor allem, die noch viel schwachsinnigeren Fehlerhinweise, die einem Meldungen wie "die Funktion von Feld 890.210 wird nicht unterstützt" ausgeben, aber keinerlei Hinweis, wo um alles in der Welt das Feld 890.210 zu finden ist und was man ändern soll.

Ich habe es jetzt zwar geschafft, eine Erklärung online zu übermitteln (und der Datensatz wird nur übermittelt, wenn man alle Fehlerhinweise abgearbeitet und zum Verschwinden gebracht hat), aber meine Laune ist auf einem Tiefpunkt. Ich rege mich derart über diese schwachsinnige, völlig untaugliche Programmierung dieser zwangsweise vorgeschriebenen Übermittlungssoftware auf, dass ich vor lauter Wut nur noch schnauben kann.

Morgen steht ein Ausflug nch Leer auf dem Programm, das Krankenhaus hat angerufen, der Vater hat keine Anziehsachen und ich soll welche bringen. Ich habe beschlossen, ich kaufe einfach neue, denn seine alten sind entweder so eklig, dass ich sie längst alle in einem großen Müllsack in die Garage verbannt habe - oder irgendwo in den Tiefen der Unordnung seines Hauses versteckt, dass er sie selber auch die letzten Monate nicht mehr gefunden hat, zumindest habe ich keine saubere Wechselwäsche gefunden als ich das Haus sauber gemacht habe. Und außerdem wäre der Kram eh auf Borkum und bevor ich erst extra um Mitternacht aufstehe, um mit der Frühfähre rüberzufahren, dann das Haus auf links drehe, um zwei Hosen, zwei Pullover und drei T-Shirts zu finden, dann im Stechschritt losjage, um die Zurückfähre wieder zu erreichen, ne, da ist es einfacher, ich kaufe das einfach neu.
Mache ich alles morgen.

Heute hatte ich ja kein Auto, das wurde mir von meinem Autohaus-Menschen erst am Abend wiedergebracht, (frisch inspiziert, gewaschen und gesaugt, mit neuen Wischerblättern und einem upgedateten Navi, das Auto hat sich sozusagen im Wert verdoppelt) und so ohne Auto war ich dann in meinem Homeoffice festgenagelt, habe mich hauptsächlich damit beschäftigt, mich über alles mögliche im Computer zu ärgern, aber morgen ist dann Ausflug in die analoge WSelt geplant, Klamotten kaufen für den Vater, wird bestimmt ein Spaß
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