anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 20. Dezember 2017
Gin Basil Smash
N. ist angekommen und wir feiern den heimgekehrten Sohn



Mehr Begründung und mehr Beitrag klappt nicht



Prost
!
(Abgelegt in quick and dirty und bisher 850 x anjeklickt)

... ¿hierzu was sagen?

 
Ich bin soweit ich weiß Rechtshänder und Rechtsfüßer. Letzteres stellt sich irgendwann beim Fußball raus.

Armbanduhren trage ich nur an hohen Feiertagen aus symbolischen Gründen, irgendeinen Klunker von Opa, oder eine täuschend echt gefälschte Rolex, damit Geschäftspartner die ganze Zeit abgelenkt sind und nur denken "wtf?", während sie wer weiß was unterschreiben.

Was ich fragen will: als Rechtshänder ertrage ich eine Armbanduhr nur links. Wer will, dass ich sie rechts trage, müsste mir tausend Mark geben.
Geht das allen so oder ist das Rille?

Beim Telefonieren halte ich den Griffel ausschließlich links. Schon seit ich weiß, wie man ein Telefon bedient. Ohne dass jemand eine Empfehlung ausgesprochen hat.

Sollte ich aus objektiven Gründen das Apparatdingens ans Ohr der rechten Gehirnhälfte führen müssen, z.B. weil man ein Baby in der Linken hält oder den Zündschlüssel, fühlt sich das Telefonieren an wie What-ze-fuck. Immer und unüberbrückbar.
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Gin kenne ich nur vom Hörensagen. Ich mag Pampelmusensaft. Das versteht kaum jemand.

... ¿noch mehr sagen?  

 
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Das ist tatsächlich so, dass Armbanduhren von den allermeisten Menschen am linken Arm getragen werden und als es noch Aufziehuhren gab, war das auch praktisch, denn die Krone zum Aufziehen sitzt an der rechten Seite der Uhr und wenn man sie am linken Arm trägt, dann kommt man mit der rechten Hand problemlos an die Krone zum Aufziehen.
Trägt man die Uhr links, ist ein Aufziehen am Arm im Grunde nicht möglich.

Ich weiß das so genau, weil ich seitdem ich ca. 13 oder 14 Jahre alt bin, eine Armbanduhr trage, täglich. Und als ich meine erste Uhr bekam, natürlich eine Aufziehuhr, wurde mir mit genau dieser Begründung erklärt, warum man eine Armbanduhr am linken Arm trägt.
Meine erste Uhr trug ich also links.

In dem Sommer, in dem ich meine erste Uhr trug, arbeitete bei meiner Oma ein Mädchen*, die ich nicht nur unglaublich cool fand und sofort als Universalvorbild für Mode, Style und Meinungen erkor, sondern sie trug ihre Uhr rechts.
Ich fand das enorm chic und wechselte auch sofort den Armbanduhrenarm von links auf rechts.
Ich fand es nicht nur chic, mir gefiel auch die Erklärung dazu sehr gut, denn sie sagte, dass sie ja den ganzen Tag mit beiden Händen arbeiten müsse und mit rechts sei sie als Rechtshänderin deutlich geschickter.
Grade beim Bettenmachen hätte sie sich früher die Uhr immer verkratzt und seitdem sie sie auf dem rechten Arm trägt, kann sie da viel besser drauf aufpassen.

Ich trage seit diesem Sommer und damit seit über 40 Jahren meine Uhr rechts und nehme sie abends grundsätzlich ab. Dann kann ich sie am nächsten Morgen problemlos vor dem Anziehen aufziehen und alles ist fein.

Bettenmachen gehörte viele Sommer zu meinen Aufgaben und stets habe ich mich über die gute Idee, die Uhr auf dem anderen Arm zu tragen, gefreut, weil es das Verkratzrisiko tatsächlich deutlich minimiert.

Heute bin ich mit Uhr am rechten Arm so festgewöhnt, dass ein Armwechsel, der neulich mal nötig war, weil ich rechts eine Bandage hatte, im Grunde nicht möglich ist. Die Uhr am linken Arm habe ich gegen Mittag ausgezogen, weil es sich so verstörend verkehrt anfühlte.

Warum mein Sohn seine Uhr rechts trägt, weiß ich gar nicht, vielleicht hat er es einfach nur von mir übernommen. Ich werde ihn mal fragen.

Fürs Telefon habe ich dagegen weder ein eigenes Ohr noch einen speziellen Arm reserviert. Da ich in meiner Jugend häufiger stundenlange Dauertelefonate führte, musste sowohl Ohr als auch Arm regelmäßig gewechselt werden, rein einseitige Telefonate hätten sehr schnell zu einem heißen Ohr und einem lahmen Arm geführt.
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*die Zimmermädchen, die im Sommer, also in der Hochsaison, als Aushilfskräfte gegen Kost, Logis und Taschengeld von den Pensionen angeheuert wurden, wurden im allgemeinen Sprachgebrauch nur „Mädchen“ genannt.