anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 14. November 2015
Samstagstage...
...können manchmal ganz schön vollgepfropft sein.
Heute war einer dieser Samstage ohne Pause.
Um 10h Termin zum Rädertausch.
Vorher kein Frühstück, aber ein Kaffee, immerhin, und ein kurzer Plausch mit C., die hier übernachtet hat. Sie will mit dem Zug um 11.11h nach Münster, ich schaffe es vom Rädertausch grade rechtzeitig zurück, um C zum Bahnhof zu bringen.
Selber dann spontan beschlossen auch nach Münster zum Flohmarkt zu fahren, ist zwar schon spät, aber das Wetter ist toll, da werden noch ein paar Leute bis 12h aushalten.
Um 11.40h gleichzeitig mit einem dicken Regenguss am Flohmarkt angekommen. War also nicht mehr viel mit Flohmarkt, aber die Gemüsehändler haben ausgehalten, auch gut, deshalb kurzfristig den Essensplan fürs Wochenende umgestellt. Es gab Koriander und Petersilie, mehlig kochende Kartoffeln, süße Granatäpfel und was man sonst noch so an "normalem" Gemüse sowieso immer braucht.
Anschließend zu Mr. Wash gefahren, um ein bisschen mit dem netten Autowäscher zu flirten. Das ist nicht nur ein ganz hübscher, sondern auch noch ein echt witziger Typ, der immer so schräge Sprüche auf Lager hat und mich stets mit "Oh, Leroy was here" begrüßt. Ich finde, mein Auto sollte regelmäßig gewaschen werden.
Auf dem Rückweg an einem Schnellimbiss vorbeigekommen, auf dem "MakiMaki Sushi Green" stand und spontan beschlossen, dass das eine sehr gute FrühstücksMittagsidee ist. Parkplätze in Münster sind ein Problem, aber ich hatte Glück, es fuhr grad einer raus, so dass ich auch noch einen PolePositionParkplatz vor dem MakiMaki Laden hatte.
Es stellte sich aber heraus, dass MakiMakiSushi green nur vegane Maki-Sushis hat und ich musste meine spontane Mittagsidee noch spontaner wieder umdisponieren, denn Westfalenmänner spucken selbst die leckersten Sachen wieder aus, wenn sie erfahren, dass sie vegan sind. (So geschehen mal mit einer Portion Eis, die er erst ganz genussvoll geschleckt hat, bis ihn C. erstaunt fragte, wieso er veganes Eis isst und er sein Eis angeekelt wegwarf und sich beschwerte, wieso ich ihm nicht vorher gesagt hätte, dass diese Eisdiele nur veganes Eis hat).
Also: vegane Sushi sind kein vernünftiges Mitbringessen, eine Portion habe ich trotzdem aus Neugier gekauft. Aber, Überraschung: Direkt daneben, nur mit viel weniger auffälliger Werbung, ein echter Japaner, mit echten Sushis, so konnte die spontane Mittagsidee doch wieder umgesetzt werden.
Gegenüber ein Secondhand-Laden mit Haushaltsauflösungen, da Sushi ja nicht kalt werden können, konnte ich meinen genialen Parkplatz richtig ausnutzen und auch dort noch ausgiebig shoppen. Nachgeholte Flohmarktfreuden, ganz fein.
Um 14h wieder zu Hause, ein schnelles Sushifest mit K. gefeiert (und als gute Mutter sogar eine Portion für C. übergelassen), um 14.30h Abfahrt nach Velbert, CW's Immobilienhinterlassenschaften erfordern regelmäßige Betreuung. Diese scheint jetzt aber tatsächlich mal komplett vermietet zu sein, dreimal auf Holz klopfen!
Samstagnachmittag und kilometerlange Staus auf den Autobahnen - für insgesamt 250km zeigt das Mäusekino nachher über 5h Fahrtzeit.
Gegen 20h wieder in Greven, noch schnell einkaufen und endlich auf die Couch und Ruhe.
Irgendwas läuft im Fernseher, wunderbarer Spruch aufgeschnappt: "Ich dachte Sie essen kein Fleisch?" - "Ich bin eingefleischter Vegetarier."
Wenn das kein guter Abschluss für einen langen Samstag ist
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(Abgelegt in quick and dirty und bisher 1210 x anjeklickt)

... ¿hierzu was sagen?

 
Was ist denn an veganem Eis so schlimm? Wenns schmeckt, kan's doch egal sein, dass da kein Viechzeugs drin ist - sag ich mal als eingefleischter Nichtveganer.

... ¿noch mehr sagen?  

 
Ich glaube,
dazu sind Sie zu abgeklärt intellektuell, denn natürlich ist Ihre Einstellung dazu richtig. Sie ist aber ganz und gar nicht westfälisch. So ein echter Westfale isst auch nur echte Lebensmittel. Und veganes Eis ist nun mal "künstlich". Echte Sahne kann man nicht durch passierte Sojamilch ersetzen - oder so. (ich habe keine Ahnung, wie man veganes Milcheis macht, musste über meinen Westfalenmann aber gründlich grinsen, als er das durchaus leckere Eis angewidert von sich schob, nur weil er "so etwas" aus Prinzip ablehnt.)

 
Ich bin selber ja durchaus nicht marottenfrei, was Essen angeht, aber so viel "echter" als veganes wird konventionelles Milcheis heutzutage auch nicht mehr sein. Wenn man nicht selber alles aus dem Boden kratzt und das Viechzeugs eigenhändig füttert und dann umbringt und zubereitet, muss man mit einem gewissen Maß an Kontrollverlust und Künstlichkeit leben.

Ich habe noch im Hinterkopf, dass Flaubert in der vermeintlich guten, alten Zeit zum Stichwort "Brot" vermerkte: "Gut, dass man nicht weiß, wie viel Dreck man mitisst." Tja...