anjesagt

In meiner Vorstellung,
meinen Wünschen und meinem Selbstbild,
teile ich anderen Menschen
gern feste Rollen zu.
Oft übernehmen sie dann auch genau diese Rolle,
weil es das einfachste ist.
Das Bühnenbild ist bereitet,
ich liefere zudem die richtigen Stichworte.
Wenn sie sich jedoch dann irgendwann weigern,
diese Rolle weiter zu spielen,
bin ich enttäuscht,
und fühle mich zurückgewiesen und verraten.

Dabei haben sie nur von ihrem Recht auf Freiheit Gebrauch gemacht.
.

zu Deinem Beitrag heute, aber sehr wohl zu unserem langen Gespräch. Ich habe noch eine ganze Weile darüber nachgedacht, und dann erinnerte ich mich, dass ich kurz nach dem Tod meiner Mutter aus gegebenem Anlass (ich hatte gerade eine "Rolle" hingeschmissen) ein paar Zeilen aufgeschrieben hatte.
Gesucht und gefunden:

Rollenspiele

„Fall´ nicht aus der Rolle!“
sagte meine Mutter,
wenn sie mich unbotmäßig fand.

„Das spielt keine Rolle“
sagte mein Vater,
wenn ich mal anderer Meinung war.

Seitdem habe ich viele Rollen gespielt.
Die Gehorsame
Die Angepasste
Die Dickfellige
Die Aufopfernde
Die Verständnisvolle
Die…

Es wird Zeit, „ich selbst“ zu sein.
Oder ist das auch nur eine Rolle
aus der ich fallen kann?