anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 5. April 2021
Dies und das
Es ist erstaunlich, wie schnell so ein Tag vergeht, an dem ich zwar nicht mit Bewusstsein rumgeschlumpft habe, aber auch nichts Besonderes gemacht oder gar erlebt hätte. Aber so ohne jeden Zeit- oder Erfolgsdruck langsam vor sich hinzuwurschteln, ist ein ausgesprochen angenehmer Zeitvertreib, so könnte das Leben gerne immer sein.

N ist mit der 10.15h Fähre wieder abgefahren, ich habe ihn zum Hafen gebracht, deshalb bin ich heute relativ früh aufgestanden und war um 10.30h dann wieder zu Hause, die 2x 10m vom Auto zur Haustür reichten mir komplett als Draußenzeit, es war extremst ungemütlich.
Wildes Aprilwetter, ein anhaltend eiskalter Wind und immer wieder Hagelschauer, die sich dann mit blauem Himmel und Sonnenschein abwechselten, aber auch wenn die Sonne schien, blieb der fiese Wind, ich war sehr zufrieden, dass ich nicht raus musste.

Ich puzzelte in der Küche rum, räumte Dinge weg, die rumstanden, einiges gehörte in die Kammer, dort blieb ich hängen und sortierte die Dosen und Vorräte, eine Arbeit, die schon seit über einem Jahr auf meiner "sollte auch mal wieder gemacht werden Liste" steht. Wie nicht anders zu erwarten fanden sich diverse Dosen und Gläser mit einem Haltbarkeitsdatum jenseits der Toleranzgrenze (2016 und älter), einigen sah man schon von außen an, dass sie nicht mehr genießbar sind (Dosen mit gewölbten Deckeln), die Ravioli von 2016 rochen und schmeckten aber erstaunlicherweise noch völlig unverdächtig, es gab also heute Ravioli, der Rest landete aber im Müll. Da der große Müllsack schon seit Mittwoch befüllt wurde (vorgezogene Müllabfuhr letzte Woche), waren die aussortierten Doseninhalte genau der letzte Rest, der noch reinpasste, bevor er zugeknotet in den Müllkasten gestellt werden sollte. Blöd nur, dass er kurz bevor wir ihn zuknoten wollten, dann noch mal umfiel. Wenigstens lohnte es sich im Anschluss, die Küche zu wischen.

Ich machte also die Küche sauber, K brachte den Müllsack raus und als er wieder reinkam, teilte er mir mit, er hätte mir was zum Bloggen heute geknipst:


Es hatte gründlich gehagelt, draußen war alles weiß - und eine Stunde später war schon wieder alles weg, bevor der nächste Hagelschauer wieder alles weißfärbte. Richtig wildes Wetter.

Ich habe noch ein Brot gebacken, wir haben gemeinsam die Großportion Asche (die verbrannten Verpackungs- Pappen) aus dem Ofen geholt, das Wohnbüro aufgeräumt und das Notfallsofa (aka roter Sitzsack) wieder auf den Dachboden geschafft.
K hat weiter die Putzarbeiten rund um die Türen erledigt, jetzt ist er endgültig fertig (hoffe ich), jetzt könnte man endlich mal nachhaltig Saubermachen, dazu hatte ich heute dann aber keine Lust mehr, da ich vorher schon fünfmal saubergemacht hatte, bloß damit K anschließend auf einem sauberen Fußboden weiter verputzen konnte.

Am Abend haben wir dann eine Liste geschrieben, was wir jetzt noch aus dem Gardinengeschäft brauchen (K will jetzt überall neue Stangen haben, die alten sind tatsächlich schon ziemlich runtergekommen), außerdem haben wir die Wände vermessen und ausgerechnet, wieviele Rollen Tapete es braucht, um Wohnküche und Flur neu zu tapezieren, Wohnküche und Kammer bekommen einen neuen Fußboden und die Fußleisten wollen wir im gesamten Haus ersetzen, endlich hat K einmal alle Zimmer durchgemessen, auch das stand schon lange auf meiner "muss dringend gemacht werden-Liste".

Jetzt verfeuern wir ein weiteres Stück vom angefressenen Pflaumenbaum und genießen die zurückgewonnene Atmosphäre des Wohnbüros: Ein richtiges Sofa vorm bullernden Ofen
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Montag, 5. April 2021
Weiter rumgebastelt
Draußen ist es windig, kalt und ab und zu auch regnerisch, das richtige Wetter, um drinnen weiter aufzuräumen.
Der Verpackungsmüll ist im Wesentlichen gebändigt, die großen Kartons wurden plattgelegt, danach in eine handliche Größe zusammengefaltet und aufeinandergestapelt, mit einer Schnur drum geht das jetzt als Großgebinde in den Papiermüll.
Der ganze Kleinkram in den Kartons, also eine Unmenge an Papppolstern und Pappfüllmaterial ging den Weg durch den Ofen und ist damit jetzt schon fertig entsorgt.

Das Bett hatten wir zwar gestern soweit aufgebaut, dass wir drin schlafen konnten, aber die Rückwand musste noch montiert, bzw. an der Wand angebracht werden. Das war kniffelig, weil wir dazu die richtigen Dübel und Schrauben brauchten und außerdem mussten für zweimal drei Schrauben in derselben Höhe nebeneinander Löcher gebohrt werden, wenn der Boden uneben und die im Haus befindliche Wasserwaage nur 30cm breit ist, ist das eine Herausforderung, aber es gelang.

K ist als Handwerker unbezahlbar, weil er so genau und so akkurat, pingelig und sorgfältig arbeitet, dass das auf Stundenlohnbasis ein ungemein teurer Spaß wäre, dafür wird aber eben auch alles ganz wunderbar perfekt.

Als das Kopfteil vom Bett an der Wand hing, mussten noch die Lampen angebracht werden, auch das war wieder mit sehr Fitzelarbeit und Bastelei verbunden, aber auch das wurde natürlich perfekt. (Alle Lampen wurden neu angeschlossen und dafür wurden alle Anschlusskabel frisch verlötet, wenn schon, denn schon.)

Jetzt ist das Schlafzimmer endlich komplett fertig, ich muss mir nur noch eine Lösung als Ersatz für den "Kleiderstuhl" ausdenken, denn den würde ich gerne aussortieren, aber irgendwohin muss ich ja abends meine Kleidung legen. Dazu mache ich mir dann morgen Gedanken.

Das Beste an dem neuen Bett ist vor allem, dass wir das Ausklappbett wieder als Sofa im Wohnbüro benutzen können, damit ist dieses Zimmer jetzt wenigstens zur Hälfte wieder nutzbar, nämlich der Wohnteil. Für den Büroteil fehlen immer noch die Schreibtische, da bekam ich heute eine E-Mail, dass sich die Lieferung leider weiter verzögert, Pech
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Sonntag, 4. April 2021
Das Bett wurde geliefert
Heute morgen habe ich gleich nach dem Aufwachen im Frachtzentrum der Kleinbahn angerufen und habe dort tatsächlich den zuständigen Disponeur (Disponent?, egal, auf alle Fälle den Typ, der für die Einteilung der Fahrten zuständig ist), also den wichtigsten Typ von allen, den hatte ich persönlich an der Strippe und habe ihn mit ein wenig kokettem Rumgeflirte dazu gebracht, unser Bett in einer der heutigen Samstagslieferungen mit einzuplanen, sonst hätte es wahrscheinlich noch bis annotuck unausgeliefert am Hafen rumgestanden.
Das ist vielleicht ein Truppe da, die Jungs aus dem Frachtzentrum, manmanman.

Gegen 12h fuhr also der Kleinbahnlaster vor, insgesamt fünf Pakete für das Bett plus zwei Matratzen, das hätten wir sowieso niemals in einem normalen Auto selber transponieren können.

Den Nachmittag über waren wir dann mit Aufbauen beschäftigt. Ikeamöbel aufbauen sind die Überraschungseierfiguren für Erwachsene, es hat Spaß gemacht und wir hatten auch nur einen selbst verursachten Fehler, uns ist es nämlich gelungen, diese Minifix-Schrauben gleich in drei Löchern doppelt reinzustecken, mit der Folge, dass uns zum Schluss drei Minifix-Schrauben fehlten und K sehr lange und sehr mühsam prockeln musste, bis er die doppeltgesteckten Schrauben wieder entfernt hatte.
Aber es gelang und das Bett steht, die Matratze braucht laut Beschreibung bis zu 72 Stunden bis sie sich vollständig entfaltet hat, darauf können wir nicht warten, sie wird gleich heute Abend schon beschlafen.

Das Kopfgestell müsste an die Wand geschraubt werden, das scheiterte bisher an den nicht vorhandenen Spezialdübeln, die Wand hinterm Bett ist nämlich eine Rigipswand, aktuell steht das Kopfgestell am Kopfende einfach auf dem Fußboden, geht auch.

Morgen werden wir wohl den halben Tag damit verbringen, den Verpackungsmüll zu bändigen, es waren immerhin fünf Pakete und zwei Matratzen, die alle gründlich verpackt waren, aktuell ist das alles ein riesiger Müllhaufen, der das komplette Wohnbüro blockiert
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Freitag, 2. April 2021
Kleine Fortschritte
Insgesamt war der Tag heute deutlich produktiver als gestern, angetrieben von dem Wissen, dass N auf der 14h Fähre sitzen wird und wir bis zu seiner Ankunft wenigstens die augenfälligsten Dinge erledigt haben wollten, damit es insgesamt etwas ordentlicher und aufgeräumter hier aussieht.
K hat deshalb sehr ausdauernd den Innenausbau der Türen verputzt, ausgebremst wurde er auf den letzten Metern vom fehlenden Putzmaterial, er hatte den gesamten Gipsputz verbraucht, jetzt muss erst neuer beschafft werden, das wird wohl ein Weilchen dauern, aber das meiste ist auch schon ordentlich zugeschmiert und verputzt. Anschließend muss dann alles tapeziert werden, da wir uns noch gar nicht abschließend für Tapeten entschieden haben, läuft der Innenausbau an diesem Punkt sowie erstmal in eine entscheidungslose Leere, weshalb es auch egal ist, wenn vor der bisher eh noch nicht ausgesuchten Tapete noch ein paar allerletzte Putzstellen geglättet werden müssen.

Ich habe währenddessen die Wohnküche geputzt, wichtig war dabei das Aufräumen und Durchsortieren der Bücherregale, die standen nämlich voll mit Krimskrams und querliegenden Büchern. Einen Müllsack später war der Gesamtanblick deutlich aufgeräumter, es ist unglaublich, was sich da im Laufe der Jahre an Kram angesammelt hat, den keiner braucht, den aber auch keiner wegwerfen wollte. Jetzt ist es passiert und ich bin sehr zufrieden.
Außerdem sind alle querliegenden Bücher jetzt irgendwie ins Regal integriert, zwar nicht mehr nach dem ursprünglichen System (nach Genre und die wiederum Autoren alphabetisch, wie in einer Bücherei halt), sondern streng nach "wo Platz ist und wo sie reinpassen", an manchen Stellen war kein Platz mehr, dann habe ich dort einfach ein paar Bücher ausgesucht und in die Papiermülltonne sortiert, da war noch Platz. Ich gebe zu, es handelte sich hierbei fast ausschließlich um Bücher, die CW mal angeschleppt hatte, aber der kann sich nicht mehr dagegen wehren, dass ich seine Bücher aussortiere, also traf es diese Bücher als erstes.

Außerdem wurde natürlich alles gestaubsaugt und anschließend gewischt, das ist jetzt wieder richtig schnieke dort.
Ach, und den Esstisch habe ich abgeschliffen. Ich habe mich derart über die Ränder auf dem Holz geärgert

dass ich da dringend etwas unternehmen musste.
Ist jetzt alles weggeschliffen, aber in meinen Kopf geht immer noch nicht rein, wie man als Schreiner derart unbedarft mit einem Holztisch umgehen kann.

Grundsätzlich ist die Oberfläche sehr gut mit Hartöl imprägniert, weshalb sie eigentlich gar nicht sehr empfindlich ist. Um solche Ringe zu produzieren, muss jemand schon sehr ignorant fettige oder feuchte Dinge über einen langen Zeitraum einfach direkt auf dem Tisch stehenlassen, genau deshalb habe ich ja so über den Zustand des Tisches gestaunt.

Als ich N von der Fähre abholte, war dort der Teufel los, ca. 150 Autos drängelten sich auf dem Fährparkplatz, der nur für 50 Autos ausgelegt ist und N sagte, die Fähre war rappelvoll. So viel zu Coronalockdown.

Am Abend drehten wir noch eine Runde übern Strand

Der Wind hat gründlich aufgefrischt, jetzt machte das Meer auch wieder Geräusche
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Donnerstag, 1. April 2021
Schlechte Laune
Heute ist exakt nichts passiert.
Das Bett wurde immer noch nicht geliefert, als ich anrief, ging hartnäckig niemand ans Telefon, wir haben kein Stück weitergearbeitet hier im Haus, alles steht still und wir mittendrin.
Im Flur ist immer noch kein Strom, wir haben den Onkel nicht besucht, wir haben einfach gar nichts gemacht.
Außer den Wocheneinkauf im Discounter, das war die einzige Leistung des Tages.
Jetzt sind die Kühlschränke randvoll, bis zur Abfahrt muss hier niemand mehr einkaufen (aktuelle Meinung, wird sich erfahrungsgemäß sehr schnell ändern, aber gefühlt haben wir jetzt Vorräte bis Pfingsten).

Bei soviel Nichtstun ist es erstaunlich, wie schnell so ein Tag vergeht. Heute war schon der vierte Urlaubstag, morgen ist eine Woche rum und es ist abzusehen, das in Windeseile auch die zweite Woche rum ist und dann geht das Büroleben wieder von vorne los und ich glaube, ich habe einfach nur schlechte Laune.

Ich habe schlechte Laune, weil ich mich dann wieder mit den Menschen und den Erwartungen der Menschen im Büro auseinandersetzen muss. Und tatsächlich finde ich das alles nur unglaublich uninteressant, belanglos und außerordentlich langweilig, ich entwickele eine ganz besonders schlimme Version von Bürokratieallergie und ich fürchte, in meinem Beruf ist das ein Grund für eine Berufsunfähigkeit.

Normalerweise würde ich sagen, morgen ist bestimmt alles besser, einfach mal eine Nacht drüber schlafen - aber ich habe ja noch nicht mal ein Bett, in dem ich gemütlich schlafen könnte.
Wahrscheinlich habe ich vor allem deswegen schlechte Laune, weil nichts so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe.
Das Bett wird nicht ausgeliefert, die Schreibtische hängen irgendwo in der Nirgendwoschleife, die Schreiner haben diverse Dinge halbfertig hinterlassen und vor allem haben sie meinen Esstisch versaut, den muss ich jetzt auch noch abschleifen. So etwas macht mich völlig fassungslos. Ich meine, das sind Schreiner, Holzarbeiter, die wissen doch, wie man mit Holz umgehen muss, sollte man meinen, und dann stellen sie einfach fettige, feuchte, kalte, warme Sachen direkt auf meinen Holztisch, ohne Untersetzer, so dass der Tisch jetzt Unmengen von Ringen hat.
Niemand in meiner gesamten Familie stellt irgendwas ohne Untersetzer auf den Tisch, so dass der Tisch auch nach 15 Jahren ohne Tischdecke immer noch tiptop aussieht aussah. Eine Woche Schreiner alleine im Haus und zack: Tisch muss abgeschliffen werden.
Und da soll man keine schlechte Laune kriegen
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Mittwoch, 31. März 2021
Strandwetter
Meine Banking-App wollte mich nicht mehr per Face-ID ins Banking lassen. "Ihre Einstellungen für Face-ID haben sich geändert, bitte geben Sie Ihr Passwort ein." Grundsätzlich kann ich natürlich mein Passwort eingeben und dann ließ mich die App auch ins Banking, aber ebenso grundsätzlich sollte das kein Dauerzustand sein, d.h. wenn ich mich einmal durch die Eingabe des richtigen Passwortes wieder hinreichend identifiziert habe, dann sollte es anschließend doch bitte auch wieder per Face-ID möglich sein, das aber verweigerte die App. Bei jedem neuen Einloggen erklärte sie mir, dass sich meine Einstellungen geändert hätten und verlangte jedesmal wieder die Pin.
Deshalb rief ich heute die Hotline an und erfuhr, dass ich nach dem Einloggen (per Pin) in der App die Einstellungen ändern müsse, dort sei wahrscheinlich der Schalter für Face-ID einfach auf "aus" gestellt. Genau so war es, die gesamte Aktion, also Anruf mit Durchhangeln durch eine künstliche Sprachintelligenz, die mein Anliegen natürlich nicht verstand und mich erst nach vielen Schleifen zu einer Mitarbeiterin durchstellte, die mir dann erklärte, dass sie für diese Technikprobleme eigentlich nicht zuständig wäre, aber trotzdem die Antwort wüsste, weil sie selber privat genau das Problem auch schon mal hatte und mir deshalb die Lösung lieferte, das alles war in unter fünf Minuten erledigt, hatte mich aber vorher schon locker drei Tage darüber ärgern und viele, viele andere, untaugliche Lösungsversuche gekostet. Nicht immer lässt sich alles schneller durch selbergoogeln erledigen.

Am Vormittag ein Anruf aus dem Gardinenfachgeschäft, auch die letzten beiden Gardinen, die extra für mich bestellt wurden, sind inzwischen eingetroffen und können abgeholt werden, sie bewahren sie aber natürlich auch gerne noch zwei Wochen für mich auf. Alle anderen Gardinen hängen inzwischen und sehen sehr schön aus, es fehlt jetzt nur noch die Neuausstattung in der Wohnküche, die aber insgesamt ja sowieso erst noch ausführlich renoviert werden wird, hier sind die Gardinen also gar nicht soo eilig, aber schön zu wissen, dass das Thema theoretisch schon geklärt ist. Es fehlen dann noch die vier Schals jeweils rechts und links an den beiden Fenstern, hier gibt es den Stoff, der aber noch von einem kundigen Menschen mit Nähmaschine bearbeitet werden muss. Ich werde den Stoff zusammen mit einem der alten Schals (als Mustervorlage) wieder aufs Festland schleppen und dort in eine Näherei geben, fiel mir plötzlich als praktische Lösung ein. Ich selber besitze zwar eine Nähmaschine, nur leider kann ich die nicht bedienen, weil ich bisher noch nie die Muße hatte, mich damit ausführlich auseinanderzusetzen. Ich will zwar seit Jahren einen Nähkurs machen, aber wie das so ist, mit guten Vorhaben. Saxophonspielen will ich ja auch noch lernen. Noch 1.271 Tage??.

Das Wetter war heute noch besser und wärmer als gestern, K wollte deshalb unbedingt eine Radtour machen oder an den Strand gehen, auf alle Fälle irgendetwas outdoormäßiges, um den einen schönen Tag zu genießen, ab morgen wird es ja schon wieder schlechter, sagen die Wetterprognosen. Ich wollte aber unbedingt auf das Bett warten, weil ich in solchen Dingen absolut gläubiger Murphy-Law-Anhänger bin. Sobald hier niemand mehr im Haus ist, der eine Lieferung annehmen kann, wird die Spedition vorfahren??.
Zum Glück ließ sich das aber durch einen Anruf bei der Borkumer Kleinbahn* regeln, die mir mitteilten, dass sie den Auftrag zwar schon reinbekommen hätten, das Frachtgut wäre aber ja heute erst auf der Fähre, so dass es sowieso frühestens morgen ausgefahren wird und überhaupt, sie rufen mich dann an.
* die Borkumer Kleinbahn ist das inselansässige Transportunternehmen der AG Ems, die wiederum ein Monopol auf den Fährverkehr hat. Die Borkumer Kleinbahn betreibt die Schmalspurbahn für den Personen-Zubringerdienst vom Bahnhof zum Hafen und ist außerdem der größte Frachtgutlogistiker der Insel.

Da ich also die Bettenlieferung nicht abwarten musste, habe ich schnell erst alles andere erledigt, was mir heute wichtig war, so habe ich zwei Maschinen Wäsche gewaschen, u.a. mit der Bettwäsche der Schreiner, die bei dem tollen Wetter auch wunderbar trockneten. Und ich habe den Containerdienst angerufen, dass sie ihren Container bitte wieder abholen mögen, schon eine Stunde später war jemand da.
Von außen ist das Haus jetzt fertig (natürlich nur der erste Bauabschnitt, vorm Haus muss noch die Mauer abgerissen werden, um einen Stellplatz auf dem Grundstück zu ermöglichen, hinterm Haus muss das alte Gartenhaus noch abgerissen und ein neues gekauft und aufgebaut werden und überhaupt muss natürlich der gesamte Garten noch neu eingesät und verbessert werden. Innen wird ja auch noch gründlich weiter erneuert, aber das passiert alles so nach, jetzt freue ich mich erstmal über Schritt 1)
Zunächst mal sieht das Haus jetzt so aus:


Dann haben wir noch mal eine Runde Holz kleingesägt, ich habe mit dem Büro telefoniert und Dinge geregelt bzw. die Regelung zugesagt, zum Mittagessen gab es Erbsensuppe aus der Dose, weil mir die Dose gestern runtergefallen war und eine Riesendelle hatte und ich dachte, es ist sinnvoll, sie jetzt einfach wegzuverbrauchen. Erneute, wiederkehrende Erkenntnis: Schmeckt echt gut, sollten wir öfter machen.
Und dann sind wir endlich an den Strand gegangen. Temperaturen heute: 20°C, das Wasser sah allerdings nur optisch verlockend aus, in echt war es noch brrrrbitterkalt, aber es machte Spaß mit den Füßen drin rumzuplanschen.


Morgen soll der Wetterspaß ja schon wieder vorbei sein, hier merkt man es jetzt schon, es ist inzwischen richtig unangenehm kalt draußen, so kalt, dass wir eben den Ofen angefeuert haben, Holz haben wir schließlich genug.

Und dann habe ich mir noch mal Gedanken zu den Begriffen Rücksichtnahme, Respekt und Höflichkeit gemacht und meinem Text dazu noch mal eine paar neue Gedanken angefügt. Soweit fertig, dass ich ihn veröffentlichen würde, ist der Text noch lange nicht, aber ich freue mich jedesmal, wenn ich plötzlich einen neuen Blickwinkel entdecke, den ich bisher noch nicht bedacht oder wahrgenommen hatte und damit plötzlich Abgrenzungen so sinnvoll erklären kann, dass ich endlich selber das Gefühl habe, dass sich das richtig anfühlt
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Dienstag, 30. März 2021
Endlich wieder alleine
Die Schreiner sind abgefahren und wir haben saubergemacht. Alles haben wir noch nicht geschafft, aber schon eine ganze Menge, vor allem haben wir mehr als 10 Müllsäcke an die Straße gestellt, denn morgen ist vorgezogene Müllabfuhr. Eigentlich wird in unserer Straße immer Freitags der Müll eingesammelt, aber nächsten Freitag ist ja Feiertag, also wurde unser Termin auf Mittwoch vorgezogen. Und ich bin ein bisschen stolz auf mich, weil ich diesmal dran gedacht habe, das rechtzeitig genug im Internet nachzuschauen, in den Vorjahren fiel mir das immer erst ein, wenn ich verwundert dem Müllwagen am Mittwoch hinterhergeschaut habe.
Jetzt bin ich gespannt, ob die morgen wirklich alles mitnehmen, wenn nicht, habe ich morgen ein neues Thema zum Kümmern.

Laut Coronaregeln wäre ein Friseurbesuch heute möglich gewesen, als ich pünktlich um 10h zu meinem Termin am Salon war, fand ich dieses Schild im Schaufenster

Jetzt muss ich mir was anderes überlegen, weil ich auch überhaupt keine Ahnung habe, wie lange der Laden geschlossen bleibt.

Ich bin dann ein wenig durchs Dorf geschlendert und habe die Stille und Leere bestaunt. Die Insel existiert ja wirklich nur für die Touristen, wenn man aktuell durch die Fußgängerzone läuft, sieht das alles irgendwie gespenstisch aus.

Es war wunderschönes Wetter, fast schon Strandwetter, aber der Strand war natürlich auch noch vollkommen leer. Die Milchbudenbesitzer haben zwar schon alle ihre Buden aufgebaut bzw. sind intensiv mit dem Aufbau beschäftigt, die Strandzeltvermieter haben aber noch nicht auf Aktivität umgeschaltet, d.h. es stehen noch überhaupt keine Zelte oder Strandkörbe, sehr seltsame Kombination, Strand ohne Zelte und ohne Menschen, aber mit Milchbuden, habe ich so auch noch nie gesehen.


Ein einsames Trüppchen Rehapatienten turnte sich tapfer durch die tägliche Strandgymnastik, ansonsten saßen ein paar Rentner auf den Bänken an der Promenade, Eigentümer von Zweitwohnungen dürfen ja kommen und passend zur Vermögensverteilung in Deutschland gehören die meisten Zweitwohnungen halt Rentnern.

Gegen halb zwölf war ich wieder zu Hause und sehr gespannt, ob das Bett schon geliefert worden war, die Lieferung hatte Ikea ja extra per SMS angekündigt, zwischen 9h und 12h käme die Spedition. Dieser Termin funktionierte aber heute genauso wenig wie der Friseurtermin, nun, hoffentlich lässt sich wenigstens dieser Termin morgen nachholen.

Die Abfahrt der Schreiner verlief etwas hektisch, weil sie bis zum Schluss noch geschraubt, gesägt, gewerkelt haben, aber als sie dann weg waren, fühlte es sich für mich auch wie eine große Erleichterung an, endlich kann ich mich mit Aufräumen und Saubermachen beschäftigen und das Leben auf der Baustelle hat ein Ende.

Die Schreiner sind zwar grundsätzlich ganz nett, aber vier Tage sind halt schon sehr lang und ich bin nicht mehr daran gewöhnt, mit fremden Menschen zusammenzusein und so Abende ziehen sich dann wie Kaugummi.
Mir ist schon am zweiten Tag der Gesprächsstoff ausgegangen, K hält da deutlich länger durch als ich, aber auch er war eindeutig angestrengt.
Gestern bin ich direkt nach dem Essen aufgestanden, habe die Küche saubergemacht und bin ins Bett verschwunden. Der letzte Rest Geselligkeitsgen, das bei mir noch nie sehr stark ausgeprägt war, ist mir in den letzten Jahren komplett eingetrocknet, mir fehlt allerdings auch die rationale Begründung, weshalb ich es wiederbeleben sollte, mir geht es eindeutig besser mit ohne Geselligkeit.

Nun, das ist jetzt ja auch erst mal überstanden, die nächsten Tage können wir uns mental ausruhen und dafür körperlich auspowern, es gibt nämlich immer noch sehr viel zu tun, aber es wird.
Und es wird schön, das ist jetzt schon sehr gut zu erkennen
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