... newer stories
Sonntag, 2. Mai 2021
Ein Sonntag der normalen Art
anje, 21:15h
Heute war also der zweite Sonntag dieses Wochenendes, den ich auch so verbracht habe, wie ich gerne Sonntage verbringen, d.h. ich habe erst lange ausgeschlafen, dann das Internet halb leergelesen und anschließend ein wenig im Haus rumgepuzzelt und Dinge getan, für die ich im normalen Alltag abends absolut keine Lust mehr habe, die ich aber grundsätzlich schon gerne irgendwann erledigt haben möchte, weil es sich besser anfühlt, in einem Haus zu leben, das nicht in den Ecken überall systematisch verdreckt und runtergerockt ist.
Heute habe ich als erstes die Orangenpresse gründlich gereinigt, eine Arbeit, die man ruhig alle 20 Jahre mal machen kann, so lange besitze ich die Presse nämlich schon. Natürlich wird die Presse nach jedem Benutzen normal gereinigt, d.h. alle Teile werden auseinandergebaut, sorgfältig unter klarem Wasser abgespült, abgetrocknet und wieder zusammengesetzt. Aber nach 20 Jahren "nur spülen" hatte sich auf den Edelstahloberflächen von Sieb und Auffangbehälter eine sehr hartnäckige Kalkschicht abgesetzt. D.h., Kalk war das nicht, denn es ließ sich nicht mit Entkalker lösen, es war nur so ähnlich wie Kalk, eher so eine Art Zahnstein bzw. "Orangensaftstein", der sich nur mit sehr kräftigem Schrubben und Kratzen mühsam lösen ließ, an den Rändern und Ecken war es besonders kompliziert, da konnte ich nicht genug Druck zum wegschrubben ausüben. Nach einer Stunde intensiven Putzens war ich dann aber mit dem Ergebnis zufrieden, für die nächsten 20 Jahre muss das reichen.
Danach habe ich mich mit den Gardinen aus dem Arbeitszimmer beschäftigt, die ich vor drei Wochen abgenommen hatte, weil ich stattdessen halbhohe Scheibengardinen anbrachte. Die deutlich dichteren Raffrollogardinen fehlten mir dann aber doch sehr schnell, weil die Sonne jetzt unangenehm blendet. Also wollte ich die Raffrollos wenigstens als Option zum Runterlassen bei Bedarf wieder angebracht haben, gewaschen waren sie in der Zwischenzeit, ich musste sie jetzt nur noch bügeln und die Schnüre neu einziehen. Das konnte ich alleine, beim Anbringen hat mir dann K geholfen, weil der Schreibtisch vorm Fenster weggeschoben werden musste. Die Demontage neulich habe ich noch ohne Wegschieben des Schreibtischs hinbekommen, aber zum Neuanbringen sah ich ein, dass es sinnvoller ist, sich Platz zu schaffen. Dabei ergab sich die Gelegenheit, hinter/unter dem Schreibtisch auch gleich den Dreck der letzten Jahre zu entfernen und weil ich einmal so gut an die Fenster rankam, da konnte ich sie auch gleich putzen und mich mal wieder über den praktischen Fenstersauger freuen.
So kommt eins zum anderen, K hat sich anschließend noch ausführlich mit der Neuverkabelung aller Geräte beschäftigt, denn auch die Mehrfachsteckdosen mussten entstöpselt werden, um den Tisch zu verrücken, da bietet es sich an, das im Laufe der Zeit entstandene Kabelgewirr zu ordnen.
Ein grundsätzlicher Nachteil eines Sonntags ist aber, dass danach ein Montag kommt und mir der Gedanke daran regelmäßig die Hälfte des Sonntags versaut. Ich bin da ähnlich gestrickt wie Till Eulenspiegel, der beim Hinunterlaufen eines Berges auch immer stöhnte und jammerte, weil er sich bei jedem Schritt abwärts vorstellte, dass er das auch alles wieder hinauflaufen muss.
Genau deshalb fand ich den gestrigen Sonntag ja so schön, weil der am Abend schon sichtbare Folgetag eben kein Montag war.
Und im Vergleich zu einem Samstag sorgt der Sonntag für das deutlich bessere gefühlte Gewissen, weil ein Samstag halt noch ein normaler Werktag ist, deshalb müssen rein theoretisch und gefühlt am Samstag deutlich mehr Dinge erledigt werden als am Sonntag. Wenn der Samstag aber auch ein Sonntag ist, nun, dann geht das leider alles nicht und man kann sich mit komplett reinem Gewissen nur mit den Dingen beschäftigen, die man selber gerne tun möchte.
Unterm Strich ist das natürlich alles nur fette Einbildung, aber wenn es mir gelingt, mich in diesem Punkt gründlich und nachhaltig selber zu beschummeln, indem ich aus Samstagen einfach auch Sonntage mache, dann bin ich sehr sicher, dass ich so ein Wochenende auf Dauer deutlich mehr genießen kann
.
Heute habe ich als erstes die Orangenpresse gründlich gereinigt, eine Arbeit, die man ruhig alle 20 Jahre mal machen kann, so lange besitze ich die Presse nämlich schon. Natürlich wird die Presse nach jedem Benutzen normal gereinigt, d.h. alle Teile werden auseinandergebaut, sorgfältig unter klarem Wasser abgespült, abgetrocknet und wieder zusammengesetzt. Aber nach 20 Jahren "nur spülen" hatte sich auf den Edelstahloberflächen von Sieb und Auffangbehälter eine sehr hartnäckige Kalkschicht abgesetzt. D.h., Kalk war das nicht, denn es ließ sich nicht mit Entkalker lösen, es war nur so ähnlich wie Kalk, eher so eine Art Zahnstein bzw. "Orangensaftstein", der sich nur mit sehr kräftigem Schrubben und Kratzen mühsam lösen ließ, an den Rändern und Ecken war es besonders kompliziert, da konnte ich nicht genug Druck zum wegschrubben ausüben. Nach einer Stunde intensiven Putzens war ich dann aber mit dem Ergebnis zufrieden, für die nächsten 20 Jahre muss das reichen.
Danach habe ich mich mit den Gardinen aus dem Arbeitszimmer beschäftigt, die ich vor drei Wochen abgenommen hatte, weil ich stattdessen halbhohe Scheibengardinen anbrachte. Die deutlich dichteren Raffrollogardinen fehlten mir dann aber doch sehr schnell, weil die Sonne jetzt unangenehm blendet. Also wollte ich die Raffrollos wenigstens als Option zum Runterlassen bei Bedarf wieder angebracht haben, gewaschen waren sie in der Zwischenzeit, ich musste sie jetzt nur noch bügeln und die Schnüre neu einziehen. Das konnte ich alleine, beim Anbringen hat mir dann K geholfen, weil der Schreibtisch vorm Fenster weggeschoben werden musste. Die Demontage neulich habe ich noch ohne Wegschieben des Schreibtischs hinbekommen, aber zum Neuanbringen sah ich ein, dass es sinnvoller ist, sich Platz zu schaffen. Dabei ergab sich die Gelegenheit, hinter/unter dem Schreibtisch auch gleich den Dreck der letzten Jahre zu entfernen und weil ich einmal so gut an die Fenster rankam, da konnte ich sie auch gleich putzen und mich mal wieder über den praktischen Fenstersauger freuen.
So kommt eins zum anderen, K hat sich anschließend noch ausführlich mit der Neuverkabelung aller Geräte beschäftigt, denn auch die Mehrfachsteckdosen mussten entstöpselt werden, um den Tisch zu verrücken, da bietet es sich an, das im Laufe der Zeit entstandene Kabelgewirr zu ordnen.
Ein grundsätzlicher Nachteil eines Sonntags ist aber, dass danach ein Montag kommt und mir der Gedanke daran regelmäßig die Hälfte des Sonntags versaut. Ich bin da ähnlich gestrickt wie Till Eulenspiegel, der beim Hinunterlaufen eines Berges auch immer stöhnte und jammerte, weil er sich bei jedem Schritt abwärts vorstellte, dass er das auch alles wieder hinauflaufen muss.
Genau deshalb fand ich den gestrigen Sonntag ja so schön, weil der am Abend schon sichtbare Folgetag eben kein Montag war.
Und im Vergleich zu einem Samstag sorgt der Sonntag für das deutlich bessere gefühlte Gewissen, weil ein Samstag halt noch ein normaler Werktag ist, deshalb müssen rein theoretisch und gefühlt am Samstag deutlich mehr Dinge erledigt werden als am Sonntag. Wenn der Samstag aber auch ein Sonntag ist, nun, dann geht das leider alles nicht und man kann sich mit komplett reinem Gewissen nur mit den Dingen beschäftigen, die man selber gerne tun möchte.
Unterm Strich ist das natürlich alles nur fette Einbildung, aber wenn es mir gelingt, mich in diesem Punkt gründlich und nachhaltig selber zu beschummeln, indem ich aus Samstagen einfach auch Sonntage mache, dann bin ich sehr sicher, dass ich so ein Wochenende auf Dauer deutlich mehr genießen kann
.
334 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
... older stories