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Montag, 5. November 2018
Mal wieder in letzter Sekunde pünktlich
anje, 21:29h
Auch wenn ich grundsätzlich zum Team "Deadlineverlängerung" gehöre und den Spruch "zum Glück gibt es die letzte Sekunde, sonst würde ja nie etwas fertig" voll unterschreibe, so kann ich es gleichzeitig gar nicht leiden, unter Zeitdruck zu geraten und die typischen, fixen Fertigseinmusstermine mit Weltuntergangsfolgen hasse ich sehr.
Ich benutze deshalb zB nur sehr ungern öffentliche Verkehrsmittel, weil die immer mit festen Abfahrzeiten verbunden sind, die nur das Transportunternehmen flexibel interpretieren darf, nie der Kunde.
Im öffentlichen Personen-Nahverkehr sind die Folgen eines verpassten Anschlusses zwar meist keine Weltuntergangsszenarien, hier ärgere ich mich dafür über unnötige Wartereien, außerdem stresst mich hier die schiere Masse der Menschen, die dasselbe Verkehrsmittel benutzt wie ich und vor allem stressen mich die Menschen, die mir körperlich nahekommen, was sich in überfüllten Bussen oder S-Bahnen nur schlecht vermeiden lässt.
Im Fernverkehr und vor allem im Fährverkehr sind die Folgen einer verpassten Verbindung dagegen meist deutlich dramatischer, und grade der Fährverkehr lässt sich für mich oft nicht vermeiden. Ich weiche zwar schon regelmäßig auf das fahrplanunabhängige Flugzeug aus, aber mangels Fliewatüt bin ich spätestens dann auf die Fähre angewiesen, wenn ich das Auto mitnehmen möchte.
Eine verpasste Fähre ist üblicherweise eine ziemlich sehr lästige Angelegenheit. Je nach Saison sind die Autoplätze auf den Fähren meist schon lange im Vorhinein ausgebucht, wenn man also seinen "slot" verpasst hat, dann hat man ein ernsthaftes Problem, weil man eben nicht einfach die nächste Fähre nehmen kann.
Wenn man die letzte Fähre des Tages gebucht hat, was vor allem am Wochenende normal ist, dann ist das Fähreverpassen auch ziemlich blöd, denn man kommt am Freitag halt nicht mehr rüber und muss in der Walachei übernachten. Alternativ fährt man wieder zurück und hat dadurch 400km sinnloses Autofahren gewonnen, was im Ergebnis auch nicht günstiger oder bequemer ist als irgendwo in der Nähe des Hafens zu übernachten. Zusätzlich hat man sich mit der verpassten Fähre am Freitag auch gleich den halben Samstag mitversaut, denn vor mittags ist man dann üblicherweise nicht da.
Die Sonntagsfähre bei der Fahrt aufs Festland zu verpassen ist ebenfalls sehr schlecht, denn mit der ersten Fähre am Montag kommt man erst nach dem Mittagsessen im Büro an, was selbst bei meinen sehr flexiblen Arbeitszeit deutlich zu spät ist.
Wenn ich Fähre fahren muss, steigt mein Stresslevel also schon mal per se und ich baue sehr gerne große und ausreichende Sicherheitszeitpuffer ein, damit bloß nichts schief geht.
Aber natürlich geht regelmäßig irgendetwas schief, und sei es, dass ich keine Minute meines Sicherheitspuffers für die Anreise gebraucht habe, deshalb eine viel zu lange Wartezeit am Hafen verbringen müsste und darum natürlich übermütig werde und meine, ich könnte, statt sinnlos am Kai zu warten, vielleicht doch noch irgendwelche Dinge unternehmen, in Emden zB fahre ich dann gerne in die Autowaschanlage und vor Eemshaven liegt das holländische McDov mit den leckeren McKroket und beides sind wunderbare Gelegenheiten, dass spätestens jetzt etwas deutlich länger dauert als ich "mal eben" dafür Zeit übrig habe.
Wenn ich von Greven nach Borkum fahre, dann ist die nur schwer kalkulierbare Fahrtstrecke allerdings das größte Problem. Bei 200km Distanz ist es immer möglich, dass unterwegs irgendwelche unvorhergesehenen Stockungen, Sperrungen oder ähnliche Zeitverzögerungen den eingebauten Zeitpuffer schneller auffressen als ich in der verbliebenen Zeit durchRasen zügigeres Autofahren wieder aufholen kann und wenn das schon gleich zu Beginn der Fahrt passiert, dann werde ich sehr hektisch, stressig und ausgesprochen unleidlich.
Früher (also so vor ca. 30 Jahren) war ich ein begeisterter Autofahrer. Ich habe Autofahren (jedes Fahrzeug) geliebt und habe allerlei verrückte Dinge getan, nur damit mich jemand Autofahren ließ. In meiner Autofahreranfängerzeit sind sehr viele schräge Dinge passiert, aufregende, lustige und auch sehr skurrile, aber das ist eine andere Geschichte, hier wollte ich nur sagen, dass ich früher wirklich ein begeisterter Autofahrer war. Ich habe das übrigens auch mal semiprofessionell trainiert, so mit Schleuderkurs und Rallyestreifen.
Heute, rund 30 Jahre später, hat sich das doch deutlich gelegt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich Autofahren belastend finde, aber ich drängel mich auf alle Fälle nicht mehr nach vorne und bleibe im Zweifel auch lieber zu Hause statt sinnlos in der Gegend rumzukurven.
Was ich auch längst nicht mehr so spannend finde wie früher ist Rasen. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Mal über 200km/h, damals war ich 18 und hatte einen Freund überredet, mich ans Steuer seines E-Type zu lassen. Okay, vor 30 Jahren konnten auch längst nicht so viele Autos überhaupt 200 km/h fahren, wie das heute normal ist und ein E-Type war auch vor 30 Jahren schon etwas Besonderes, aber viel aufregender als das Auto selber fand ich diese imaginäre Geschwindigkeitsgrenze. Ich bin auch gerne Trecker gefahren - aber Rennautos fand ich schon deutlich spannender.
Heute finde ich es immer noch wichtig, ein Auto zu haben, was ausreichend Kraftreserven hat, weil ich das für ein Sicherheits-Plus halte. Es gibt nämlich immer wieder Situationen, wo man mit Gas geben sicherer klarkommt als mit einer Vollbremsung. Aber über lange Strecken Höchstgeschwindigkeit fahren, finde ich heute nur noch anstrengend.
Und deshalb fahre ich auch grundsätzlich gerne durch Holland, weil ich da komplett regelkonform und ohne schlechtes Gewissen langsam durch die Gegend gondeln kann. Um verlorene Zeit aufzuholen ist Holland dagegen eher unpraktisch.
Wenn man die knapp 200 km Greven-Eemshaven komplett regelkonform und ohne jede externe Störung fährt, dann braucht man ca. 2,5 Stunden, weil zwei Drittel der Strecke über Landstraßen und durch Stadtverkehr geht. Normalerweise versuche ich immer 3,5 Stunden vor Abfahrt der Fähre in Greven loszufahren, das gelingt aber selten, weil ich fast nie so pünktlich loskomme, wie ich das gut fände. Irgendwas ist halt immer, was noch schnell erledigt werden muss und dann müssen noch Dinge ins Auto gepackt werden oder überhaupt zusammengepackt werden - wenn K mitfährt, schummele ich die Fährabfahrt schon aus Prinzip immer eine halbe Stunde nach vorne, sonst käme er überhaupt gar nie aus dem Quark.
Vergleichbar stressig ist es aber auch vor den Fahrten von Borkum nach Greven, denn ich habe grundsätzlich den Anspruch, das Haus einigermaßen sauber und krümelfrei zu verlassen (Ungeziefer ist ein weiteres meiner Hysterieprobleme) und wenn ich weiß, dass ich nicht sofort am nächsten Wochenende wiederkomme, dann fahre ich auch gerne die Energieversorgung runter und mache das Haus grundsätzlich "sturmsicher", auf einer Insel kann es auch im August schon mal einen Orkan geben. Das Haus abfahrbereit zu machen dauert leider etwas, hängt natürlich davon ab, wie wild man die Tage vorher gehaust hat, aber so 2-3 Stunden sind da schnell um.
Wenn man nun weiß, dass die Fähre um 13.30h geht, man am Samstagnachmittag ein Loch in die Decke gemacht hat, um anschließend frustriert allen Dreck liegen zu lassen (auch den in der Küche, weil man sich alkoholisch getröstet hat und deshalb keinerlei Lust mehr hatte, noch irgendetwas aufzuräumen), man außerdem weiß, dass der Weg nicht direkt zum Hafen geht, sondern vorher ein Pilot am Flugplatz abgesetzt werden muss, dann ist ein Stress-Hysterieanfall bei mir sozusagen nicht zu vermeiden, wenn ich erst um 10h aufstehe.
Unter diesen Bedingungen bin ich eigentlich sehr stolz, wie cool ich das gestern dann doch noch alles gewuppt habe, nur auf der Fahrt zum Flugplatz, als es schon nach 13h war und dann so ein dämliches Kurgastauto vor mir unbedingt Sightseeing mit 20 km/h machen musste, da bin ich dann doch ein wenig laut geworden, aber ansonsten hat alles gut geklappt, ich habe nichts dramatisches vergessen und das Haus ist sturmsicher und halbwegs sauber.
Morgen gehe ich Plissees kaufen
.
Ich benutze deshalb zB nur sehr ungern öffentliche Verkehrsmittel, weil die immer mit festen Abfahrzeiten verbunden sind, die nur das Transportunternehmen flexibel interpretieren darf, nie der Kunde.
Im öffentlichen Personen-Nahverkehr sind die Folgen eines verpassten Anschlusses zwar meist keine Weltuntergangsszenarien, hier ärgere ich mich dafür über unnötige Wartereien, außerdem stresst mich hier die schiere Masse der Menschen, die dasselbe Verkehrsmittel benutzt wie ich und vor allem stressen mich die Menschen, die mir körperlich nahekommen, was sich in überfüllten Bussen oder S-Bahnen nur schlecht vermeiden lässt.
Im Fernverkehr und vor allem im Fährverkehr sind die Folgen einer verpassten Verbindung dagegen meist deutlich dramatischer, und grade der Fährverkehr lässt sich für mich oft nicht vermeiden. Ich weiche zwar schon regelmäßig auf das fahrplanunabhängige Flugzeug aus, aber mangels Fliewatüt bin ich spätestens dann auf die Fähre angewiesen, wenn ich das Auto mitnehmen möchte.
Eine verpasste Fähre ist üblicherweise eine ziemlich sehr lästige Angelegenheit. Je nach Saison sind die Autoplätze auf den Fähren meist schon lange im Vorhinein ausgebucht, wenn man also seinen "slot" verpasst hat, dann hat man ein ernsthaftes Problem, weil man eben nicht einfach die nächste Fähre nehmen kann.
Wenn man die letzte Fähre des Tages gebucht hat, was vor allem am Wochenende normal ist, dann ist das Fähreverpassen auch ziemlich blöd, denn man kommt am Freitag halt nicht mehr rüber und muss in der Walachei übernachten. Alternativ fährt man wieder zurück und hat dadurch 400km sinnloses Autofahren gewonnen, was im Ergebnis auch nicht günstiger oder bequemer ist als irgendwo in der Nähe des Hafens zu übernachten. Zusätzlich hat man sich mit der verpassten Fähre am Freitag auch gleich den halben Samstag mitversaut, denn vor mittags ist man dann üblicherweise nicht da.
Die Sonntagsfähre bei der Fahrt aufs Festland zu verpassen ist ebenfalls sehr schlecht, denn mit der ersten Fähre am Montag kommt man erst nach dem Mittagsessen im Büro an, was selbst bei meinen sehr flexiblen Arbeitszeit deutlich zu spät ist.
Wenn ich Fähre fahren muss, steigt mein Stresslevel also schon mal per se und ich baue sehr gerne große und ausreichende Sicherheitszeitpuffer ein, damit bloß nichts schief geht.
Aber natürlich geht regelmäßig irgendetwas schief, und sei es, dass ich keine Minute meines Sicherheitspuffers für die Anreise gebraucht habe, deshalb eine viel zu lange Wartezeit am Hafen verbringen müsste und darum natürlich übermütig werde und meine, ich könnte, statt sinnlos am Kai zu warten, vielleicht doch noch irgendwelche Dinge unternehmen, in Emden zB fahre ich dann gerne in die Autowaschanlage und vor Eemshaven liegt das holländische McDov mit den leckeren McKroket und beides sind wunderbare Gelegenheiten, dass spätestens jetzt etwas deutlich länger dauert als ich "mal eben" dafür Zeit übrig habe.
Wenn ich von Greven nach Borkum fahre, dann ist die nur schwer kalkulierbare Fahrtstrecke allerdings das größte Problem. Bei 200km Distanz ist es immer möglich, dass unterwegs irgendwelche unvorhergesehenen Stockungen, Sperrungen oder ähnliche Zeitverzögerungen den eingebauten Zeitpuffer schneller auffressen als ich in der verbliebenen Zeit durch
Früher (also so vor ca. 30 Jahren) war ich ein begeisterter Autofahrer. Ich habe Autofahren (jedes Fahrzeug) geliebt und habe allerlei verrückte Dinge getan, nur damit mich jemand Autofahren ließ. In meiner Autofahreranfängerzeit sind sehr viele schräge Dinge passiert, aufregende, lustige und auch sehr skurrile, aber das ist eine andere Geschichte, hier wollte ich nur sagen, dass ich früher wirklich ein begeisterter Autofahrer war. Ich habe das übrigens auch mal semiprofessionell trainiert, so mit Schleuderkurs und Rallyestreifen.
Heute, rund 30 Jahre später, hat sich das doch deutlich gelegt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich Autofahren belastend finde, aber ich drängel mich auf alle Fälle nicht mehr nach vorne und bleibe im Zweifel auch lieber zu Hause statt sinnlos in der Gegend rumzukurven.
Was ich auch längst nicht mehr so spannend finde wie früher ist Rasen. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Mal über 200km/h, damals war ich 18 und hatte einen Freund überredet, mich ans Steuer seines E-Type zu lassen. Okay, vor 30 Jahren konnten auch längst nicht so viele Autos überhaupt 200 km/h fahren, wie das heute normal ist und ein E-Type war auch vor 30 Jahren schon etwas Besonderes, aber viel aufregender als das Auto selber fand ich diese imaginäre Geschwindigkeitsgrenze. Ich bin auch gerne Trecker gefahren - aber Rennautos fand ich schon deutlich spannender.
Heute finde ich es immer noch wichtig, ein Auto zu haben, was ausreichend Kraftreserven hat, weil ich das für ein Sicherheits-Plus halte. Es gibt nämlich immer wieder Situationen, wo man mit Gas geben sicherer klarkommt als mit einer Vollbremsung. Aber über lange Strecken Höchstgeschwindigkeit fahren, finde ich heute nur noch anstrengend.
Und deshalb fahre ich auch grundsätzlich gerne durch Holland, weil ich da komplett regelkonform und ohne schlechtes Gewissen langsam durch die Gegend gondeln kann. Um verlorene Zeit aufzuholen ist Holland dagegen eher unpraktisch.
Wenn man die knapp 200 km Greven-Eemshaven komplett regelkonform und ohne jede externe Störung fährt, dann braucht man ca. 2,5 Stunden, weil zwei Drittel der Strecke über Landstraßen und durch Stadtverkehr geht. Normalerweise versuche ich immer 3,5 Stunden vor Abfahrt der Fähre in Greven loszufahren, das gelingt aber selten, weil ich fast nie so pünktlich loskomme, wie ich das gut fände. Irgendwas ist halt immer, was noch schnell erledigt werden muss und dann müssen noch Dinge ins Auto gepackt werden oder überhaupt zusammengepackt werden - wenn K mitfährt, schummele ich die Fährabfahrt schon aus Prinzip immer eine halbe Stunde nach vorne, sonst käme er überhaupt gar nie aus dem Quark.
Vergleichbar stressig ist es aber auch vor den Fahrten von Borkum nach Greven, denn ich habe grundsätzlich den Anspruch, das Haus einigermaßen sauber und krümelfrei zu verlassen (Ungeziefer ist ein weiteres meiner Hysterieprobleme) und wenn ich weiß, dass ich nicht sofort am nächsten Wochenende wiederkomme, dann fahre ich auch gerne die Energieversorgung runter und mache das Haus grundsätzlich "sturmsicher", auf einer Insel kann es auch im August schon mal einen Orkan geben. Das Haus abfahrbereit zu machen dauert leider etwas, hängt natürlich davon ab, wie wild man die Tage vorher gehaust hat, aber so 2-3 Stunden sind da schnell um.
Wenn man nun weiß, dass die Fähre um 13.30h geht, man am Samstagnachmittag ein Loch in die Decke gemacht hat, um anschließend frustriert allen Dreck liegen zu lassen (auch den in der Küche, weil man sich alkoholisch getröstet hat und deshalb keinerlei Lust mehr hatte, noch irgendetwas aufzuräumen), man außerdem weiß, dass der Weg nicht direkt zum Hafen geht, sondern vorher ein Pilot am Flugplatz abgesetzt werden muss, dann ist ein Stress-Hysterieanfall bei mir sozusagen nicht zu vermeiden, wenn ich erst um 10h aufstehe.
Unter diesen Bedingungen bin ich eigentlich sehr stolz, wie cool ich das gestern dann doch noch alles gewuppt habe, nur auf der Fahrt zum Flugplatz, als es schon nach 13h war und dann so ein dämliches Kurgastauto vor mir unbedingt Sightseeing mit 20 km/h machen musste, da bin ich dann doch ein wenig laut geworden, aber ansonsten hat alles gut geklappt, ich habe nichts dramatisches vergessen und das Haus ist sturmsicher und halbwegs sauber.
Morgen gehe ich Plissees kaufen
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