Donnerstag, 21. Oktober 2021
Wind und Wetter und urlaubende Naturliebhaberrentner
anje, 01:39h
Das war ein kurzer, langer Drinnentag heute.
Draußen ist ziemlich viel Wind und ständig neue, prasselnde Regenschauer, nichts, was mich verlocken würde, mal ein wenig vor die Tür zu gehen.
Auf Facebook lese ich Posts von Urlaubsneulingen, die verunsichert fragen, was man denn bei so einem Sturm macht und welche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen sind. Darauf antworten jede Menge selbsternannte Inselurlaubsprofis, dass das doch alles kein Problem sei, Sturm sei erst, wenn die Schafe keine Locken mehr hätten und sie wären heute stundenlang am Strand gewesen und hätten es genossen, wie intensiv man dort die Natur spürt und ich verdrehe innerlich die Augen und denke mir, die haben doch alle einen Knall.
Die Schisshasen genauso wie die selbstbewussten Draufgänger, die einen, weil sie Schisshasen sind, die anderen, weil sie etwas fühlen, was sie nur fühlen, weil sie sich das einbilden, was sie gerne genau so fühlen möchten, und diese unreflektierte Selbstbetrügerei finde ich noch bekloppter als jede ängstliche Schisshaserei.
Und den Spruch mit den Schafen ohne Locken kann ich auch nicht mehr hören.
Ich finde, wir haben draußen grade ein Scheißwetter, aber natürlich ist die Insel rappelvoll mit Urlaubern, die alle in beengten, anonymen Unterkünften stecken und einfach drin bleiben noch weniger attraktiv finden als sich am Strand nassregen und sandstrahlen zu lassen und so rennen sie denn tatsächlich immer noch in Mengen draußen rum und reden sich das Wetter schön.
Wir haben für den Urlaub bezahlt, wir werden ihn jetzt genießen. Punkt!
Und ja, ich habe meinen Facebookaccount immer noch nicht gelöscht, weil ich viel zu viel Spaß daran habe, regelmäßig die Posts in den lokalen Gruppen durchzulesen und innerlich darüber zu lästern.
Und es gibt viele Teilnehmer dort, Borkum verkommt immer mehr zur Rentnerinsel, weil es ja auch immer mehr Rentner gibt, die immer mehr Kohle haben und sich damit auch die drastisch steigenden Preise für Urlaub auf einer deutschen Nordseeinsel leisten können.
Es gibt natürlich auch immer mehr Rentner, die keine Kohle haben, was daran liegt, dass es absolut und überhaupt jährlich immer mehr Rentner gibt und künftig noch mehr geben wird, die Boomer kommen schließlich grade erst ins Rentenalter, aber in absoluten Zahlen steigt halt die Menge der wohlhabenden Rentner auch immer weiter - und auf die absoluten Zahlen kommt es an, wenn es um ausgebuchte Übernachtungskontingente geht, denn die Übernachtungskontingente selber werden nicht mehr, weshalb die wachsende Zahl der wohlhabenden Rentner perfekt dafür sorgt, die Preise immer weiter steigen zu lassen. Angebot und Nachfrage, so funktioniert der Markt.
Dass ich ein mittelgroßes Rentnerproblem habe, ist nicht neu, es wird auch nicht dadurch besser, dass ich mich selber dem Rentenalter immer mehr nähere, eher im Gegenteil. Und die aktuellen, höchst aktiven Silverager, die gegen jede Vernunft bei diesem Wetter draußen die Natur genießend durch Sand und Regen stolpern, die finde ich besonders gruselig, wie bescheuert muss man eigentlich werden, wenn man nicht mehr arbeitet?
Apropos, ich war heute natürlich nicht vor der Tür, ich arbeite ja noch. So ein Homeofficetag dauert übrigens ziemlich lange, wenn man eigentlich keinen Bock hat und sich nur durch selbstauferlegte Selbstdisziplin irgendwie bei der Stange oder besser: am Rechner hält. Als ich um Viertel nach sechs auf die Uhr schaute, war es erst 14.30h und ich dachte, der Tag geht gar nie um.
Schließlich war es aber dann doch 18.15h - und fünf Minuten später schon 20h, da hatte ich plötzlich doch noch dringend etwas zu erledigen und dann vergeht die Zeit ja in einem Affentempo.
Alles etwas kompliziert im Moment, aber einfach wäre ja auch langweilig
.
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Draußen ist ziemlich viel Wind und ständig neue, prasselnde Regenschauer, nichts, was mich verlocken würde, mal ein wenig vor die Tür zu gehen.
Auf Facebook lese ich Posts von Urlaubsneulingen, die verunsichert fragen, was man denn bei so einem Sturm macht und welche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen sind. Darauf antworten jede Menge selbsternannte Inselurlaubsprofis, dass das doch alles kein Problem sei, Sturm sei erst, wenn die Schafe keine Locken mehr hätten und sie wären heute stundenlang am Strand gewesen und hätten es genossen, wie intensiv man dort die Natur spürt und ich verdrehe innerlich die Augen und denke mir, die haben doch alle einen Knall.
Die Schisshasen genauso wie die selbstbewussten Draufgänger, die einen, weil sie Schisshasen sind, die anderen, weil sie etwas fühlen, was sie nur fühlen, weil sie sich das einbilden, was sie gerne genau so fühlen möchten, und diese unreflektierte Selbstbetrügerei finde ich noch bekloppter als jede ängstliche Schisshaserei.
Und den Spruch mit den Schafen ohne Locken kann ich auch nicht mehr hören.
Ich finde, wir haben draußen grade ein Scheißwetter, aber natürlich ist die Insel rappelvoll mit Urlaubern, die alle in beengten, anonymen Unterkünften stecken und einfach drin bleiben noch weniger attraktiv finden als sich am Strand nassregen und sandstrahlen zu lassen und so rennen sie denn tatsächlich immer noch in Mengen draußen rum und reden sich das Wetter schön.
Wir haben für den Urlaub bezahlt, wir werden ihn jetzt genießen. Punkt!
Und ja, ich habe meinen Facebookaccount immer noch nicht gelöscht, weil ich viel zu viel Spaß daran habe, regelmäßig die Posts in den lokalen Gruppen durchzulesen und innerlich darüber zu lästern.
Und es gibt viele Teilnehmer dort, Borkum verkommt immer mehr zur Rentnerinsel, weil es ja auch immer mehr Rentner gibt, die immer mehr Kohle haben und sich damit auch die drastisch steigenden Preise für Urlaub auf einer deutschen Nordseeinsel leisten können.
Es gibt natürlich auch immer mehr Rentner, die keine Kohle haben, was daran liegt, dass es absolut und überhaupt jährlich immer mehr Rentner gibt und künftig noch mehr geben wird, die Boomer kommen schließlich grade erst ins Rentenalter, aber in absoluten Zahlen steigt halt die Menge der wohlhabenden Rentner auch immer weiter - und auf die absoluten Zahlen kommt es an, wenn es um ausgebuchte Übernachtungskontingente geht, denn die Übernachtungskontingente selber werden nicht mehr, weshalb die wachsende Zahl der wohlhabenden Rentner perfekt dafür sorgt, die Preise immer weiter steigen zu lassen. Angebot und Nachfrage, so funktioniert der Markt.
Dass ich ein mittelgroßes Rentnerproblem habe, ist nicht neu, es wird auch nicht dadurch besser, dass ich mich selber dem Rentenalter immer mehr nähere, eher im Gegenteil. Und die aktuellen, höchst aktiven Silverager, die gegen jede Vernunft bei diesem Wetter draußen die Natur genießend durch Sand und Regen stolpern, die finde ich besonders gruselig, wie bescheuert muss man eigentlich werden, wenn man nicht mehr arbeitet?
Apropos, ich war heute natürlich nicht vor der Tür, ich arbeite ja noch. So ein Homeofficetag dauert übrigens ziemlich lange, wenn man eigentlich keinen Bock hat und sich nur durch selbstauferlegte Selbstdisziplin irgendwie bei der Stange oder besser: am Rechner hält. Als ich um Viertel nach sechs auf die Uhr schaute, war es erst 14.30h und ich dachte, der Tag geht gar nie um.
Schließlich war es aber dann doch 18.15h - und fünf Minuten später schon 20h, da hatte ich plötzlich doch noch dringend etwas zu erledigen und dann vergeht die Zeit ja in einem Affentempo.
Alles etwas kompliziert im Moment, aber einfach wäre ja auch langweilig
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