anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 18. Juli 2018
Freifreifrei
Meine Freiheit genieße ich aktuell hauptsächlich durch Nichtstun bzw. dadurch, dass ich nichts Vernünftiges tue, sondern nur Dinge, zu denen ich grade in dem Moment, wo ich sie tue, auch wirklich Lust habe.

Das führt unterm Strich zu einem ziemlichen Durcheinander, 27 angefangene Dinge, nix zu Ende gebracht, alle Actionfäden ineinander verkuddelt, aber mir geht es gut.

Ich habe Lust, leckere Sachen zu kochen, muss dafür aber natürlich erst mal Rezepte lesen, dabei begeistere ich mich hauptsächlich für Kuchen und Desserts, kaufe alle möglichen Zutaten dafür ein, entscheide mich dann wieder um, kann aber nicht anfangen zu backen, weil jetzt doch wieder etwas fehlt, gehe wieder einkaufen, erwerbe dabei spannendes Koch- bzw. Backgeschirr, muss jetzt ein anderes Rezept suchen, um das neue Werkzeug sinnvoll zu benutzen, inzwischen ist es arg spät, abends 20h fühlt sich als falsche Backzeit für einen Kuchen an. Außerdem fällt mir auf, dass hier irgendwie gar keiner ist, der gerne Kuchen isst, ich möchte den Kram nur herstellen und vielleicht ein Stück probieren, was mache ich dann mit dem Rest? - Das Dauerproblem mit Kuchen in dieser Familie. (Außer mit Schwarzwälderkirsch, der geht immer weg, der ist aber erst nächste Woche zu J. Geburtstag dran.)
Ergebnis des Tages: Natürlich kein Kuchen gebacken, mittlerweile aber ganz viel Butter, eine Schale voll entsteinter Pflaumen und viele Pfirsiche im Haus. Jedoch noch keine Mandeln.

Mittendrin fällt mir ein, dass ich ja noch die Kichererbsen verarbeiten muss, die ich gestern schon mal eingeweicht habe. Das Rezept sieht vor, dass die eingeweichten Erbsen erst eine Stunde kochen müssen, bevor ich sie pürieren kann, also setze ich die Erbsen auf den Herd und mich vor den PC, muss ja jetzt eine Stunde Wartezeit überbrücken.
Das Wetter ist immer noch traumhaft, eigentlich wollte ich ja auch raus und das Wetter genießen, Strandspaziergang zum Beispiel, lohnt sich aber nicht, in einer Stunde muss ich die Kichererbsen weiterverarbeiten, deshalb PC.
Zweieinhalb Stunden später (klassischer Fall von disziplinloser Surferei), ziehe ich die Erbsen vom Herd, sie sind sehr schön weich...

Ich beschließe, den Papiermüll zur Kippe zu bringen, so komme ich wenigstens zu einer kleinen Fahrradtour.
Altkleider müssen auch noch entsorgt werden, aber der Fahrradanhänger ist randvoll mit der Pappe.
Auf dem Rückweg halte ich bei Lidl und kaufe noch mehr Hähnchenschenkel. Die von gestern sind zwar noch nicht verarbeitet, nur gekocht und auseinandergepflückt, insgesamt sah die Fleischmenge nach dem AuseinanderpflÜcken aber so wenig aus, dass ich fand, ich bräuchte noch mehr. J. möchte Frikasse, ich Hühnersuppe, besser, ich mache beides, dann bekommt jeder sein Wunschgericht, deshalb besser auch doppelte Menge Fleisch.
Ergebnis des Tages: Ich habe jetzt sehr viel explodiertes Hühnerfleisch, aber inzwischen keine Lust mehr weder Frikasse noch Hühnersuppe zu kochen, denn ich bin längst quietschesatt, weil ich mich an Humus, den Dips von gestern und Tacos kugelrund gefressen habe.

So, das war jetzt in etwa mein Tagesablauf, ziemlich durcheinander, kein roter Faden und nix Vernünftiges getan - aber mir geht es gut.
Mir geht es richtig rundum gut.
Von mir aus kann das gerne so bleiben
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Wie geil das ist, wenn man mal einfach tun kann, was man will, nicht wahr? :)
Ich lese hier seit ein paar Tagen (oder schon länger?) mit, ich hab Sie jetzt mal gebookmarkt.

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Ja, komplett gedankenlos einfach in den Tag hineinleben, das ist schon ziemlch klasse. Fühlt sich an wie Kindheit, da war man auch ähnlich "planlos".
Und ansonsten herzlich willkommen. Meine Schreiberei hier ist in gewisser Weise auch recht planlos, die einzige Konstante ist "jeden Tag ein Eintrag", die sind aber schon mal bunt gemischt, was mir halt grade so einfällt oder was ich irgendwann auch mal "fertig habe".
Es gibt Themen, da kaue schreibe ich ewig lange drauf rum, aber dadurch, dass ich meine Gedanken dazu aufschreibe, sortiere ich sie für mich selber und oft genug sind mir Dinge erst dadurch klar geworden, weil ich sie aufgeschrieben habe. Solche Themen schlummern dann schon mal ein oder auch zwei-drei Jahre in meinem OneNote-Ordner und werden dort immer mal wieder ein wenig ergänzt, gelöscht, umgeschrieben oder neu sortiert, bis ich irgendwann so weit bin, dass ich denke, besser kann ich es nicht ausdrücken - und dann werden sie zu einem Tageseintrag.