anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 12. Januar 2018
Freitag, und alles wird gut
So, die erste Arbeitswoche des Jahres ist nun auch erfolgreich absolviert, so nach und nach ruckelt sich das Jahr in den Alltag ein.
Jahresanfänge sind geprägt von umfangreichen Abschlussarbeiten, alles muss abgeschlossen werden.
Da es immer mehr Firmen werden, die zu meinem Zuständigkeitsgebiet gehören, werden es auch immer mehr Jahresabschlüsse, die erstellt werden müssen und jedes Jahr wird die Regulatorik noch einen Ticker wilder und bekloppter. Erst muss jede Firma ihren Jahresabschluss einzeln aufstellen, dann muss das Gesamtgebilde wieder konsolidiert werden, nicht, ohne jede Firma vorher noch mal einzeln zu bewerten und die durch die Bewertung gefundenen Zahlen dann wieder zusätzlich einzupflegen.
Wenn man versucht, das jemandem zu erklären, der keine umfangreiche Spezialausbildung in Buchhaltung und Bilanzierung hat, sondern nur über ganz normalen, gesunden Menschenverstand verfügt, wird man auf wenig Verständnis stoßen und sollte, wenn man nicht klug genug ist, einfach die Klappe zu halten, dann wenigstens die Tür jederzeit im Auge behalten. Denn wenn irgendwann ein Trupp weiß gekleideter Menschen das Zimmer betritt, dann weiß man, dass der Mensch ohne Buchhaltungsausbildung, dafür aber mit ausreichend gesundem Menschenverstand das einzig vernünftige getan hat: Er hat Hilfe gerufen.

Deshalb werde ich auch nicht weiter erläutern, welche Dinge ich in meinem Job speziell zum Jahresanfang immer als Großaufgabe zu erledigen habe, aber es ist viel.

Und trotzdem habe ich mir heute einen kurzen Freitag gegönnt, was bedeutet, dass ich um 16h das Büro verlassen habe, denn J. hatte sich angekündigt und kam mit J2 übers Wochenende nach Greven.

Also bin ich erst einkaufen gefahren, habe dann das gröbste Durcheinander im Haus beseitigt und anschließend begonnen, etwas zu essen herzustellen.

Da ich ja frische Lebensmittel eingekauft habe, mussten vorher die alten aus dem Kühlschrank geräumt werden, sonst hätte nicht alles reingepasst, wie's halt immer so ist, in 90% der Fälle verkoche ich Lebensmittel, die dringend weg müssen, denn wenn sie frisch sind, kann ich sie nicht verkochen, da müssen ja erst die alten weg.......

Deshalb gab es heute mal wieder Zufallsgemüsesuppe.
Solche Suppen gibt es häufig bei mir, doch nie zweimal die gleiche, sondern immer individuell zusammengestellt aus allem, was grade was weg muss.
Die Zutaten für die heutige Suppe sahen so aus:

Seitdem ich neulich irgendwo gelesen habe, dass man Radieschen auch wunderbar verkochen kann, landen meine Restradieschen jetzt auch immer im Topf und nicht mehr im Mülleimer. Sehr praktisch und schmeckt prima. Irgendwann probiere ich auch mal das Grünzeug zu verwerten.

Ansonsten habe ich heute den ganzen Tag über immer wieder mental von meinem Aktivitätsschub gestern gezehrt und mich selber dafür bewundert, dass ich es endlich getan habe und - meiner Meinung nach - auch gar nicht schlecht gemacht habe. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn man einerseits rotzestolz auf sich selber ist und sich gleichzeitig, wenn man die Vernunftsgene zu Wort kommen lässt, eingestehen muss, dass es erstens eine Kleinigkeit war, denn der gesamte Arbeitseinsatz hat nicht länger als dreieinhalb Stunden gedauert, und dass man den ganzen Kram auch völlig problemlos schon vor drei Jahren hätte erledigen können, dann wären deutlich weniger Straf-, Verspätungs- und Bußgelder fällig geworden. Aber vor drei Jahren war CW grade erst gestorben und ich längst noch nicht so weit, dass ich auch nur im Entferntesten einen Überblick über das Chaos gehabt hätte, was er da hinterlassen hat.
Und die Psychoseite ist dann ja auch noch im Spiel: Bis heute treibt mich dieser stumpfe "Ich will das alles nicht" Dauerschleifengedanken immer wieder in eine Sackgasse, in der ich dann verzweifelt festsitze und zugucke, wie sich draußen auf der Umgehungsstraße grade jede Menge fremder Leute mit CWs Wertsachen aus dem Staub machen.
Sicher ist das blöd, aber eine Möglichkeit, das grundsätzlich zu ändern, habe ich noch nicht gefunden. Einiges (vieles!) hat K. gerettet, ohne ihn wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen, aber natürlich kann er all die fachlichen Dinge nicht und die muss ich dann halt nach und nach abarbeiten. Gestern Nacht bin ich wieder ein Stückchen weiter gekommen
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