Freitag, 30. Dezember 2016
Noch zwei Tage
anje, 00:53h
und im Fernsehen überschlagen sich die Rückblicke.
Ich für mich persönlich stelle fest, dass 2016 ein eher langweiliges Jahr war. Es ist weder etwas besonders Dramatisches oder besonders Schreckliches passiert, aber auch nichts bemerkenswert Tolles oder Wunderbares. Zumindest nicht in meinem Leben. Eigentlich gibt es also kaum etwas, an das ich mich in diesem Jahr überhaupt erinnere, das Jahr ist im Wesentlichen ohne bemerkenswerte Hoch- oder Tiefpunkte einfach nur so durchgerauscht.
Klar sind jede Menge Dinge passiert, aber halt nix, was als Einzelereignis das Jahr herausheben würde.
Die gesamte Weltlage hat sich sicherlich verändert, hat sich auch in eine Richtung verändert, die mir Sorgen macht, wenn ich konkret hingucke, aber immer wenn ich konkret hingucke und beginne mich vor der Welt zu gruseln, fällt mir als einzige Lösung für mich nur ein, dass ich mich im Ernstfall einfach auf meiner Insel einigel und den Kopf einziehe. Als Weltretter oder auch nur -verbesserer tauge ich definitiv nicht, dafür bin ich viel zu misanthropisch.
Und diese Misanthropie wird natürlich durch die allgemeine Weltlage und die Entwicklung der Gesellschaft eindeutig befeuert. "Alle irre" ist dabei noch die freundliche Beurteilung der Situation, entwickelt sich aber zur Alltagsroutine.
In Summe habe ich mich deshalb dieses Jahr noch weiter aus dem "allgemeinen Gesellschaftsleben" zurückgezogen, selbst die früher von mir durchaus als lustige Alltagsabwechslung empfundenen "allgemeinen Veranstaltungen" wurden mir teilweise lästig und ich habe einige abgesagt und bin auf anderen für meine Verhältnisse ungewöhnlich früh wieder gegangen.
Ich stelle für mich fest, dass ich mit den allermeisten Menschen schlicht nichts anfangen kann. Klar, ich weiß wie SmallTalk funktioniert und wenn ich mich zusammenreiße bin ich auch ein akzeptabler Gesprächspartner, aber bei solchen Gesprächen, die ich dann in gut gelernter Höflichkeit führe, steht immer häufiger mein schwarzweißer "Alter-ego-Geist" neben mir und fragt mich, was um alles in der Welt ich da grade tue? Warum rede ich so einen belanglosen Müll? Warum tausche ich schwachsinnige Alltagsfloskeln aus und warum frage ich nicht viel lieber die wirklich interessanten Fragen. Zum Beispiel "Warum schminken Sie sich eigentlich so irrsinnig dicke, künstliche Wimpern, die bei mir spontan Assoziationsbegriffe wie "Rotlichtschönheit" oder "Ostblockschick" aufploppen lassen?" - Diese Frage habe ich neulich gut zwei Stunden aktiv unterdrückt, weil mir ein letzter Rest an gesellschaftlicher Sozialvernunft sagte, dass es unklug ist, die Frau Präsidentin XY, die sich ansonsten nur durch ziemlich dümmliches, oberflächliches 08/15 Geplapper hervortat, damit zu konfrontieren. Aber eigentlich war das das einzige, was mich bei dieser Dame interessiert hat.
Im privaten Umfeld sieht es mindestens so trist aus. Ich liebe Gespräche mit meinem Westfalenmann, denn mit dem kann ich nicht nur auf Augenhöhe reden, sondern auch auf demselben Niveau Witze und Blödsinn machen. Und damit sind 90% meiner privaten Kommunikation abgedeckt. Zugegeben, dadurch liegt die Anspruchslatte auch sehr hoch - aber warum soll ich mich privat mit Leuten unterhalten, die mir weder was Interessantes zu erzählen haben, noch genug fundierte! Meinung haben, um eine brauchbare Standpunktdiskussion zu führen und sich auf der Humorebene von mir so weit unterscheiden, dass sie sich selber vielleicht für enorm fröhlich, ich sie aber leider überhaupt nicht für witzig halte?
Und deshalb habe ich aufgehört, irgendwelche privaten Kontakte zu pflegen, es bringt einfach nichts. Ich langweile mich nur.
Die Menschen haben Probleme, die ich oft nicht nachvollziehen kann, weil sie in den meisten Fällen durch das Verknüpfen von zwei konkurrierenden Zielen entstehen, "wasch mich, aber mach mich nicht nass" - und dann darüber jammern, dass sie stinken.
Nach meiner Wahrnehmung scheint sich genau diese Grundeinstellung (Menschen haben eine durch nichts gerechtfertigte Anspruchshaltung, die, da sie eben nicht gerechtfertigt ist, auch nicht erfüllt wird, dann aber als großes Problem mit viel Gejammer und Getute aufgemacht wird), diese nölige Grundeinstellung, die scheint sich nach meiner Wahrnehmung immer mehr zu verbreiten - und ich kann damit nicht umgehen. Mir geht das unglaublich auf die Nerven - und deshalb werde ich immer misanthroper und habe immer weniger Lust, mich mit Menschen zu unterhalten.
Schaun wir mal, wer mir in 2017 so begegnet, vielleicht treffe ich ja doch noch mal Menschen, die das Leben lustig finden und sich nicht nur von Problemen geplagt hindurchquälen
.
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Ich für mich persönlich stelle fest, dass 2016 ein eher langweiliges Jahr war. Es ist weder etwas besonders Dramatisches oder besonders Schreckliches passiert, aber auch nichts bemerkenswert Tolles oder Wunderbares. Zumindest nicht in meinem Leben. Eigentlich gibt es also kaum etwas, an das ich mich in diesem Jahr überhaupt erinnere, das Jahr ist im Wesentlichen ohne bemerkenswerte Hoch- oder Tiefpunkte einfach nur so durchgerauscht.
Klar sind jede Menge Dinge passiert, aber halt nix, was als Einzelereignis das Jahr herausheben würde.
Die gesamte Weltlage hat sich sicherlich verändert, hat sich auch in eine Richtung verändert, die mir Sorgen macht, wenn ich konkret hingucke, aber immer wenn ich konkret hingucke und beginne mich vor der Welt zu gruseln, fällt mir als einzige Lösung für mich nur ein, dass ich mich im Ernstfall einfach auf meiner Insel einigel und den Kopf einziehe. Als Weltretter oder auch nur -verbesserer tauge ich definitiv nicht, dafür bin ich viel zu misanthropisch.
Und diese Misanthropie wird natürlich durch die allgemeine Weltlage und die Entwicklung der Gesellschaft eindeutig befeuert. "Alle irre" ist dabei noch die freundliche Beurteilung der Situation, entwickelt sich aber zur Alltagsroutine.
In Summe habe ich mich deshalb dieses Jahr noch weiter aus dem "allgemeinen Gesellschaftsleben" zurückgezogen, selbst die früher von mir durchaus als lustige Alltagsabwechslung empfundenen "allgemeinen Veranstaltungen" wurden mir teilweise lästig und ich habe einige abgesagt und bin auf anderen für meine Verhältnisse ungewöhnlich früh wieder gegangen.
Ich stelle für mich fest, dass ich mit den allermeisten Menschen schlicht nichts anfangen kann. Klar, ich weiß wie SmallTalk funktioniert und wenn ich mich zusammenreiße bin ich auch ein akzeptabler Gesprächspartner, aber bei solchen Gesprächen, die ich dann in gut gelernter Höflichkeit führe, steht immer häufiger mein schwarzweißer "Alter-ego-Geist" neben mir und fragt mich, was um alles in der Welt ich da grade tue? Warum rede ich so einen belanglosen Müll? Warum tausche ich schwachsinnige Alltagsfloskeln aus und warum frage ich nicht viel lieber die wirklich interessanten Fragen. Zum Beispiel "Warum schminken Sie sich eigentlich so irrsinnig dicke, künstliche Wimpern, die bei mir spontan Assoziationsbegriffe wie "Rotlichtschönheit" oder "Ostblockschick" aufploppen lassen?" - Diese Frage habe ich neulich gut zwei Stunden aktiv unterdrückt, weil mir ein letzter Rest an gesellschaftlicher Sozialvernunft sagte, dass es unklug ist, die Frau Präsidentin XY, die sich ansonsten nur durch ziemlich dümmliches, oberflächliches 08/15 Geplapper hervortat, damit zu konfrontieren. Aber eigentlich war das das einzige, was mich bei dieser Dame interessiert hat.
Im privaten Umfeld sieht es mindestens so trist aus. Ich liebe Gespräche mit meinem Westfalenmann, denn mit dem kann ich nicht nur auf Augenhöhe reden, sondern auch auf demselben Niveau Witze und Blödsinn machen. Und damit sind 90% meiner privaten Kommunikation abgedeckt. Zugegeben, dadurch liegt die Anspruchslatte auch sehr hoch - aber warum soll ich mich privat mit Leuten unterhalten, die mir weder was Interessantes zu erzählen haben, noch genug fundierte! Meinung haben, um eine brauchbare Standpunktdiskussion zu führen und sich auf der Humorebene von mir so weit unterscheiden, dass sie sich selber vielleicht für enorm fröhlich, ich sie aber leider überhaupt nicht für witzig halte?
Und deshalb habe ich aufgehört, irgendwelche privaten Kontakte zu pflegen, es bringt einfach nichts. Ich langweile mich nur.
Die Menschen haben Probleme, die ich oft nicht nachvollziehen kann, weil sie in den meisten Fällen durch das Verknüpfen von zwei konkurrierenden Zielen entstehen, "wasch mich, aber mach mich nicht nass" - und dann darüber jammern, dass sie stinken.
Nach meiner Wahrnehmung scheint sich genau diese Grundeinstellung (Menschen haben eine durch nichts gerechtfertigte Anspruchshaltung, die, da sie eben nicht gerechtfertigt ist, auch nicht erfüllt wird, dann aber als großes Problem mit viel Gejammer und Getute aufgemacht wird), diese nölige Grundeinstellung, die scheint sich nach meiner Wahrnehmung immer mehr zu verbreiten - und ich kann damit nicht umgehen. Mir geht das unglaublich auf die Nerven - und deshalb werde ich immer misanthroper und habe immer weniger Lust, mich mit Menschen zu unterhalten.
Schaun wir mal, wer mir in 2017 so begegnet, vielleicht treffe ich ja doch noch mal Menschen, die das Leben lustig finden und sich nicht nur von Problemen geplagt hindurchquälen
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