Mittwoch, 6. April 2022
Autounsinn
anje, 00:29h
Heute Morgen bin ich bei der Reparaturwerkstatt vorbeigefahren und habe freundlich angefragt, wie es meinem Auto geht, denn ich habe für Samstag die Fähre nach Borkum gebucht und wenn ich da mit einem fremden Auto, das vor allem kein LER-Kennzeichen hat, aufkreuze, dann könnte es Probleme geben, das Theater kenne ich schon, das möchte ich unbedingt vermeiden.
Außerdem beginne ich langsam es wirklich zu vermissen.
Seit zwölf Tagen fahre ich mit diesem unsäglichen Opel Corsa als Leihwagen durch die Gegend und jeden Tag entdecke ich neue Abstrusitäten an diesem Auto.
So besitzt dieses Auto zum Beispiel keinen Tempomat, dafür aber einen Tempobegrenzer.
Wenn man den aktiviert, dann hält er nicht die eingestellte Geschwindigkeit, was der Tempomat machen würde, sondern er sorgt dafür, dass man nicht mehr schneller fahren kann als die eingestellte Geschwindigkeit, egal wie viel Gas man gibt.
Auf so einen Blödsinn muss man erst mal kommen.
Nach einer Woche hatte ich auch den Knopf gefunden, mit dem man die Anzeigen im Display umstellen kann. Man muss dazu im mittleren Bereich des Blinkerhebels an einem geriffelten Ring drehen. Eine umständlichere Stelle kann man sich kaum vorstellen.
Das Ein- und Ausparken in den Tiefgaragen funktioniert inzwischen, ich habe mit gemerkt, an welcher Stelle exakt 1,86m vor meinem Parkplatz ich sehr präzise bis auf drei Zentimeter dicht an die Wand fahren muss, um dann 17 Zentimeter hinter der Säule das Lenkrad blitzschnell bis zum Anschlag einzuschlagen, dann kann ich in einem Zug auf meinen Parkplatz fahren. Wenn ich von diesen Maßen auch nur einen Zentimeter abweiche, muss ich mehrfach hin- und herrangieren, bevor das Auto auf dem Parkplatz steht. Aber wie gesagt, das klappt inzwischen.
Was ich dagegen sehr vermisse sind die Piepstöne beim Rangieren. Meinen Golf parke ich komplett nach Gehör ein, der sondert nämlich unterschiedliche Töne für vorne, hinten und seitwärts ab und dann auch noch in ansteigend kürzerer Sequenz, je nachdem wie dicht man an einem Hindernis dran ist. So kann ich bis auf einen Zentimeter genau ranfahren und verschenke keinen wertvollen Rangierraum.
Der Opel dagegen ist komplett stumm, das einzige Piepsen, was er von sich gibt, habe ich gehört, als ich beim Einparken die Tür öffnete, um nachzuschauen, wie weit der hintere Kotflügel vom Tiefgaragenpfeiler entfernt ist, da piepte er und im Display blinkte auf: Tür bitte schließen. Fand ich einen sehr sinnvollen Hinweis. Nicht.
Heute hat er dann aber den Vogel abgeschossen, was schwachsinnige Anzeigen im Display angeht.
Ich fuhr mit 100 km/h auf der Bundestraße und vor mir bog ein anderer Wagen von rechts kommend ein. Weil ich davon ausging, dass sich der andere sehr viel Mühe geben wird, maximal schnell zu beschleunigen, habe ich nicht gebremst, sondern bin nur vom Gas gegangen, während sich der Abstand zu dem vor mir fahrenden Auto ständig verkleinerte.
Mein Kalkül ging auf, kurz bevor ich dem Wagen vor mir hinten drauf gefahren wäre, hatte der genug Schwung aufgenommen, um schneller zu sein als ich, so dass sich der Abstand von ganz allein wieder vergrößerte.
Ich kenne jetzt natürlich Autos mit Assistenzsystemen, die bekommen bei solchen Aktionen immer schon 50m vor der potentiellen Gefahr Puls und bremsen kurzerhand von alleine. Der Corsa bremste nicht, sondern blendete nur eine Riesenschrift im Display ein: "Achtung, Hindernis voraus."
Dass in dem Display, was ich ja nur aus dem Augenwinkel wahrnehme, wenn ich auf die Straße schaue, plötzlich so eine blinkende Anzeige auftauchte, irritierte mich sehr, so dass ich genau hinguckte, weil ich ja wissen wollte, was da blinkt.
Wenn ich aber aufs Display gucke, um zu lesen, was da steht, schaue ich nicht mehr auf die Straße, und das ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, wenn man grade mit Schwung auf ein Hindernis zurast.
Welcher vollständig durchgeknallte Volltrottel auf die Idee gekommen, so einen Hinweis in dem Moment im Display einzublenden, wo man als Fahrer ganz bestimmt nicht aufs Display schauen sollte, das würde mich schon sehr interessieren.
Morgen bekomme ich aber mein eigenes Auto zurück, das hat mir die Werkstatt heute versprochen und darauf freue ich mich schon sehr
.
(Abgelegt in anjesagt und bisher 600 x anjeklickt)
Außerdem beginne ich langsam es wirklich zu vermissen.
Seit zwölf Tagen fahre ich mit diesem unsäglichen Opel Corsa als Leihwagen durch die Gegend und jeden Tag entdecke ich neue Abstrusitäten an diesem Auto.
So besitzt dieses Auto zum Beispiel keinen Tempomat, dafür aber einen Tempobegrenzer.
Wenn man den aktiviert, dann hält er nicht die eingestellte Geschwindigkeit, was der Tempomat machen würde, sondern er sorgt dafür, dass man nicht mehr schneller fahren kann als die eingestellte Geschwindigkeit, egal wie viel Gas man gibt.
Auf so einen Blödsinn muss man erst mal kommen.
Nach einer Woche hatte ich auch den Knopf gefunden, mit dem man die Anzeigen im Display umstellen kann. Man muss dazu im mittleren Bereich des Blinkerhebels an einem geriffelten Ring drehen. Eine umständlichere Stelle kann man sich kaum vorstellen.
Das Ein- und Ausparken in den Tiefgaragen funktioniert inzwischen, ich habe mit gemerkt, an welcher Stelle exakt 1,86m vor meinem Parkplatz ich sehr präzise bis auf drei Zentimeter dicht an die Wand fahren muss, um dann 17 Zentimeter hinter der Säule das Lenkrad blitzschnell bis zum Anschlag einzuschlagen, dann kann ich in einem Zug auf meinen Parkplatz fahren. Wenn ich von diesen Maßen auch nur einen Zentimeter abweiche, muss ich mehrfach hin- und herrangieren, bevor das Auto auf dem Parkplatz steht. Aber wie gesagt, das klappt inzwischen.
Was ich dagegen sehr vermisse sind die Piepstöne beim Rangieren. Meinen Golf parke ich komplett nach Gehör ein, der sondert nämlich unterschiedliche Töne für vorne, hinten und seitwärts ab und dann auch noch in ansteigend kürzerer Sequenz, je nachdem wie dicht man an einem Hindernis dran ist. So kann ich bis auf einen Zentimeter genau ranfahren und verschenke keinen wertvollen Rangierraum.
Der Opel dagegen ist komplett stumm, das einzige Piepsen, was er von sich gibt, habe ich gehört, als ich beim Einparken die Tür öffnete, um nachzuschauen, wie weit der hintere Kotflügel vom Tiefgaragenpfeiler entfernt ist, da piepte er und im Display blinkte auf: Tür bitte schließen. Fand ich einen sehr sinnvollen Hinweis. Nicht.
Heute hat er dann aber den Vogel abgeschossen, was schwachsinnige Anzeigen im Display angeht.
Ich fuhr mit 100 km/h auf der Bundestraße und vor mir bog ein anderer Wagen von rechts kommend ein. Weil ich davon ausging, dass sich der andere sehr viel Mühe geben wird, maximal schnell zu beschleunigen, habe ich nicht gebremst, sondern bin nur vom Gas gegangen, während sich der Abstand zu dem vor mir fahrenden Auto ständig verkleinerte.
Mein Kalkül ging auf, kurz bevor ich dem Wagen vor mir hinten drauf gefahren wäre, hatte der genug Schwung aufgenommen, um schneller zu sein als ich, so dass sich der Abstand von ganz allein wieder vergrößerte.
Ich kenne jetzt natürlich Autos mit Assistenzsystemen, die bekommen bei solchen Aktionen immer schon 50m vor der potentiellen Gefahr Puls und bremsen kurzerhand von alleine. Der Corsa bremste nicht, sondern blendete nur eine Riesenschrift im Display ein: "Achtung, Hindernis voraus."
Dass in dem Display, was ich ja nur aus dem Augenwinkel wahrnehme, wenn ich auf die Straße schaue, plötzlich so eine blinkende Anzeige auftauchte, irritierte mich sehr, so dass ich genau hinguckte, weil ich ja wissen wollte, was da blinkt.
Wenn ich aber aufs Display gucke, um zu lesen, was da steht, schaue ich nicht mehr auf die Straße, und das ist so ziemlich das Dümmste, was man machen kann, wenn man grade mit Schwung auf ein Hindernis zurast.
Welcher vollständig durchgeknallte Volltrottel auf die Idee gekommen, so einen Hinweis in dem Moment im Display einzublenden, wo man als Fahrer ganz bestimmt nicht aufs Display schauen sollte, das würde mich schon sehr interessieren.
Morgen bekomme ich aber mein eigenes Auto zurück, das hat mir die Werkstatt heute versprochen und darauf freue ich mich schon sehr
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