anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 9. April 2022
Übergang in den Ferienmodus
Die geplante Logistik für den heute geplanten Haushaltswechsel wurde ordnungsgemäß abgewickelt und alles funktionierte so wie erhofft.

Abfahrt in Greven war für 9h geplant, mit nur sieben Minuten Verspätung fuhren wir aus der Tiefgararge.
Mit an Bord waren Ks Fahrrad und der gesamte Kühlschrankinhalt.

Die Fähre war für 13.45h gebucht.
Die durchschnittliche Fahrzeit ohne Behinderung beträgt 2:15h, bei besonders spritsparender Fahrweise und ohne andere Vorkommnisse fährt man ca. 2:25h.

Um 11.10h fuhren wir in Appingedam auf den McDo-Parkplatz, wo auch der Fahrradhändlerladen* ist. Von dort bis zur Fähre sind es 20 Minuten. Wir waren also nicht nur voll im Plan, wir hatten auch noch eine Restreichweite von 620km.
* Den Fahrradhändler haben wir ja nur entdeckt, weil wir dem McDo-Schild gefolgt sind, es ist also nicht alles schlecht an fastfood.

Bei dem Fahrradhändler verhandelte K in einem witzigen Gemisch aus Deutsch, Englisch und Holländisch wie die Übergabe des zu reparierenden Fahrrads am besten erfolgen kann, wenn wir esin 14, nein falsch, in 15 Tagen, und damit an einem Sonntag, aus Borkum aufs Festland bringen.
Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt der Fahrradhändler an diesem Sonntag extra gegen 17.30h in sein Geschäft, damit K ihm dann das Fahrrad übergeben kann. Es gibt auch noch einen Plan B, den ich aber nicht mehr verfolgt habe.

K ist der festen Überzeugung, dass ein holländisches Fahrrad auch nur in Holland sachgerecht repariert werden kann, ich habe das nicht weiter mit ihm diskutiert.

Dann schauten wir uns noch ein wenig im Laden um, ich fand ein Fahrrad, was mir gut gefiel, leider hatte es ein Schild "verkoopt". Genaugenommen klebte dieses Schild an den allermeisten Fahrrädern, die im Laden standen. Wie uns der Händler erklärte, haben E-Bikes mittlerweile Lieferfristen von über einem Jahr, er empfiehlt uns, möglichst schnell eine Bestellung aufzugeben, vor allem weil auch die Preise ständig stiegen. Ich könnte deshalb gerne eine Probefahrt machen, er hätte genau dieses Modell als Demorad da, mehr könne er uns leider nicht anbieten.

Ich machte eine Probefahrt und fand das Fahrrad sehr angenehm zu fahren. Das ist bei mir nicht selbstverständlich, ich erinnere mich gut an den letzten Fahrradkauf, das war eine sehr schwierige, und meinerseits sehr mäkelige Angelegenheit, die letztlich zwar dazu führte, dass ich ein Rad kaufte (das in Greven), was ich heute aber nicht noch mal kaufen würde. Das Rad ist optisch ein Knaller, aber bequemes Fahren geht anders.
Dass ich dieses Rad nun sofort gut fand, darüber freute sich K, denn ihm gefiel das Rad auch und wenn ich eines von diesem Typ haben möchte, dann hat er ja einen guten Grund, dass er auch eines kauft, dann haben wir endlich Fahrräder im Partnerlook, wie schön. Nächste Woche kaufen wir uns beide beige Windjacken mit einer Wolfstatze drauf.

K wollte aber natürlich das Herrenrad aus dieser Serie, also das mit Stange zwischen den Beinen, weil das angeblich viel stabiler ist und vor allem weil es für einen Westfalenmann völlig unmännlich ist, mit einem Damenrad zu fahren. Dem letzten Teil des Arguments widersprach er zwar offiziell, es ist aber der einzig valide Teil, denn die erhöhte Stabilität mag vielleicht für professionelle Crossroadfahrer Bedeutung haben, aber nicht für Ks Fahrradnutzung auf Borkum.

Ich dagegen halte ein Herrenrad mit einer Stange zwischen den Beinen für überflüssig unbequem und sehe vor allem ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, weil man als älterer Mensch mit abnehmender Beweglichkeit nicht mal eben locker flockig runterspringen kann, wenn man unerwartet anhalten möchte. Alle meine Fahrradunfälle hatte ich beim Auf- und Absteigen - und das waren alles Fahrräder ohne Mittelstange.

Ich sagte deshalb, dass ich kein Fahrrad brauche und deshalb auch keines bestellen möchte, damit platzte Ks Partnerlookausrede und er konnte auch keines mehr bestellen. Das Leben kann so gemein sein.

Wir verließen den Laden also ohne Neukauf, nur mit der Verabredung in 15 Tagen das alte Fahrrad zur Reparatur zu bringen.

Die Überfahrt mit der Fähre verlief ohne Zwischenfälle, vor allem mussten wir für die Fahrradträgerverlängerung des Autos nicht nachzahlen, das hat nämlich keiner gemerkt. Die Preise für ein Auto auf der Fähre sind u.a. abhängig von der Länge des Autos und ich hatte natürlich nur ein Ticket für das Auto ohne Fahrradträger, K hat aber so geguckt als hätten wir ein Ticket für ein Auto mit Fahrradträger und so konnten wir ohne Beanstandungen durchfahren.

Im Haus bewunderten wir ausgiebig die neuen Türen und die neuen Fußleisten und freuten uns darüber, reich zu sein, denn sonst hätten wir so einen überflüssigen Luxus ja nie in Auftrag gegeben.

Das Haus bekommt durch die weißen Türen eine ganz andere Atmosphäre, es wirkt jetzt viel mehr wie ein Friesenhaus und das gefällt mir natürlich außerordentlich gut.

Wir packten das Auto aus, ich räumte den Kühlschrank ein und K lud das Fahrrad ab, dann machten wir uns daran, das Haus wieder in den Standardzustand zu versetzen. Durch das Anbringen der Fußleisten hatten die Handwerker alle Möbel verschieben müssen, so dass wir einiges zu tun hatten, um die alte Ordnung wieder herzustellen.

Nächste Woche soll es hier über 20°C warm werden, ich bin sicher, das werden wunderbare Ferien
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