anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 4. November 2020
Bekämpfter Irrsinn
Ich glaube, es wird hier langsam mal Zeit für eine Generalentschuldigung, nämlich eine Entschuldigung für all das, was ich wirklich gerne tun würde, eine Entschuldigung für das, von dem ich weiß, dass andere es von mir erwarten und auch eine Entschuldigung für all das, was ich wirklich dringend tun müsste schon seit langem tun wollte, insgesamt also eine Entschuldigung für all das, was ich seit langem nicht getan habe, einfach deshalb, weil ich es nicht auf die Kette kriege.
Die Büroarbeit frisst derzeit derart viel Energie, dass ich die gesamte andere Zeit, also wenn ich nicht mit Büroarbeit beschäftigt bin, damit beschäftigt bin, mich möglichst wenig zu bewegen, möglichst wenig zu denken, also insgesamt so viel wie möglich nichts zu tun, um wenigstens einen kleinen Teil der leeren Energiereserven wieder aufzutanken.
Es ist im Grunde alles ziemlich bescheuert und wirklich abstrus, aber ich habe noch nicht mal genug Energie, um mir alternative Lösungen auszudenken, hauptsächlich bin ich zur Zeit mit Überleben beschäftigt. Wobei die Krankheit, die mein Leben bedroht, kurz zusammengefasst als "Irrsinn" bezeichnet werden könnte, ich habe also Angst bekloppt zu werden, wenn ich darüber nachdenke, warum ich tue, was ich tue und was ich anders machen könnte.
Besser also nicht nachdenken, besser also im Moment nichts ändern, besser also aktuell nur den Kopf einziehen und darauf hoffen, dass sich das alles von alleine wieder richtet.
Wird schon.
Muss ja.

Und bis dahin stopfe ich hier täglich hektisch Löcher, die in immer schnellerem Rhythmus aufploppen.
Längst ist die einzige funktionierende Methode das Aufreißen neuer Löcher, um sich dort das Stopfmaterial für akute aufgeploppte Löcher zu besorgen, das ist alles sehr unklug und überhaupt nicht nachhaltig, ich habe aber noch keine Idee für eine andere Technik.

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Der Tag heute bestand aus sehr viel US-Wahlen und ich beginne eine dumpfe Sehnsucht nach Nachrichten über die hiesige Coronalage zu verspüren.
Sagte ich, dass ich gegen den Irrsinn ankämpfe?

Meine eigene Coronalage: Noch immer hatte ich keine einzige Risikobegegnung, K hatte schon zweimal eine, jeweils mit niedrigem Risiko, aber der führt ja auch ein westfälisches Lotterleben, er verhält sich einfach passend zu seiner Meldeadresse. Ich bin ein bisschen stolz auf die aktuelle Coronalage im Kreis Steinfurt und im Kreis Leer - beide halten sich sehr wacker in der grade noch vertretbaren Risikolage, Bielefeld, Gütersloh und Warendorf dagegen sind schon ziemlich übel durchseucht.
Es ist lustig, welcher Teamstolz sich da plötzlich bei mir entwickelt. K hält sich zwar grundsätzlich da auf, wo ich auch bin, aber er ist erstens woanders gemeldet und zweitens hatte er ja schon diese Unmenge, na gut, diese beiden Risikobegegnungen, aber dazu sage ich dann eben nur, dass es eben schon was anderes ist, welcher Community jemand rein formal zuzurechnen ist
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