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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 26. März 2019
Schon wieder aufgeräumt - und halbjährliche Verwunderung
Heute war ich lange Zeiten damit beschäftigt, mein E-Mail-Postfach aufzuräumen (das berufliche) und habe mir dann irgendwann überlegt, dass meine Arbeit gefühlt hauptsächlich aus Aufräumen besteht.
Irgendwo ist da was verkehrt konstruiert, denn wenn ich auch die Unordnung oder das Durcheinander verursachen würde, das ich ständig aufräume, dann fände ich das ja fair, aber das kommt nicht von mir. Das entsteht einfach dadurch, dass ich deutlich mehr E-Mails bekomme als ich normalerweise abarbeiten kann, bzw. dass bei diesen E-Mails auch viele dabei sind, wo ich gar nichts tun muss, außer sie zu lesen. Wenn ich sie allerdings nicht lese, passiert auch nichts, außer dass ich dumm bleibe, und das macht es natürlich sehr verführerisch. Ich meine, es ist verführerisch, sie einfach nicht zu lesen, weil es halt nicht sofort sanktioniert wird. Als Folge muss ich mir aber nach und nach immer aufwändigere Strategien ausdenken, die das Nichtwissen verschleiern, was aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt funktioniert - und das ist dann der Zeitpunkt, wo ich beginne, aufzuräumen und all die reinen Info-E-Mails nachlese, um in jeder 10. Mail tatsächlich irgendeine kleine, aber wichtige Information zu entdecken, die eben essentiell ist.

Heute habe ich ungefähr 100 liegengebliebene "to whom it may concern- Mails" erledigt, jetzt ist mein aktueller Posteingang auch wirklich wieder aktuell. Gutes Gefühl.

Am Abend war dann der halbjährliche Bänkerstammtisch in der Innenstadt, mit meiner halbjährlichen Verwunderung, wie unglaublich viele Rentner (Männlein wie Weiblein, aber mehr Männlein) da abends in den Kneipen von Münster sitzen.
Ich käme so sehr freiwillig niemals auf den Gedanken, mich abends einfach nur so in eine Kneipe zu setzen, dass mir jedes Vorstellungsvermögen fehlt, warum Menschen das machen.
Aber mir fehlt sowieso für das meiste typische Sozialverhalten der Menschen das Vorstellungsvermögen für das Warum, über ein riesengroßes Fragezeichen komme ich selten hinaus, wenn ich beobachte, was andere Menschen für Vorlieben, Meinungen oder Probleme habe und was für Umstände sie in Kauf nehmen, um genau diese Vorlieben, Meinungen oder Probleme ausleben zu können.
Ich schätze, das wird nix mehr mit mir und sozial integriert, ich bin für ein normales, Durchschnittsbürgerleben schlicht zu uninteressiert an den meisten Themen und Dingen, die für andere wichtig sind und gleichzeitig auch noch viel zu bequem, mich überhaupt darum kümmern zu wollen
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