Sonntag, 10. März 2019
Buchhaltung selbstgemacht
anje, 23:02h
Als erklärter Listenfan, führe ich natürlich auch eine Liste über meine privaten Ein- und Ausgaben. Nicht, weil ich es müsste, sondern weil ich es spannend finde.
Rein berufsbedingt finde ich "Buchhaltung" ja sowieso eine sinnvolle Erfindung, für meine rein privaten Zwecke benutze ich aber kein klassisches Buchhaltungsprogramm, sondern eine im Laufe der Jahre immer weiter entwickelte Exceltabelle, weil meine private Buchhaltung ja nur mein Privatvergnügen ist und keinen gesetzlichen Vorgaben genügen muss.
Offizielle Buchhaltungsprogramme sind deutlich umständlicher in der Handhabung als eine Exceltabelle, dafür bieten sie dann auch externe Schnittstellen und einen hohen "Betrugsschutz", alles Features, die gesetzlich vorgeschrieben sind und sinnvoll sein können, wenn man ein großes Unternehmen buchführt, privat brauche ich das aber nicht, denn ich könnte mich ja nur selber betrügen und eine Schnittstelle fürs Finanzamt brauche ich privat zum Glück auch nicht.
Ich benutze also eine einfach Exceltabelle, die ich dafür im Laufe der Jahre immer perfekter auf meine eigenen Bedürfnisse zurechtgeschneidert habe, jedes Jahr wird sie ein bisschen weiter ausgefeilt, mittlerweile bin ich ziemlich stolz auf meine Lösung.
Die Exceltabelle ist so aufgebaut, dass ich in den ersten fünf Spalten die Werte der Kontoumsätze, die ich regelmäßig aus dem Onlinebanking exportiere, einfach reinkopiere (Datum, Name der Bank, Umsatzart/Empfänger, Verwendungszweck und Betrag), Spalte 6 habe ich freigelassen für "Bemerkungen" (sehr wichtig, wenn man ein Jahr später noch mal was nachgucken will und bei dem Verwendungszweck "Paypal Ref. 27i45q30547u305" nicht automatisch auswendig weiß, was man da gekauft hat) , daneben eine Spalte für die Kategoriezuweisung* und dann so viele Spalten, wie ich meine, einzelne Kategorien in der Feinaufteilung zu brauchen.
*Das mit der Kategoriezuweisung ist der eigentliche Witz dieser Buchhaltungsmethode, denn ich habe meinen Kategorien Namen gegeben statt Kontonummern (merkt sich selbst für mich Zahlenmensch leichter) und den Rest der Tabelle so programmiert, dass der Betrag, der in der Spalte "Umsatz" steht (den ich aus dem online-Banking importiert habe), automatisch in der Spalte "anje" noch mal ausgewiesen wird, wenn ich in der Kategoriezuweisungsspalte nur die Buchstaben "anj" eingebe. Ganz oben in dieser Spalte addieren sich alle Beträge, die in dieser Spalte stehen, so dass ich jederzeit sehen kann, dass ich z.B. dieses Jahr bereits 227,19 nur für "anje" ausgegeben habe. (Es ist in echt mehr, denn ich war dieses Jahr ja schon Schuhe shoppen und überhaupt habe ich ja aufgehört bei "anje" zu sparen, ich wollte nur das Prinzip der Tabelle erklären.)
Alles, was ich im Rahmen der Buchhaltung also tun muss, ist im ersten Schritt die Umsätze aus dem Online-Banking zu exportieren und in diese Tabelle einzufügen, anschließend muss ich nur noch jede Kontobewegung einer Kategorie zuweisen, in dem ich hinter den Kontoumsatz die ersten drei Buchstaben der jeweiligen Kategorie schreibe.)
Für 2019 habe ich aktuell 29 Kategorien, in einer klassischen Buchhaltung würde man das "Konten" nennen.
So gibt es je ein Konto für jedes der Kinder, für mich und für K, (die Kinderkonten werden dabei auch mit Plus und Minus befüllt, d.h. das Kindergeld buche ich "plus", den Unterhalt, den ich überweise dann wieder "minus") außerdem unterscheide ich nach Auto, Essengehen, Haushaltkrimskrams, Lebensmitteleinkäufe, Versicherungen, Geschenke und Sonstiges, außerdem gibt es natürlich für jede Immobilie ein eigenes Konto und schließlich unterscheide ich die sonstigen Einnahmen auch noch nach Herkunft (also Gehalt, Zinsen, Gewinne aus Verkäufen usw.). Ganz wichtig ist das Konto "Geldtransfer", weil hier alle Geldverschiebungen gebucht werden, wenn ich also zB Bargeld abhebe oder von einem Konto auf ein anderes überweise.
Praktisch funktioniert das jetzt so, dass ich die Umsätze der Bankkonten aus dem Onlinebankking als csv-Datei exportiere und dann in das für die einzelne Bank vorgesehene Tabellenblatt per copy and paste einfüge. Da ich ja mehrere Bankkonten habe, gibt es für jede Bank ein eigenes Tabellenblatt, was das Jahr über gefüllt wird. Diese Tabellenblätter sind grundsätzlich alle gleich aufgebaut, so dass ich am Jahresende (oder monatlich, wenn ich das möchte) die Daten ganz problemlos aus den einzelnen Tabellenblätter weiter in einer Gesamttabelle zusammenfügen kann, in dem ich sie einfach untereinander weg da rein kopiere, dann muss ich nur noch nach Datum sortieren - und zack - ist eine chronologisch sortierte Gesamtbuchhaltung fertig. Jedes Konto (also jede Kategorie) weist oben die Summe aus, so habe ich eine wunderbare Übersicht, wo ich welches Geld reingesteckt habe und wo es hergekommen ist.
Mittlerweile bietet zwar auch jedes online geführte Bankkonto diese Kategorieaufteilung an und alle werben damit, dass man in dem jeweiligen online-Banking-Programm auch andere Banken mit einbinden kann, allerdings gibt es dort nur fest vorgegebene Kategorien, über die ich mich regelmäßig ärgere, weil sie für mich wichtige oder sinnvolle Unterscheidungen nicht vorsehen - und weil das Programm sie natürlich sehr oft falsch zuordnet. Manchmal sind diese Falschzuordnungen sehr witzig (ich habe neulich Wein in einem Weinladen eingekauft und die Abbuchung auf dem Konto sortiert das Bankprogramm unter "Tanken", was zwar irgendwie auch richtig ist, aber ich glaube, das Programm hat sich nicht ganz so zweisinnige Gedanken bei der Zusortierung gemacht), manchmal sind sie aber auch einfach nur langweilig falsch und verlassen kann man sich auf diese automatische Zusortierung deshalb überhaupt nicht, man muss grundsätzlich jede Buchung überwachen und im Zweifel einzeln korrigieren, allein schon deshalb sehe ich darin also überhaupt keine Arbeitsersparnis und sortiere meine Kategorien viel schneller in meiner eigenen Excel-Tabelle.
Mit Datenschutz habe ich normalerweise wenig Probleme, d.h. ich finde meine eigenen Daten jetzt nicht sonderlich geheim oder geheimhaltenswert, dass ich aber freiwillig in dem online-Banking einer Bank alle Daten aller anderen Banken auch gleich mit einbinden würde, ähem, ne, da werde ich dann doch plötzlich misstrauisch und finde es wesentlich sinnvoller, alle meine Bankdaten offline in einer selbsterstellten Excel-Tabelle zu verwalten.
Seit letztem Jahr schreibe ich auch alle Barausgaben auf, was eine besondere Herausforderung ist, weil ich das ja einigermaßen zeitnah und regelmäßig erledigen muss, um mich überhaupt daran zu erinnern, was ich alles so gekauft habe, allerdings ist das im Sommer komplizierter als im Winter, weil es im Sommer viel mehr Flohmärkte gibt und ich dort viel öfter unterwegs bin.
Dieses Jahr habe ich bisher im Januar und Februar nur an sechs Tagen überhaupt Bargeld benutzt, insofern ist es im Moment also noch sehr überschaubar, führt aber insgesamt dazu, dass ich tatsächlich einen Komplettüberblick über meine Ausgaben und Einnahmen bekomme und das gefällt mir schon sehr.
Listenfan eben
.
(Abgelegt in anjezeigt und bisher 712 x anjeklickt)
Rein berufsbedingt finde ich "Buchhaltung" ja sowieso eine sinnvolle Erfindung, für meine rein privaten Zwecke benutze ich aber kein klassisches Buchhaltungsprogramm, sondern eine im Laufe der Jahre immer weiter entwickelte Exceltabelle, weil meine private Buchhaltung ja nur mein Privatvergnügen ist und keinen gesetzlichen Vorgaben genügen muss.
Offizielle Buchhaltungsprogramme sind deutlich umständlicher in der Handhabung als eine Exceltabelle, dafür bieten sie dann auch externe Schnittstellen und einen hohen "Betrugsschutz", alles Features, die gesetzlich vorgeschrieben sind und sinnvoll sein können, wenn man ein großes Unternehmen buchführt, privat brauche ich das aber nicht, denn ich könnte mich ja nur selber betrügen und eine Schnittstelle fürs Finanzamt brauche ich privat zum Glück auch nicht.
Ich benutze also eine einfach Exceltabelle, die ich dafür im Laufe der Jahre immer perfekter auf meine eigenen Bedürfnisse zurechtgeschneidert habe, jedes Jahr wird sie ein bisschen weiter ausgefeilt, mittlerweile bin ich ziemlich stolz auf meine Lösung.
Die Exceltabelle ist so aufgebaut, dass ich in den ersten fünf Spalten die Werte der Kontoumsätze, die ich regelmäßig aus dem Onlinebanking exportiere, einfach reinkopiere (Datum, Name der Bank, Umsatzart/Empfänger, Verwendungszweck und Betrag), Spalte 6 habe ich freigelassen für "Bemerkungen" (sehr wichtig, wenn man ein Jahr später noch mal was nachgucken will und bei dem Verwendungszweck "Paypal Ref. 27i45q30547u305" nicht automatisch auswendig weiß, was man da gekauft hat) , daneben eine Spalte für die Kategoriezuweisung* und dann so viele Spalten, wie ich meine, einzelne Kategorien in der Feinaufteilung zu brauchen.
*Das mit der Kategoriezuweisung ist der eigentliche Witz dieser Buchhaltungsmethode, denn ich habe meinen Kategorien Namen gegeben statt Kontonummern (merkt sich selbst für mich Zahlenmensch leichter) und den Rest der Tabelle so programmiert, dass der Betrag, der in der Spalte "Umsatz" steht (den ich aus dem online-Banking importiert habe), automatisch in der Spalte "anje" noch mal ausgewiesen wird, wenn ich in der Kategoriezuweisungsspalte nur die Buchstaben "anj" eingebe. Ganz oben in dieser Spalte addieren sich alle Beträge, die in dieser Spalte stehen, so dass ich jederzeit sehen kann, dass ich z.B. dieses Jahr bereits 227,19 nur für "anje" ausgegeben habe. (Es ist in echt mehr, denn ich war dieses Jahr ja schon Schuhe shoppen und überhaupt habe ich ja aufgehört bei "anje" zu sparen, ich wollte nur das Prinzip der Tabelle erklären.)
Alles, was ich im Rahmen der Buchhaltung also tun muss, ist im ersten Schritt die Umsätze aus dem Online-Banking zu exportieren und in diese Tabelle einzufügen, anschließend muss ich nur noch jede Kontobewegung einer Kategorie zuweisen, in dem ich hinter den Kontoumsatz die ersten drei Buchstaben der jeweiligen Kategorie schreibe.)
Für 2019 habe ich aktuell 29 Kategorien, in einer klassischen Buchhaltung würde man das "Konten" nennen.
So gibt es je ein Konto für jedes der Kinder, für mich und für K, (die Kinderkonten werden dabei auch mit Plus und Minus befüllt, d.h. das Kindergeld buche ich "plus", den Unterhalt, den ich überweise dann wieder "minus") außerdem unterscheide ich nach Auto, Essengehen, Haushaltkrimskrams, Lebensmitteleinkäufe, Versicherungen, Geschenke und Sonstiges, außerdem gibt es natürlich für jede Immobilie ein eigenes Konto und schließlich unterscheide ich die sonstigen Einnahmen auch noch nach Herkunft (also Gehalt, Zinsen, Gewinne aus Verkäufen usw.). Ganz wichtig ist das Konto "Geldtransfer", weil hier alle Geldverschiebungen gebucht werden, wenn ich also zB Bargeld abhebe oder von einem Konto auf ein anderes überweise.
Praktisch funktioniert das jetzt so, dass ich die Umsätze der Bankkonten aus dem Onlinebankking als csv-Datei exportiere und dann in das für die einzelne Bank vorgesehene Tabellenblatt per copy and paste einfüge. Da ich ja mehrere Bankkonten habe, gibt es für jede Bank ein eigenes Tabellenblatt, was das Jahr über gefüllt wird. Diese Tabellenblätter sind grundsätzlich alle gleich aufgebaut, so dass ich am Jahresende (oder monatlich, wenn ich das möchte) die Daten ganz problemlos aus den einzelnen Tabellenblätter weiter in einer Gesamttabelle zusammenfügen kann, in dem ich sie einfach untereinander weg da rein kopiere, dann muss ich nur noch nach Datum sortieren - und zack - ist eine chronologisch sortierte Gesamtbuchhaltung fertig. Jedes Konto (also jede Kategorie) weist oben die Summe aus, so habe ich eine wunderbare Übersicht, wo ich welches Geld reingesteckt habe und wo es hergekommen ist.
Mittlerweile bietet zwar auch jedes online geführte Bankkonto diese Kategorieaufteilung an und alle werben damit, dass man in dem jeweiligen online-Banking-Programm auch andere Banken mit einbinden kann, allerdings gibt es dort nur fest vorgegebene Kategorien, über die ich mich regelmäßig ärgere, weil sie für mich wichtige oder sinnvolle Unterscheidungen nicht vorsehen - und weil das Programm sie natürlich sehr oft falsch zuordnet. Manchmal sind diese Falschzuordnungen sehr witzig (ich habe neulich Wein in einem Weinladen eingekauft und die Abbuchung auf dem Konto sortiert das Bankprogramm unter "Tanken", was zwar irgendwie auch richtig ist, aber ich glaube, das Programm hat sich nicht ganz so zweisinnige Gedanken bei der Zusortierung gemacht), manchmal sind sie aber auch einfach nur langweilig falsch und verlassen kann man sich auf diese automatische Zusortierung deshalb überhaupt nicht, man muss grundsätzlich jede Buchung überwachen und im Zweifel einzeln korrigieren, allein schon deshalb sehe ich darin also überhaupt keine Arbeitsersparnis und sortiere meine Kategorien viel schneller in meiner eigenen Excel-Tabelle.
Mit Datenschutz habe ich normalerweise wenig Probleme, d.h. ich finde meine eigenen Daten jetzt nicht sonderlich geheim oder geheimhaltenswert, dass ich aber freiwillig in dem online-Banking einer Bank alle Daten aller anderen Banken auch gleich mit einbinden würde, ähem, ne, da werde ich dann doch plötzlich misstrauisch und finde es wesentlich sinnvoller, alle meine Bankdaten offline in einer selbsterstellten Excel-Tabelle zu verwalten.
Seit letztem Jahr schreibe ich auch alle Barausgaben auf, was eine besondere Herausforderung ist, weil ich das ja einigermaßen zeitnah und regelmäßig erledigen muss, um mich überhaupt daran zu erinnern, was ich alles so gekauft habe, allerdings ist das im Sommer komplizierter als im Winter, weil es im Sommer viel mehr Flohmärkte gibt und ich dort viel öfter unterwegs bin.
Dieses Jahr habe ich bisher im Januar und Februar nur an sechs Tagen überhaupt Bargeld benutzt, insofern ist es im Moment also noch sehr überschaubar, führt aber insgesamt dazu, dass ich tatsächlich einen Komplettüberblick über meine Ausgaben und Einnahmen bekomme und das gefällt mir schon sehr.
Listenfan eben
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