anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 23. Juli 2023
Endlich Urlaub
Heute schon den zweiten Tag nichts gemacht und mich sauwohl dabei gefühlt.

Das Wetter ist perfekt für Urlaub, es ist kühl (zwischen 16°-20°C), immer wieder nass und vor allem sehr windig, Draußenaktivitäten locken also nicht unbedingt und drinnen ist das meiste erledigt, ich kann also mit wunderbar gutem Gewissen bis mittags im Bett bleiben und lesen.

In einer Regenpause waren wir kurz einkaufen, der braune Zucker war alle und so etwas geht natürlich gar nicht.

Am Abend versprach die RegenApp für rund eine Stunde Trockenheit, also brachen wir zu einer Radtour auf, am Wasser lang über den Loopdeelenweg bis zur Deichscharte, dann zum Flugplatz und durch die Dünen auf der Nordseite zurück. Nach knapp 20km war ich froh wieder zuhause zu sein. Es war sehr windig und gefühlt kam der Wind überall von vorne, das ist bei 6-7 Windstärken auch mit einem Elektrorad anstrengend.

Produktive Leistung von heute: Ich habe Fotos sortiert, 2019 ist fertig, 2020 zur Hälfte
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Samstag, 22. Juli 2023
Die fabelhafte Welt der Amnesie
Vor zwei Wochen erklärte Vanessa Giese in ihrem Blog die These von Aladin El-Mafaalani, weshalb wir hier in Deutschland so gefühlt viele Probleme mit der Integration von Menschen aus anderen Kulturkreisen und individuellen Lebenshintergründen haben.
Und seit zwei Wochen formuliere ich im Kopf daran herum, weshalb ich nicht nur die Erklärung von Herrn El-Mafaalani so ungemein logisch und nachvollziehbar richtig finde, sondern weshalb ich auch plötzlich eine Erklärung für meine eigene Zurückhaltung gegenüber aktiv betriebener Integration habe.


Laut Herrn El-Mafaalani liegt unser aktuelles Integrationsproblem nämlich daran, dass die Integration grade hier in Deutschland im Grunde besonders gut gelungen ist, deshalb nennt Herr El-Mafaalani seine These auch das Integrations-Paradox.

Er erklärt das anhand einer großen Kaffeetafel. Die erste Generation der Gastarbeiter saß noch abseits am Katzentisch, die zweite Generation saß schon mit am Erwachsenentisch und durfte vom gleichen Kuchen essen, die jetzige Generation will aber nun nicht mehr nur den ewig gleichen Kuchen essen, sondern mitbestimmen, welcher Kuchen gebacken wird und welche Regeln bei Tisch gelten.
Das gilt im übrigen nicht nur für Gastarbeiter, sondern für jede Gruppe ehemals abseits stehender (am Katzentisch sitzender) Menschen.

Ich finde das Bild deshalb so besonders anschaulich, weil ich genau solche Kaffeetafeln aus meinem eigenen Leben kenne und weil ich automatisch darauf reagiere. Allerdings nicht mit Abwehr oder Ablehnung den Neuhinzugekommenen gegenüber, sondern mit Abwehr und Ablehnung der gesamten Kaffeetafel gegenüber. Die Vorstellung, die Kaffeetafeln, die ich in meiner Vergangenheit zur Genüge kennengelernt habe, werden künftig noch lauter und noch schriller, finde ich so erschreckend, dass ich ganz spontan nur mit einem ablehnenden "ohne mich" reagiere.

Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nie besonders gerne Kuchen gegessen habe, ganz bestimmt liegt es auch daran, dass ich insgesamt überhaupt kein geselliger Mensch bin und deshalb sehr gerne jede Möglichkeit nutze, um mich aus größeren Menschenansammlungen zu verdrücken, aber meine automatische Reaktion ist nicht nur, dass ich sage, ich möchte an diesem bunten Tisch jetzt bitte gar nicht mehr dabei sein, sondern dass ich innen drin auch eine große Portion Schadenfreude denjenigen gegenüber verspüre, die sich solange als die Bestimmer der Kaffeetafel fühlten und meinten, sie täten allen anderen einen Gefallen damit, dass sie solche Veranstaltungen ausrichteten.
Das habt ihr jetzt davon, künftig nix mehr Käsesahnetorte und Schwarzwälderkirsch, sondern Baklava und Basbousa, hihihi. Das ist der Teil der Integration, der mich mit großer Befriedigung und Zustimmung erfüllt- solange ich das Zeug nicht essen muss.

Da ich weder das eine noch das andere mag, habe ich kulinarisch also nix zu verlieren und die gestelzten Gespräche der wohlerzogenen guten Gesellschaft finde ich genauso langweilig wie geselliges Geklatsche zu Bauchtanzmusik oder welche gesellschaftlichen Regeln auch immer da künftig verhandelt werden.
Ich finde es für mich persönlich allerdings sehr angenehm, einen formalen Grund vorschieben zu können, mich aus dieser Gesellschaft noch weiter als eh schon zurückzuziehen.

Mit dieser Erklärung habe ich damit endlich eine Begründung, weshalb ich kein Freund von Integration, Inklusion oder welchem interdisziplinären Gehampel auch immer bin - denn wenn ich es gut fände, müsste ich ja mitmachen.
Ich will aber nicht mitmachen, ich will viel lieber meine ganz eigene Kaffeetafel abhalten, an der meine ganz eigenen Regeln gelten und die will ich nicht diskutieren, denn die sind weder mit den alten Regeln unserer nichtinklusiven Gesellschaft kompatibel noch mit irgendwelchen neu verhandelten Normen.
Meine absolute Lieblingskaffeetafel ist ein Zweiertisch, jede weitere Person macht es schon kompliziert.

Da ich andere Menschen per se anstrengend finde, ist es mir auch völlig wurscht, welche Haut- oder Haarfarbe sie haben, welchem Geschlecht und welcher sexuellen Neigung sie sich zugehörig fühlen, mit welchen geistigen oder körperlichen Einschränkungen sie leben und an welche Art von Gott oder Spaghettimonster sie glauben.

Weil mir das aber schon immer egal war, habe ich es noch nie wichtig gefunden, das Thema Integration von irgendwem zu befördern. Vielleicht auch deshalb, weil ich noch nie verstanden habe, weshalb es Menschen wichtig sein könnte, überhaupt "dazugehören" zu wollen. Denn, wozu eigentlich wollen sie gehören? Zu dieser langweiligen spießigen Kaffeetafel mit Käsesahnetorte und den Geschichten von Opa Egon, wie er einst auf dem Motorrad die Alpen überquert hat?
Das erscheint mir so wenig erstrebenswert wie Peterchens Wunsch, den Mond zu erkunden. Ich finde, so etwas muss man nicht unterstützen.

Okay, ich gehöre rein theoretisch seit Geburt ganz automatisch dazu, ich bin in diesem Land geboren, habe die herrschende Haut- und Haarfarbe (sogar jetzt, denn Grau scheint ja immer moderner zu werden ;-) ), spreche die offizielle Amtssprache und habe alle Ausweispapiere, die mir eine Existenz in diesem Land erleichtern, rein theoretisch hatte ich also immer die freie Wahl, ob ich dazugehören wollte oder nicht.
Und ich gebe zu, es ist leichter etwas abzulehnen, was man kennt und was einem zusteht, als etwas nicht zu bekommen, von dem man nicht weiß, wie es sich anfühlt, wenn man es hätte.

Es ist nur so, dass mir das nie als besonders attraktiv erschien, denn als akzeptierter Teil dieser Gesellschaft muss ich mir nicht nur Opa Egons Geschichten anhören, sondern muss mich eben auch all den anderen Vorschriften, die in dieser Gesellschaft gelten (oder galten), beugen und genau darin habe ich keinen Nutzen erkannt und auch keine Vorteile darin gesehen, mich in irgendeiner Form anzustrengen, diese Gesellschaft ändern zu wollen.

Ich fand es stets viel einfacher, mich aus der offiziellen Gesellschaft so weit wie möglich zurückzuziehen und mir meine eigene Gesellschaft zu suchen. Das sind dann zwar deutlich weniger Menschen, dafür sind sie aber auch deutlich weniger anstrengend im Umgang. Das sind nämlich nur Menschen, denen all das schnurzepiepegal ist, was mir auch egal ist.

Viele Menschen haben ein zentrales Thema, das ihr Leben bestimmt. Für manche ist es die Religion, für andere ihr Geschlecht, samt allem, was damit verbunden ist und wieder andere haben die drohende Klimakatastrophe als ihren persönlichen Lebensmittelpunkt gewählt.

All das sind Themen, zu denen ich bestensfalls keine Meinung habe, weil ich es entweder nicht persönlich ändern kann oder weil ich der Meinung bin, es geht mich schlicht nichts an.
Denn mal ganz im Ernst: Warum sollte ich mich für die sexuelle Orientierung von Menschen interessieren, mit denen ich nicht grade höchstpersönlich in die Kiste steigen will? Okay, ich erinnere mich an meine Frustration, dass grade die besonders gutaussehenden Jungs oft nicht auf Mädchen standen, aber nun ja, das ist dann mal so, und außerdem passten Jungs, die auf SM-Spielchen standen, genauso wenig zu mir wie der One-Night-Stand, der mich allen Ernstes fragte, ob ich ihn bitte anpinkeln könnte, das gefiele ihm besonders gut.

Sehr wichtig ist mir auch Religion als aktives Nichtthema. Denn wenn jemand den Kram ernst nimmt, und zwar egal ob Gott, Allah oder wen auch immer, dann halte ich lieber Abstand, da sind mir zu viele Fettnäpfchen, die diese Menschen um sich herum wie Schneckenfallen aufgebaut haben. Aus genau dem Grund gehe ich allen Frauen mit Kopftuch weiträumig aus dem Weg, denn da kann ich ja schon von außen erkennen, dass für sie das Thema Religion eine wichtige Bedeutung hat.

Mein persönliches Lebensmotto ist Bequemlichkeit. Um mich nicht bewegen zu müssen, laufe ich kilometerweit, um das passende Werkzeug zu organisieren, das mir nach einer einmaligen Anstrengung anschließend dauerhaft die Arbeit abnimmt.
Neben meiner bekannten Unlust an körperlicher Bewegung, habe ich auch eine große Abneigung gegen geistige Arbeit. Hier gilt es abzuwägen und es gibt viele Situationen, wo es mir bequemer erscheint, lieber meinen Körper zu bewegen als mein Gehirn. Nachdenken ist eindeutig Arbeit und zwar keine, die ich erstrebenswert finde.
Das ist natürlich immer situationsabhängig, aber eine wichtige Alternative zu einem geistigen oder körperlichen Arbeitseinsatz ist auch grundsätzlich der Bedürfnisverzicht. Für alles, was ich gar nicht haben möchte, muss ich mich auch nicht anstrengen.

Aus genau diesem Grund habe ich zB ein sehr geringes Ausgabeverhalten, was aus einem ziemlich gut austarierten Gleichgewicht aus körperlicher und geistiger Arbeit kombiniert mit dem passenden Bedürfnisverzicht entstanden ist und mir persönlich damit einen sehr großen Bequemlichkeitsgrad ermöglicht.

Ein maximaler Bedürfnisverzicht würde einerseits zwar eine maximale Bequemlichkeit mit sich bringen, gleichzeitig aber auch bedeuten, dass man dann auf das Leben insgesamt verzichtet und das erscheint mir dann doch etwas zu weit gegriffen, auch hier gilt es also, einen einigermaßen akzeptablen Kompromiss zwischen Aufwand erfordernder Bedürfniserfüllung und energiefressendem Arbeitseinsatz zu finden. - Man könnte sagen, genau das ist mein Lebensthema.

Ich habe für mich persönlich zB festgestellt, dass das gesamte Thema "Ehe" ein rein gesellschaftspolitisches ist und im Zweifel mehr Risikoenergie-Einsatz erfordert, wenn man es wieder loswerden will als es Nutzen bringt, so lange man es hat.
Man kann nämlich ganz wunderbar darauf verzichten, hat dann grundsätzlich ganz viele Probleme nicht, die man sich durch eine Ehe erst schafft (alter Aphorismus von ich weiß nicht wem, aber sehr wahr) und muss sich nur einmal alternativ um eine sinnvolle Alternativregelung bemühen. Da ich bis heute nicht verstehen kann, warum irgendjemand an einer Ehe interessiert sein könnte, halte ich so Themen wie "Ehe für alle" schlicht für den falschen Ansatz. Statt Ehe für alle fände ich eine Abschaffung der Ehe und den Ersatz durch individuelle, zivilrechtliche Verpflichtungen deutlich sinnvoller, aber soweit ist unsere Gesellschaft offensichtlich noch nicht, ist mir dann aber auch wieder egal, ich habe keinerlei Reformeifer, ich selber komme gut klar.

Dieser mangelnde Reformeifer ist es auch, der mich das Fortschreiten von immer weitergehenden Integrationsbemühungen verneinen lässt. Je mehr Leute an dieser Kaffeetafel über Regeln und Prinzipien diskutieren, um so unübersichtlicher wird es und umso komplizierter, sich von allem fernzuhalten.

Ich möchte mich da einfach nur aus allem raushalten, Annett Louisan nennt es die fabelhafte Welt der Amnesie - ich fürchte, sie meint damit genau Menschen wie mich, ich fürchte aber auch, ich will es nicht ändern
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Freitag, 21. Juli 2023
Wieder alleine
K hat heute die Mutter zurück nach Hause gebracht, auf dem Hinweg bin ich bis Leer mitgeflogen, dort habe ich mich absetzen lassen und habe den Vater besucht.

K setzte die Mutter in Bielefeld ab, ärgerte sich über die unverschämten Landegebühren und flog dann nach Münster, wo er noch ein bisschen arbeitete, bis er am späten Nachmittag wieder aufbrach, mich in Leer einsammelte und wir dann durch eine dicke Gewitterschicht nach Borkum flogen.

Das mit den durchzuziehenden Gewittern war ein lästiges Tagesmerkmal. Grade als ich beim Vater aufbrechen wollte, entlud sich ein Regenschauer, also blieb ich noch eine Weile, bis mir die WetterApp sagte, dass es für eine halbe Stunde trocken sein wird. Das reichte mir, um vom Seniorenheim bis zur Emspark-Mall zu laufen, dort kaufte ich erst im ansässigen Supermarkt all das, was ich auf Borkum nur schlecht bekomme, dann machte ich noch einen Rundgang durch TK-Maxx, als ich fertig war, regnete es.

Vom Emspark bis zum Flugplatz sind es 2,5km, eine Entfernung, die ich bei Regen und mit Einkäufen im Gepäck nur ungern zu Fuß ablaufen wollte, also telefonierte ich nach einem Taxi, allerdings erfolglos.

Es gibt in Leer vier verschiedene Taxi- und Minicar-Unternehmen, alle waren ausgebucht und teilten mir Wartezeiten von über einer Stunde mit.
Nach dem ich 20 Minuten ohne positives Ergebnis rumtelefoniert hatte, beschloss ich, dann eben doch zu Fuß zu gehen, wenn man erst mal gründlich durchnässt ist, ist es irgendwann auch egal, dass es regnet.

In dem Moment als ich meine Einkäufe sinnvoll verstaut hatte und loslief, hörte der Regen auf und ich kam komplett trocken am Flugplatz an. Das war sehr erfreulich.

Jetzt bin ich mit K komplett alleine und wir genießen unsere Zweisamkeit in der sturmfreien Bude
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Donnerstag, 20. Juli 2023
Aus alt mach Vintage
Ich habe natürlich schon wieder kein Vorher-, sondern nur ein Nachher-Bild von dem Terrassen-Tisch, den ich erst abgeschliffen, dann geölt, dann wieder geschliffen und wieder geölt habe



und deshalb kann man die Veränderung nicht sehen, sondern muss sie mir einfach glauben: Sie ist groß.

Ich weiß nicht genau wie alt der Tisch ist, gefühlt noch nicht sehr alt, aber die Kombination aus eigenem Älterwerden und Coronastandby ist tödlich für jedes Zeitgefühl, ich tippe so auf ca. 5-6 Jahre.

Ich weiß noch, dass ich nach der Anschaffung des Holztisches, der den ollen Plastiktisch ersetzen sollte (der übrigens immer noch in einer Terrassenecke rumsteht, weil alte Tische nicht in schwarze Müllsäcke passen und ich deshalb gar nicht weiß, wie ich den loswerden soll. Sperrmüllbestellungen sind immer so umständlich und überhaupt war es ja nicht so eilig damit.) Wie auch immer, was ich sagen wollte: Ich weiß noch, dass ich zusammen mit dem neuen Tisch auch sofort eine große Plastik-Husse als Winterabdeckung für den Tisch gekauft habe, die ich im ersten Winter alle 14 Tage neu über dem Tisch befestigt, festgezurrt und stramm umwickelt habe - und trotzdem war sie am nächsten Wochenende von irgendeinem Sturm wieder halb heruntergeweht worden.

Ich habe mir ein oder ich glaube sogar zwei Jahre lang Mühe gegeben, den Tisch abgedeckt zu überwintern, aber erstens hat es nie wirklich funktioniert und dann kam Corona und damit setzte dieses globale "istdochallesegal-Gefühl" ein und seitdem steht der Tisch eben einfach draußen rum und muss alleine kucken, wie er mit dem Klima klarkommt.

Wenn man weiß, wie er vorher aussah, weiß man auch, dass ihm das nicht gut gelungen ist, also das "mit dem Klima klarkommen", nicht nur, dass das Holz total versilbert ist, es wurde auch grob und rauh, rissig und aufgesprungen. Kurz: Es sah schon ziemlich grottig aus.

Es handelt sich aber um massives Teakholz und massives Hartholz kann man abschleifen. Wenn man Glück hat, schleift man sich irgendwann bis auf einen gesunden Kern vor.
Das tat ich heute und das Ergebnis sieht man oben.
Ich habe nicht so weit geschliffen, bis alles schäbbige weg war, ich hatte Sorge, dass dann nicht genug Tisch übrig bleibt und außerdem gefiel es mir schon auf halber Strecke.

Haptisch ist es wieder eine sehr glatte, angenehme Oberfläche und nach dem ich es jetzt mehrfach mit Teaköl eingerieben habe, ist es optisch zu einer Mischung aus alten, versilberten Restbeständen, frischem, rosa Jungholz und irgendwelchen Mischfarben dazwischen mutiert und ich finde diese wilde Vintageschattierung so hübsch, dass ich es bewusst dabei belassen habe.

Nachdem die Mutter die Terrasse gestern schon pikobello saubergefegt hat, ist jetzt auch die Einrichtung auf der Terrasse abschließend renoviert und aufgeräumt, so nach und nach kriege ich die Bude hier wieder in Griff
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Mittwoch, 19. Juli 2023
Dies und das
7.25h - 8.55h, 90 Minuten, damit hat K heute einen neuen Rekord für die Zeit zwischen Haustür und Haustür aufgestellt.
Die Kameras halten ja minutengenau das Kommen und Gehen fest, um 7.25h haben wir hier auf Borkum das Haus verlassen, ich brachte K mit dem Auto zum Flugplatz und um 8.55h meldete die Kamera in Greven, dass er das Haus dort betrat. Damit war er exakt pünktlich für eine Videokonferenz, die um 9h begann, besser hätte das nicht klappen können.
Da er heute und morgen noch einige weitere Bürotermine da, die nicht vom Home-Office aus erledigt werden können, ist er jetzt also für zwei Tage auf dem Festland, planmäßig kommt er morgen Abend wieder, um dann am Freitag die Mutter wieder nach Bielefeld zu bringen.
Da er bis Mitte August seinen IFR-Schein verlängern muss und er über acht Monate Flugpause hatte, weil sein Hauptflieger solange in der Werft war und die anderen Maschinen dauernd ausgebucht waren, muss er jetzt noch einiges an Flugstunden nachholen, es kommt also sehr praktisch aus, dass er dazu gleich den Inselshuttle übernehmen kann.

Der Wetterbericht sagt, dass es im Süden Deutschlands heute heiß war, ich war also sehr froh, mich dort nicht aufhalten zu müssen - hier auf der Insel war es frisch bis feucht, in meinem langärmeligen T-Shirt habe ich den ganzen Tag nicht geschwitzt. Für mich also nahezu perfektes Wetter.

Die Mutter hatte sich für heute die Terrasse vorgenommen, um die zu fegen und einigermaßen sauberzumachen, musste allerlei Kram von links nach rechts und wieder nach links geräumt werden.
Ich habe mich nämlich noch nicht weiter darum gekümmert, die restliche Kücheneinrichtung loszuwerden, deshalb steht der Holz-Teil im Schuppen, der dadurch völlig blockiert ist und der Edelstahl-Teil steht auf der Terrasse.
Das ist keine Dauerlösung, das ist mir klar, aber ach, ich und meine Begeisterung dafür, Dinge zu verkaufen, immer wieder ein Thema.

Der Herd ist ja zum Glück schon weg, das drängte wirklich und wenn etwas dringlich wird, dann kümmere ich mich.
Die alte Spüle samt Unterschrank und der alte Apothekerschrank sind auch weg - haben die Küchenbauer mitgenommen, weil beides nur noch für den Müllplatz taugte.

Aber es gibt noch zwei Edelstahlregale, die ich zu schade zum Weggeben finde, und die deshalb zur Zeit auf der Terrasse stehen, weil, ist ja Edelstahl.
Im Schuppen steht der große Schubladenschrank, der auch noch sehr gut in Schuss ist und den der Onkel haben möchte, dafür muss aber der Onkel erst den nötigen Platz bei sich schaffen und dann müssen wir den großen Schrank noch irgendwie transportieren - das ist alles noch nicht so weit und deshalb steht der Schrank noch im Schuppen.
Und die fünf ehemaligen Regale stehen auch noch im Schuppen. Die sollte ich wirklich mal in einer der Borkumgruppen anbieten, damit sie wegkommen.
Mache ich morgen.

Außerdem habe ich auch noch die alten Arbeitsplatten aus 5cm massivem Buchenholz. Ebenfalls zu schade zum Wegwerfen, aber was ich sonst damit machen könnte, ist mir auch noch nicht eingefallen, also stehen sie auch noch im Schuppen.

Die Mutter kümmerte sich also um die Terrasse, ich half ihr ab und zu irgendein Möbelteil zu verrücken.
Ansonsten habe ich mich längere Zeit mit PC-Arbeit beschäftigt, liegengebliebene E-Mails beantwortet, diverse Steuererklärungen eingereicht und Fotos sortiert.
2019 ist fast fertig wegsortiert, dann bin ich nur noch dreieinhalb Jahre hinter.

Zum Abendessen gab es Pellkartoffeln mit Heringsstipp, sehr einfach in der Herstellung, wenn man den Heringsstipp fertig kauft und nur die Kartoffeln ungbeschält kochen muss.
Seitdem ich bei Aldi-Nord den Sylter Heringstopf entdeckt habe, gibt es bei mir nur noch fertig gekauften Heringsstipp, so gut wie der ist, kann ich den nämlich nicht selber machen. Als ich letzte Woche auf dem Festland war, habe ich extra drei Portionen auf die Insel importiert
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Dienstag, 18. Juli 2023
Alles sauber und Strandausflug
Wahrscheinlich hätte ich besser "Vorher-Nachher-Bilder" machen sollen, d.h. Nachher-Bilder habe ich, nur den ziemlich verwilderten zustand vorher, den habe ich durch konsequentes Nichthinsehen solange hartnäckig ignoriert, bis die Mutter kam und für Ordnung sorgte.

Heute sind wir zwei komplette grüne Müllsäcke weiter und das Beet unter den Fenstern vorm Haus ist wieder fototauglich.



Am Nachmittag sattelten wir das Hasemobil und machten uns auf den ziemlich überfüllten Weg zum Strand.
Die Mutter fuhr bis zur DLRG-Bude, denn bis da liegen befahrbare Holzbretter. Ab da lief sie selber bis zum Wasser und ich parkte derweil den Scooter auf dem unbenutzten Abstellplatz neben einem Rollstuhl-Zelt, dessen Bewohner grade ihre Sachen packten und nach Hause gingen.

Verglichen mit früher (es reichen schon 10-15 Jahre früher) ist die Infrastruktur am Strand heute wirklich behindertenfreundlich.

Zum Abendessen gab es Kartoffelcremesuppe mit Baconstreifen als Einlage und ein großes Blech Bruschetta als Beilage.

Seitdem ich entdeckt habe, wie perfekt Bacon im Backofen gelingt, superknusprig, dabei komplett geruchs- und fettspritzerfrei, lehne ich jede andere Zubereitungsmethode für Bacon konsequent ab.

Ich verstehe im übrigen auch nicht, wieso 60er Backöfen so "normal" sind, da passt doch nichts rein und es ist alles eng und unbequem im Handling. Ich möchte meinen 90er Backofen nie mehr missen
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Montag, 17. Juli 2023
Mobilmachung
Heute Vormittag brachte die Frachtauslieferung der AG Ems das Tau.

Gut sieht es aus, genau so hatte ich es mir vorgestellt.



Die Mutter konnte unseren ungepflegten Vorgarten nicht mehr mitansehen und machte sich daran, die von Unkraut überwucherte Hortensie neben dem Müllkasten wieder freizulegen. Zwei Stunden zupfte und schnitt sie alles Unkrautartige weg, übrig blieb eine gefüllte Gartenabfalltonne und eine kleine, mickerige Hortensie, die jetzt endlich wieder Luft und Sonne bekommt und vielleicht geht sie nun ja doch nicht ein, ich drücke ihr die Daumen.

Am Nachmittag fuhren wir mit dem Auto zum Onkel. K stieg dem Onkel aufs Dach und reinigte den Wintergarten mit dem Kärcher von oben, der Onkel ist nicht mehr leiterfest, so dass er froh ist, wenn K ihm solche Arbeiten abnimmt.

Währenddessen holte ich das Hasemobil aus der Garage und übte mit der Mutter E-Scooter fahren.
Zunächst war sie sehr vorsichtig und gar nicht sehr begeistert von der Idee, dass sie in ihrem Alter noch so gefährliche Dinge tun soll, wie das selbstständige Fahren und Lenken von ihr unbekannten Fahrzeugen, schließlich hat sie sehr bewusst das Autofahren schon vor längerer Zeit drangegeben und auch Fahrradfahren ist ihr nicht mehr ganz geheuer.
Aber ich ließ nicht locker und drängte sie solange, bis sie es probierte. Sehr schnell klappte es sehr gut und sie fuhr nach kurzem Üben mit dem Scooter ganz alleine nach Hause, ich lief nebenher und kam kaum mit.



Zum Abendessen gab es die zweite Portion Hähnchenschenkel (ich hatte gestern gleich eine doppelte Menge gebacken, so dass ich die Kasserole mit dem Rest heute nur warm machen musste), als Beilage diesmal aber Salzkartoffeln und frische, grüne Stangenbohnen, Kommentar von meinem Westfalenmann: Können wir noch mal machen
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