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Mittwoch, 9. November 2022
Kein Interesse
anje, 22:36h
Es ist seltsam mit dieser Schlappigkeit, die mich derzeit besitzt, denn ich fühle mich keineswegs unwohl damit.
Im Gegenteil, das einzige, was mich stört ist die Tatsache, dass ich mir einbilde, dass die Welt von mir mehr erwartet als einfach nur schlichtes Existieren.
Aber vielleicht ist genau hier die Lösung für dieses Störgefühl versteckt, nämlich in dem Wort "einbilden".
Ich bin grade dabei, das durch einen Feldversuch in Echtzeit herauszufinden und wenn ich Glück habe, passiert gar nichts. Wenn nämlich nichts passiert, dann ist es ja nur meine Einbildung, die mir vorgaukelt, es gäbe eine Erwartungshaltung der Welt an mich.
Gleichzeitig wäre das allerdings in gewisser Weise auch sehr tragisch, denn ich hätte mir damit selber bewiesen, dass ich mich die letzten 60 Jahre von falschen Vorstellungen getrieben durchs Leben habe hetzen lassen.
Nun, wir werden sehen, wie lange das alles gut geht und wann wieder Umstände eintreten, die mich so weit aufscheuchen, dass ich mich genötigt fühle, Aktivitäten zu entfalten, aber jetzt grade im Moment, also so seit ein paar Tagen, bin ich sehr zufrieden damit, viele Dinge nicht zu tun.
Das, was ich vor allem nicht tue, ist neue Informationen anzunehmen.
Ich lese nichts mehr und bin sehr zufrieden damit. Ich schaue auch keine Nachrichten mehr, ich höre kein Radio, ich verweigere einfach das Wahrnehmen dessen, was andere Menschen machen, denken oder sagen.
Natürlich dringen immer noch irgendwelche Nachrichten zu mir durch, aber nur noch gedämpft und bruchstückartig, es ist erstaunlich, was die Menschen so bewegt.
Seitdem wir einen Tesla haben, kann ich meine frühere, nur undeutlich latent vorhandene Abneigung gegen diesen Hype konkretisieren. Ein Tesla hat erst nach 200.000 gefahrenen Kilometern eine bessere Ökobilanz als ein Verbrennerauto. Während dieser 200.000km ist es eindeutig unbequemer und unflexibler als ein Verbrennerauto.
Was genau sind das für Leute, die meinen mit dem Kauf eines Tesla die Welt zu retten?
Ich meine, ich habe ja nichts dagegen, wenn Menschen die Welt retten wollen, aber wäre es nicht klüger, sie führen dann gleich gar kein Auto mehr?
Und wie bitte schön kann man mit gutem Gewissen ein Auto von Elon Musk fahren? Der Typ müsste doch richtiger Blofeld heißen, damit jeder erkennt, mit wem man es da zu tun. Hochintelligent und zu 100% skrupellos. Und von dem kauft man ein Auto und findet es kultig? Was genau stimmt mit den Menschen nicht?
Dafür regen sie sich jetzt auf, dass er Twitter gekauft hat und dass es dort jetzt nicht mehr zum Aushalten ist, weshalb die wirklich informierten Menschen selbstverständlich alle zu Mastodon umziehen.
Ich konnte ja noch nie wirklich was mit Twitter anfangen. Mein erster Twitteraccount hat zwar ein Registrierungsdatum aus 2007, was aber nur bedeutet, ich habe mich sogar zu den guten alten Zeiten schon mal mit Twitter beschäftigt und selbst damals, als Twitter noch in einem Stadium war, dem heute alle hinterhertrauern, war es mir zu langweilig und gleichzeitig auch immer schon zu zeitintensiv, zu fordernd und zu oberflächlich. Ich sehe keinen Nutzen darin, meine Gedanken auf 140 Zeichen zusammenzudestillieren. Mir ist das zu homöopathisch: Ein kleines Globuli mit soviel verdünntem Inhalt, dass es für mich nutzlos ist.
Mastodon dagegen möchte ich noch nicht mal ausprobieren. Mich schreckt schon der Name ab. Mastodon klingt wie Darmspiegelung und das bringt eindeutig keine guten Assoziationen hervor.
Nein, von dem Ding werde ich ohne jeden bedauernden Anflug von Neugier schon aufgrund meines fortgeschrittenen Desinteresses an allem und jedem ganz sicher die Finger lassen.
Außerdem sind meine Kinder schon erwachsenen, ich bin erfolgreich der Benjamin Blümchenzeit entkommen und gehe freiwillig ganz bestimmt nicht rückwärts.
Mir ist es also egal, dass Herr Musk Twitter gekauft hat, ich werde irgendwelche Unterschiede oder Veränderungen wahrscheinlich gar nicht bemerken, denn dazu müsste ich es erst mal wieder anwerfen, aber warum sollte ich das tun, wenn jetzt doch alle bei der Darmspiegelung sind.
Wieder ein Thema weniger, das mich beschäftigen könnte.
Ich bin sehr zufrieden damit
.
Im Gegenteil, das einzige, was mich stört ist die Tatsache, dass ich mir einbilde, dass die Welt von mir mehr erwartet als einfach nur schlichtes Existieren.
Aber vielleicht ist genau hier die Lösung für dieses Störgefühl versteckt, nämlich in dem Wort "einbilden".
Ich bin grade dabei, das durch einen Feldversuch in Echtzeit herauszufinden und wenn ich Glück habe, passiert gar nichts. Wenn nämlich nichts passiert, dann ist es ja nur meine Einbildung, die mir vorgaukelt, es gäbe eine Erwartungshaltung der Welt an mich.
Gleichzeitig wäre das allerdings in gewisser Weise auch sehr tragisch, denn ich hätte mir damit selber bewiesen, dass ich mich die letzten 60 Jahre von falschen Vorstellungen getrieben durchs Leben habe hetzen lassen.
Nun, wir werden sehen, wie lange das alles gut geht und wann wieder Umstände eintreten, die mich so weit aufscheuchen, dass ich mich genötigt fühle, Aktivitäten zu entfalten, aber jetzt grade im Moment, also so seit ein paar Tagen, bin ich sehr zufrieden damit, viele Dinge nicht zu tun.
Das, was ich vor allem nicht tue, ist neue Informationen anzunehmen.
Ich lese nichts mehr und bin sehr zufrieden damit. Ich schaue auch keine Nachrichten mehr, ich höre kein Radio, ich verweigere einfach das Wahrnehmen dessen, was andere Menschen machen, denken oder sagen.
Natürlich dringen immer noch irgendwelche Nachrichten zu mir durch, aber nur noch gedämpft und bruchstückartig, es ist erstaunlich, was die Menschen so bewegt.
Seitdem wir einen Tesla haben, kann ich meine frühere, nur undeutlich latent vorhandene Abneigung gegen diesen Hype konkretisieren. Ein Tesla hat erst nach 200.000 gefahrenen Kilometern eine bessere Ökobilanz als ein Verbrennerauto. Während dieser 200.000km ist es eindeutig unbequemer und unflexibler als ein Verbrennerauto.
Was genau sind das für Leute, die meinen mit dem Kauf eines Tesla die Welt zu retten?
Ich meine, ich habe ja nichts dagegen, wenn Menschen die Welt retten wollen, aber wäre es nicht klüger, sie führen dann gleich gar kein Auto mehr?
Und wie bitte schön kann man mit gutem Gewissen ein Auto von Elon Musk fahren? Der Typ müsste doch richtiger Blofeld heißen, damit jeder erkennt, mit wem man es da zu tun. Hochintelligent und zu 100% skrupellos. Und von dem kauft man ein Auto und findet es kultig? Was genau stimmt mit den Menschen nicht?
Dafür regen sie sich jetzt auf, dass er Twitter gekauft hat und dass es dort jetzt nicht mehr zum Aushalten ist, weshalb die wirklich informierten Menschen selbstverständlich alle zu Mastodon umziehen.
Ich konnte ja noch nie wirklich was mit Twitter anfangen. Mein erster Twitteraccount hat zwar ein Registrierungsdatum aus 2007, was aber nur bedeutet, ich habe mich sogar zu den guten alten Zeiten schon mal mit Twitter beschäftigt und selbst damals, als Twitter noch in einem Stadium war, dem heute alle hinterhertrauern, war es mir zu langweilig und gleichzeitig auch immer schon zu zeitintensiv, zu fordernd und zu oberflächlich. Ich sehe keinen Nutzen darin, meine Gedanken auf 140 Zeichen zusammenzudestillieren. Mir ist das zu homöopathisch: Ein kleines Globuli mit soviel verdünntem Inhalt, dass es für mich nutzlos ist.
Mastodon dagegen möchte ich noch nicht mal ausprobieren. Mich schreckt schon der Name ab. Mastodon klingt wie Darmspiegelung und das bringt eindeutig keine guten Assoziationen hervor.
Nein, von dem Ding werde ich ohne jeden bedauernden Anflug von Neugier schon aufgrund meines fortgeschrittenen Desinteresses an allem und jedem ganz sicher die Finger lassen.
Außerdem sind meine Kinder schon erwachsenen, ich bin erfolgreich der Benjamin Blümchenzeit entkommen und gehe freiwillig ganz bestimmt nicht rückwärts.
Mir ist es also egal, dass Herr Musk Twitter gekauft hat, ich werde irgendwelche Unterschiede oder Veränderungen wahrscheinlich gar nicht bemerken, denn dazu müsste ich es erst mal wieder anwerfen, aber warum sollte ich das tun, wenn jetzt doch alle bei der Darmspiegelung sind.
Wieder ein Thema weniger, das mich beschäftigen könnte.
Ich bin sehr zufrieden damit
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