anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 2. November 2022
Bemerknisse
Es hakt schon wieder auf verschiedenen Ebenen.

Im Büro behindert mich mein neues Feature, dass der Kopf sich zwischendurch auf Pause stellt. Das ist sehr lästig, weil ich doch eigentlich eine äußerst wichtige Übersicht für die große Sitzung am Freitag erstellen möchte.
Ich benutzte die Zwangspausen dann kurzerhand für Mitarbeitergespräche und ich habe das Gefühl, die fanden es toll, dass ich plötzlich so viel Zeit hatte und sie mal frei heraus erzählen konnten. Vielleicht ist das ja für die Gesamtmotivation hilfreich, dann war es keine komplett vergeudete Zeit.

Meine Qualitäten als Führungsperson sind wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Ich weiß theoretisch, was von mir erwartet wird und ich kann das auch alles praktisch einsetzen, weil emotionale Intelligenz zu 100% lernbar ist.
Da ich keine intuitiv abrufbare emotionale Intelligenz besitze, habe ich es eben zu 100% gelernt. So wie andere Menschen eine Fremdsprache lernen, habe ich mir ein Vokabelheft erstellt, in dem ich mir seit Jahren einschlägige, positiv wirkende Emotionalphrasen notiere, die ich auswendiglerne und dann bei den passenden Gelegenheiten einsetze.
Ich komme mir zwar an vielen Stellen vor wie im Kasperletheater, faszinierenderweise bemerkt das außer mir aber keiner und ich schließe daraus, dass ich wohl eine ausgesprochen glaubwürdige Performance abliefere.

An dieser Stelle fällt mir wieder CWs Lieblingsspruch ein:
Mundus vult decipi, ergo decipiatur.
CW wollte sich damit immer ein Siegel machen lassen, mit dem er dann als Wirtschaftsprüfer seine Testate siegelte, er meinte, das würde niemand bemerken, leider ist er verstorben, bevor er diese Idee ausprobieren konnte.

Ich mag diesen Spruch aber auch, weil ich finde, er ist so ungemein realistisch. Ein bisschen formale, freundliche Anteilnahme und schwups, ist man der Sieger der Herzen.

Ich habe im Büro heute also vielleicht keine perfekte Übersichtstabelle erstellt, aber unbestritten für gute Stimmung gesorgt, ich finde, das gildet auch als Leistung.

An anderer Stelle meldete sich N, weil ihm auf der Autobahn ein Laster hintendrauf gefahren ist und sein Auto jetzt ziemlich zusammengedrückt und matsche aussieht. Weil sein Auto aber offiziell mein Auto ist, habe ich die Versicherung angerufen und gefragt, was zu tun ist, denn selbstverständlich war es ein ausländischer Laster und seitdem ich selber den Zusammenstoß mit dem ausländischen Auto hatte, bin ich ja gründlich vorgewarnt.
Im Endergebnis hat der ADAC das Auto jetzt erst mal abgeschleppt und es bleibt abzuwarten, ob es eine gegnerische Versicherung gibt, die den Schaden zahlt und wenn ja, wie viel und mit welchem Gutachter, es ist also alles kompliziert, und ach, seufz.

N bekam dann vom ADAC einen Leihwagen und fuhr weiter nach Berlin. Unterwegs kam er an genau der Baustelle vorbei, in der er im Sommer schon geblitzt wurde, weil er zu schnell war, heute war er in einem anderen Auto unterwegs, aber wieder genauso schnell wie im Sommer, mal schauen, ob Brandenburg immer noch so langsam ist. Mehr als Hoffen bleibt hier aktuell nicht übrig.

J schickt selbst gemalte Pläne aus seiner neuen Wohnung und versucht seine Einrichtung auf dem Papier theoretisch vorzuplanen.
Sowohl seine Planzeichnungen als auch seine Planeinrichtungen haben akute dadaistische Züge. Er meint, an ihm ist ein Architekt verloren gegangen, ich meine, sein Vater hat sich einfach nur geklont.

Die Kamera auf Borkum schickt Bilder vom GaLa-Menschen, der ums Haus streift, bei mir keimt gewaltige Hoffnung. Sollte das dieses Jahr doch noch was werden mit den Außenanlagen?

In Münster laufen die Vorbereitungen für das G7-Treffen, ich kann nur 27 Kreuze machen, dass ich in den nächsten Tagen nicht in die Innenstadt muss. Alle bekloppt da
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