anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 20. März 2022
Haus aufgeräumt und Gedanken zum Auto
Als ich heute morgen aufwachte, hatte ich Muskelkater.
Da aber noch genug Dinge getan werden mussten, habe ich den heldenhaft ignoriert und begonnen, das Haus aufzuräumen und sauberzumachen.

Wenn am Dienstag die Schreiner kommen, sollen sie ein Haus in einigermaß ordnungsgemäßem Zustand vorfinden und keine Baustelle, damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen, sie könnten beim Gehen dann auch selber eine Baustelle zurücklassen.

K hat noch zwei Bahnen Tapete angeklebt, dann war der aktuell vorhandene Vorrat an Tapete aufgebraucht, weiter geht's dann eben erst nächstes Wochenende.

Wenn man jetzt von draußen reinkommt, macht das erste Stück Flur schon mal einen guten Eindruck


Im mittleren Teil des Flurs ist die Baustelle aber noch sehr offensichtlich


Hier werden vor allem auch die neuen, weißen Türen deutlich zum geänderten Raumeindruck beitragen, darauf freue ich mich schon sehr.

Der Rückflug war relativ langweilig, das Wetter war deutlich schlechter geworden, der Luftdruck auf 1027 gesunken, es war sehr dunstig, das heißt, es gab nichts zu gucken, dafür hatten wir kräftigen Gegenwind und brauchten fast 10 Minuten länger als sonst, als wir in Münster ankamen, regnete es. Alles keine Details, die die Rückkehr aufs Festland erfreulich gestalten.

In der Borkumer Zeitung stand, dass die AG Ems die Preise erhöhen wird, weil die Energiepreise jetzt so sehr gestiegen sind, dass es sonst den Gewinn der Gesellschaft belasten würde (naja, das stand da so nicht, aber das wird der Grund sein). Ich beschloss deshalb spontan, mir noch mal fix eine Fahrkarte auf Vorrat zu kaufen, also machten K und ich noch einen Fahrradausflug ins Dorf, das war auch schön.

Nachgedacht habe ich über Mobilität und darüber, wie wichtig mir mein Auto ist.
Ich glaube, ich würde mein Auto nie freiwillig hergeben, auch nicht, wenn ich mitten in einer Stadt mit ÖPNV-Anschluss in alle Himmelsrichtungen lebte (da würde ich zwar sowieso nie leben wollen, weil Stadt und eingesperrt und Steine, Zement und Menschenmengen, alles nur mit viel Grusel besetzte Triggerpunkte), aber selbst wenn ich mein Auto problemlos durch ÖPNV ersetzen könnte, würde ich es immer behalten wollen, weil es für mich den Unterschied zwischen Tür auf und Tür zu ausmacht.

Ich meine dieses Bild, dass man sich vorstellt, man sitzt in einem Raum und fühlt sich dort vollkommen wohl. Die Tür steht sperrangelweit offen, man könnte also jederzeit rausgehen, will aber gar nicht, eben weil man sich ausreichend wohl fühlt in dem Raum. Wenn dann jedoch plötzlich die Tür zugemacht wird, ändert sich schlagartig das Wohlfühlgefühl. Eigentlich gibt es keinen Grund dafür, denn der Raum selber ist unverändert, aber plötzlich fühlt man sich eingesperrt und entwickelt das dringende Gefühl, den Raum verlassen zu wollen.

So geht mir das, wenn ich weiß, ich habe kein Auto zur Verfügung.

Wenn jetzt allerdings niemand mehr ein Auto hätte, wenn also Autos plötzlich für jeden abgeschafft würden, weil sie zB so wie Heroin als illegal eingestuft wären, dann wäre das etwas anderes.

Dann wäre es halt normal, dass es kein Auto mehr gibt. Dann richtet man sich sein Leben ohne Auto ein und natürlich wird das auch gehen. Den Menschen vor 100 Jahren ist das auch gelungen und ich sehe absolut überhaupt keinen Grund, warum das nicht möglich sein sollte.

So ein Auto ist ein nice to have, wahrscheinlich so etwas wie Heroin oder andere Drogen. Es hilft, den Alltag schöner zu machen, aber wenn man nicht mehr dran kommt, na, dann eben nicht.
Wichtig wäre nur, dass das für jeden gilt.
Klar wird es einzelne Kriminelle und ein paar hardcore Süchtige geben, die sich von solchen Verboten nicht stören lassen, aber die breite Masse hat eher wenig Bedarf, sich vorsätzlich in die Kriminalität zu begeben und außerdem ist das ja auch enorm umständlich.

Wichtig wäre halt nur, dass es wirklich für jeden gilt, dann gäbe es sicher sehr viel weniger Probleme bei der Einschränkung der Mobilität
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