anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 9. Januar 2022
Uhr, Kaffee, verlottern
Das Wetter bleibt nachhaltig widerlich, was bedeutet, ich habe eine wunderbare Ausrede, nicht vor die Tür gehen zu müssen.

Das erste Mal wachte ich heute auf als die Uhr 08.01 zeigte, viel zu früh, um wach zu sein, ich drehte mich also sofort wieder um, um weiterzuschlafen.
Als ich nach einiger Zeit zum zweiten Mal aufwachte, zeigte die Uhr immer noch 08.01, was mich ziemlich verwirrte, denn ich war sicher, noch eine ganze lange Zeit geschlafen zu haben.
Während ich also augenreibend noch immer auf die Uhr starrte und mir überlegte, wer von uns beiden spinnt, sprang die Anzeige plötzlich um und zeigte 10.35.

Diese Uhr steht seit über einem Jahr in meinem Schlafzimmer und ich weiß nicht, wie oft ich mich von dieser bekloppten Einstellung schon habe täuschen lassen, ganz offensichtlich bin ich nicht in der Lage, das Datum von der Uhrzeit zu unterscheiden.

Die Uhr ist so eingestellt, dass sie immer fünf Sekunden lang die Uhrzeit anzeigt, dann für zwei Sekunden auf das Datum springt und dann sieht man zwei Sekunden die aktuelle Raumtemperatur bevor sie wieder für fünf Sekunden die Uhrzeit anzeigt usw.

Die Uhrzeit wird also deutlich länger angezeigt als das Datum, ich habe aber das Gefühl, dass die Uhr IMMER das Datum anzeigt, wenn ich grade mal draufgucke. Ich bin sehr sicher, dass in der Uhr ein kleiner Teufel versteckt ist, der mich damit in Wahnsinn treiben will.

Ab 10.35h war ich dann also bereit, auch wirklich aufzuwachen, aber natürlich nicht aufzustehen, das mache ich ja nie nach dem Aufwachen.

Zum Glück wurde K gleichzeitig mit mir wach und erklärte sich bereit, Kaffee zu machen. Ich glaube, in den letzten 30 Jahren ist es nur sehr selten vorgekommen, dass ich selber aufstehen musste, um mir einen Kaffee zu kochen, eigentlich nur, wenn ich morgens ganz alleine im Haus bin, und das ist tatsächlich nur sehr selten der Fall.
Es kommt vor, dass K deutlich vor mir wach wird und wenn ich dann nicht rechtzeitig aufwache, habe ich einen kalten Kaffee neben dem Bett stehen, aber oft erklärt er sich dann sogar bereit, mir den Kaffee noch mal aufzuwärmen.

Früher habe ich sehr viel Kaffee getrunken, zwei-drei Liter waren eine übliche Tagesration. Ich trinke meinen Kaffee grundsätzlich schwarz, ohne Milch und ohne Zucker und ich mag nur Kaffee, der nach Kaffee schmeckt und nicht nach verbrannten Kaffeebohnen oder nach Babymilchbrei.

Es mag Leute geben, die das Aroma nennen, es gibt aber ja auch Leute, die essen Chilibohnen und behaupten, sie schmeckten einen Unterschied zwischen den grünen und den roten. So etwas liegt alles außerhalb meiner Geschmackswelt, ich bin da eher einfach gestrickt und bin mit so normalem Kaffee wie Jacobs Krönung sehr zufrieden.

Wenn ich keine Filterkaffeemaschine habe, dann nehme ich eine Frenchpress und damit ist meine Experimentierfreude auch schon am Ende. Wenn es das nämlich beides nicht gibt, dann trinke ich einfach keinen Kaffee, so einfach, so banal.
Irgendwann habe ich entdeckt, dass ich den Gutenmorgenkaffee aus den Senseopads auch gerne mag, so dass wir mittlerweile fast komplett auf diese Kaffeeherstellung umgestellt haben, denn nur für zweimal eine Tasse Kaffee am Morgen ist das eine sehr einfache und bequeme Zubereitungsalternative.

Als ich vor 14 Jahren in dem Büro anfing, ich dem ich heute noch arbeite, gab ich das Kaffeetrinken sehr schnell auf und schwenkte um auf Kräutertees, weil ich mich nicht an den edlen Kaffee aus so einer schicken Kaffeemaschine gewöhnen konnte. Diese Sorte Kaffee mag ich nicht, weshalb ich auch diesem Kaffeehype, der in den letzten 15 Jahren ja immer stärker wurde, sehr unverständig gegenüberstehe.

Wie kann man sich für vierstellige Eurobeträge eine Kaffeemaschine kaufen, die erstens einen Höllenaufwand bei der Reinigung bedeutet und zweitens einen Kaffee produziert, der hauptsächlich bitter ist und nur mit viel Milch, die seit neuestem ja umweltökokonform auch noch durch ein Wasser-Hafergemisch ersetzt wird, überhaupt trinkbar wird?

Tut mir leid, ich bin da raus und mit meinem Kräuterteebeuteltee sehr zufrieden. Der ist preiswert, einfach in der Herstellung, verlangt keine extra Reinigung und ist außerdem auch noch gesund und umweltkonform und eben unglaublich unkompliziert.
Ich bin auf keine spezielle Kräuterart oder -mischung spezialisiert, im Grunde trinke ich alles, solange es eben irgendwas mit Kräutern ist, am liebsten allerdings irgendwelche gemischten Kräuter.

Kaffee trinke ich also jeden Tag nur noch eine Tasse, die ist mir aber ausgesprochen wichtig, wenn die fehlt, bekomme ich unweigerlich spätestens gegen Mittag Kopfschmerzen. Wenn ich tatsächlich mal irgendwohin in Urlaub fahre, ist das regelmäßig ein Problem, weil es in Hotels ja oft nur diesen scheußlichen schwarzgebrannten Kaffee gibt. Tatsächlich ist das auch ein Grund, weshalb ich ungern verreise.

Aufgestanden sind wir übrigens heute erst nach 13h und K fragte mich, ob ich mir keine Sorgen mache, dass wir total verlottern, wenn wir beide nicht mehr arbeiten müssen. Ich mache mir darum keine Sorgen, ich freue mich darauf. Was gibt es gegen verlottern einzuwenden
?

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