anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 6. Januar 2022
Noch 991
Das Wetter gibt sich wirklich die allergrößte Mühe, niemanden vor die Tür zu locken, brrr, was ist es da draußen ungemütlich.

Ich habe heute erst am Nachmittag kurz das Haus verlassen, ich musste noch Fährkarten für Sonntag besorgen. Zum Fahrradfahren war mir das Wetter eindeutig zu nass und zu windig, hier war heute richtig Sturm mit dicken Regenschauern, ich war froh, dass ich mit dem Auto fahren konnte.

Ab heute ist die Weihnachtssperre mit der roten Fahrverbots Zone im Dorf aufgehoben, es gibt wieder freie Fahrt für freie Bürger, ich konnte also direkt vorm Bahnhof halten und eben am Schalter Fahrkarten holen.
K blieb im Auto sitzen, bereit, jederzeit weiterzufahren, denn man darf da jetzt zwar fahren, aber nicht halten, das Halteverbot vorm Bahnhof gilt durchgängig ganzjährig, zu zweit ist das aber alles kein Problem.

Ansonsten habe ich den Rest des Tages überwiegend vorm PC gesessen und mich weiter mit der Verwaltung all der privaten Dinge beschäftigt, die ich wahrscheinlich auch gut als Hauptjob machen könnte. Irre, was sich da alles so läppert.

Es sind immer noch einige Firmen aus CWs Zeiten übrig, es dauert, bis die alle abgewickelt sind und damit mir nicht langweilig wird, gründet K ja auch gerne mal wieder eine neue.
Für eine der Firmen mit wahrlich komplizierten Sachverhalten habe ich heute die Buchhaltung und die Abschlüsse für 2020 und 2021 fertig gestellt, das finde ich sehr befriedigend.

Meine eigene Buchhaltung habe ich für 2021 inzwischen komplett abgeschlossen und vollständig auf 2022 umgestellt, das ist auch ein gutes Gefühl.

Dann rief die Physiopraxis an, die haben jetzt für alle Patienten die 2G+ Regel, außer geimpft braucht man jetzt auch noch einen tagesaktuellen Test, ich habe alle Termine abgesagt, bis dieser Blödsinn wieder vorbei ist.
Wenn ich mich für irgendetwas auch noch extra testen lassen soll, finde ich es einfacher, dieses etwas nicht zu machen. Zum Glück braucht man noch keinen Test, wenn man einfach zu Hause bleibt. Mir auch recht.

Dieses freie Leben, bei dem ich mich nur mit der Verwaltung meiner eigenen Privatangelegenheiten beschäftige, gefällt mir sehr gut. Grundsätzlich unterscheidet es sich gar nicht so sehr von meinem sonstigen Büroalltag, die Arbeit selber ist im Wesentlichen die gleiche, der Unterschied ist nur, dass ich bei meinen Privatsachen nicht mit anderen Menschen zusammenarbeiten muss, über deren Fehler ich mich deshalb auch nicht ärgern muss.

Eigentlich bilde ich mir ja ein, dass ich gut im Team arbeiten kann, aber nur, wenn alle in dem Team auch auf Augenhöhe sind und eine vergleichbare Leistungsstärke besitzen.
Solche Teams kommen in der Realität leider nur extrem selten vor, weshalb ich in der Realität eben viel lieber meinen Kram alleine mache, einfach weil es mich weniger stresst.
In der Theorie kann ich den Inklusionsgedanken nachvollziehen - in der Praxis gehe ich ihm aus reinem Selbsterhaltungstrieb aber meist sehr weit aus dem Weg, zumindest wenn es um Dinge geht, die eben einfach erledigt werden müssen und entweder die Zeit oder die Nerven, die dafür zur Verfügung stehen, begrenzt sind.

In meiner Timeline wurde in den letzten Tagen immer wieder ein Interview mit Heidi Kastner verlinkt, in dem sie sehr deutlich definiert, was sie unter Dummheit versteht:
"Dumm meint, ignorant zu sein, unglaublich selbstsicher oder nur "bei sich" zu sein, wie es so schön heißt heutzutage, es bedeutet das Ausblenden von Verantwortungen, dass man keine Informationen vor Entscheidungsfindungen einholt, selbstzentriert und selbstherrlich zu sein, kein Gefühl dafür zu haben, dass man als Teil eines Ganzen auf der Welt ist und das Ganze mitbedenken muss, wenn man Entscheidungen trifft. Dummheit hat auch viel zu tun mit einer gewissen Form von Arroganz."

Wenn ich sage, dass ich den Inklusionsgedanken nicht leben kann, dann liegt das nicht an den paar wirklich neurodiversen Menschen, die selber wissen, dass sie spezielle Eigenarten haben, nein, die finde ich völlig unproblematisch im Umgang. Anstrengend sind für mich nur diese dummen Menschen, die sich selber einbilden, neurotypischer als neurotypisch zu sein und das gerne an irgendeinem überflüssigen Schul- oder Studienabschluss festmachen, der sie angeblich zu irgendetwas befähigt, was sie wichtig finden und die deshalb meinen, sie selber seien auch wichtig.

All diesen wichtigen Menschen so weiträumig aus dem Weg gehen zu können, wie ich das die letzten Tage getan habe, das ist für mich der wahre Urlaub und der Hauptgrund, warum ich täglich die Tage zähle
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