anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 25. November 2019
Sonntag
Der Tag hat exakt das gehalten, was ich von ihm erwartet habe, es war also ein guter Tag.
Dass ich keine Lust hatte, wieder zurückzufahren und deshalb streckenweise mit sehr schlechter Laune vor mich hingrummelte, dafür kann der Tag ja nix.
Insgesamt hilft aber das ganze Grummeln nix, das (mein) Leben befindet sich derzeit noch in der "Arbeiten für Geld" Phase, also ist morgen wieder Büro dran.

Wir haben heute lange ausgeschlafen, dann sind wir in Ruhe aufgestanden, ich habe mir die Haare gewaschen und anschließend mit so einem Glätteisenlockendingens bearbeitet, weil meine Schwester mir gezeigt hat, wie das geht und jetzt übe ich eifrig. Ich glaube ich brauche noch eine Nachschulung, aber auf alle Fälle ist das Ergebnis jetzt schon besser als einfach nur so trocknen lassen.

Ich finde es immer ganz kompliziert, welcher Fraktion ich mich anschließen soll: Der "ich style mich mit allem, was geht" Fraktion, die richtig viel Mühe und Zeit in ihr Äußeres steckt (und die ich dann immer beneide, um die Selbstverständlichkeit, mit der sie sich auf Selfies im Netz präsentieren, denn viel Styling heißt ja nicht zwingend, dass man deshalb wirklich hübsch ist, viel Styling heißt nur, dass man kein bodyshaming-Problem hat, und das finde ich auf eine gewisse Art durchaus gut) - oder ob ich doch mehr zu der "wer Optik als Prio Eins im Leben hat, hat wohl sonst nix im Angebot"-Fraktion neige, weil diese Vorurteilsschublade eher zu meiner spontanen Standardreaktion auf stark geschminkte Frauen passt.
Natürlich ist das Leben nicht schwarz weiß, aber auf einer Skala von 1 bis 10 stehen diese beiden Philosophien auf den jeweils entgegengesetzten Seiten und ich muss mich entscheiden, bin ich mehr A oder mehr B. Denn auch wenn ich schon aus reiner Bequemlichkeit das regelmäßige Intensivstyling verweigere, so fände ich eine "ganz natürliche Naturschönheit" schon ziemlich klasse, ich fürchte nur, die ist mit besonders viel Aufwand verbunden.

Wie auch immer, ich versuche es jetzt mal mit dem Haarstyling, vielleicht kriege ich das ja irgendwann so weit in Griff, dass ich den zusätzlichen Aufwand, den es verursacht, bereit bin, für die zusätzliche Schönheit, die es schafft, zu akzeptieren. Noch ist es mehr Aufwand als Schönheit, aber ich denke, das liegt an mir und hier hilft Schulung.

Als ich meine Haare fertig gelockt hatte, fuhren wir ins Dorf, neue Fahrkarten für die Fähre kaufen, anschließend zum Onkel, um das Auto voll Wolle zu laden. Vorher hatte ich den Efeu, den ich letzten Monat in die Kästen neben dem Müllcontainer gepflanzt hatte, begutachtet und festgestellt, dass der Efeu in dem Kasten, der direkt zur Straße zeigt, komplett abgeknipst ist - während er auf der anderen Seite gut gedeiht.
Sehr mysteriös. Fressen Kaninchen Efeu?
Beim Onkel habe ich seine Weihnachtskakteen bewundert - und die weiß gestrichenen Bäume. Er hat seine Obstbäume alle geweißelt, weil er meint, das hilft gegen Schädlinge. Ich hab da keine Ahnung von, finde aber, so ein weißer Baum ist auf eine ganz eigene Art auch sehr hübsch.



Anschließend haben wir noch einen Spaziergang übern Strand gemacht, die Nachbarin kam uns entgegen und fragte, wieso man sich ohne Not (=ohne Hund) bei diesem Wetter so einen Spaziergang antut, ich fand aber, ein bisschen Wasser gucken ist schon okay, ich war ja nun lange nicht da und sich dafür extra einen Hund anzuschaffen, wäre etwas übertrieben.

Der Strand bestand hauptsächlich aus Leere, wobei ich die Zeit im November/Dezember (bis vor Weihnachten) ja besonders mag, eben weil es dann endlich mal leer ist.




Irgendein Witzbold hatte einen Wegweiser aus Strandholz gebastelt, der war mir im Sommer gar nicht aufgefallen, jetzt ist er die einzige "Landmarke" auf dem Strand.

Zu Ks Freude blieb aber nicht sehr viel Zeit für einen längeren Strandaufenthalt (er hatte nämlich weder Mütze, noch Schal oder Handschuhe dabei und wurde jammerig, wegen kalt, aber ja nun, als ob er das erste Mal bei diesem wetter am Strand rumäuft), aber wir mussten dann auch wieder zurück, das Haus noch fix aufräumen und sauber machen und dann zur Fähre.

Auf dem Rückweg noch mal beim Vater vorbei, der Onkel hatte ihm die Borkumer Zeitung der letzten Wochen aufgehoben, gegen 21.30h waren wir wieder in Greven - und morgen ist wieder Büro
.

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