anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 17. März 2019
Ein bisschen gelesen
Für heute hatte ich mir vorgenommen, die gestern begonnenen Aufräumarbeiten abzuschließen, alle Bilanzen hochzuladen und ansonsten nur Dinge zu tun, von denen ich sonst viel zu wenig tue, also z.B. echte Bücher lesen (die Dinger aus Papier, nicht nur Blogs auf dem Handy), oder echte Bücher zu binden oder wenigstens für fertige Bücher das Cover neu zu gestalten (ich habe hier verschiedene Bücher liegen, die sind innen schön aber außen hässlich und das möchte ich ändern) oder sonst irgendwelche Dinge zu tun, die ausdrücklich nichts mit Arbeit zu tun haben. Also auch keine Hausarbeit, kein Putzen, kein Wäsche waschen, kein Kochen, kein allgemeines Aufräumen.

Hat so mittelgut geklappt.
Vormittags war ich kurz unterwegs, um meine Kontaktlinsen abzuholen - ich besitze jetzt für sechs Monate weiche Kontaktlinsen, ich bin gespannt, wie gut ich mich daran gewöhnen werde und auf dem Rückweg war ich noch ein wenig Einkaufen - die notwendigen Dinge, für die ich gestern keine Lust hatte. Immerhin sind jetzt die Vorräte wieder aufgefüllt.

K fuhr dann zum Flugplatz, dort war heute Pflichtbriefing, hätte er diesen Termin (es war der letzte von drei Alternativterminen) geschwänzt, hätte er dieses Jahr keine Clubmaschinen fliegen dürfen, besser also, dass er daran teilgenommen hat.
Ich bin derweil etwas planlos durchs Haus getigert, habe die Aufräumarbeiten abgeschlossen und die Bilanzen veröffentlicht (immerhin), aber mich in Ruhe hinzusetzen, um ein Papierbuch zu lesen, das ist, ähem, wohl doch kein guter Plan für längere Zeiträume tagsüber, irgendwie wollte ich gleichzeitig viel zu viele tolle "ich mach mal was hobbymäßiges"-Dinge tun, so dass ich unterm Strich allerlei angefangen, aber kaum etwas vernünftig durchgezogen habe.
Ein Buch habe ich allerdings doch gelesen "Trauer ist das Ding mit Federn" von Max Porter. Das ist in meiner Filterbubble von diversen Leuten als bestes Buch ever ungemein bejubelt worden, was mich neugierig machte, obwohl ich es doch im Grunde besser hätte wissen sollen.

Für das beste Buch aller Zeiten bin ich einfach nicht intellektuell genug. Bin ich noch nie gewesen und moderne Kunst ist das Ding mit Federn, oder so, auf alle Fälle habe ich das Buch nicht begriffen, Pech, aber vorhersehbar. Für ein Studium der Literaturwissenschaften hätte weder meine Ernsthaftigkeit noch meine abstrakte Auffassungsgabe je gereicht, zum Glück bin ich aber auch nie auf den Gedanken gekommen, so etwas zu studieren. (Ich glaube, mit BWL lag ich schon ziemlich richtig bei dem, was ich so kann).
Naja, immerhin habe ich das Buch komplett durchgelesen, es gab auch ein paar Sätze, die haben mir sehr gefallen, aber als bestes Buch ever, nun hmm, ich glaube, das ist so wie mit der Lieblingsfarbe, die habe ich ja auch nicht, sondern es kommt immer ganz darauf an. Um einen zusammenfassenden Satz zu sagen: Das Buch ist angenehm kurz, man kann es ohne Probleme mal eben durchlesen, was dann den Vorteil hat, dass man sich freut, mal wieder ein Buch komplett durchgelesen zu haben und immerhin quält man sich nicht wirklich beim Lesen, bei den ganz argen Stellen habe ich einfach mit den Augen weitergescrollt.

Zwischendurch bin ich immer mal wieder in mein Bastelzimmer gegangen (ja, so etwas habe ich, ausgezogene Kinder sei Dank), dort liegen jetzt zwei angefangene Buchcover, da sind mir mittendrin die Ideen ausgegangen, aber ich bin wildentschlossen, das zu Ende zu bringen.

Was allerdings wirklich sehr prächtig geklappt hat: Ich habe keinen Handschlag im Haushalt gemacht, hier ist noch alles genauso schmutzig wie gestern, und wie den Tag vor gestern, und wie den Tag davor und überhaupt so, wie noch viel mehr Tage davor, den Vorsatz, hier richtig im Unrat zu verschlampern, den setze ich mit großer Wonne um. Aber K hat immerhin heute die Spülmaschine eingeräumt und angeworfen. Es gibt also noch Hoffnung und keinen Grund, die Fürsorge anzurufen
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